- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

So schützen Sie sich (so gut es geht) vor einem Einbruch

 

Auch ein Stacheldraht kann nicht unbedingt einen Einbruch verhindern.
Foto: Pfalz-Express

Einbrecher haben das ganze Jahr über Saison. Mit ein paar Tricks und Investitionen können Sie sich und Ihr Eigenheim bestmöglich vor Einbrüchen und Diebstahl schützen.

Die Urlaubszeit ist Hochsaison für Einbrecher

Einbrecher wissen ganz genau, dass zu den Ferien- und Urlaubszeiten viele Häuser und Wohnungen verlassen sind. Organisierte Banden ziehen los und prüfen mit geübtem Blick und unauffälligen Tricks, ob jemand zuhause ist.

Professionelle Einbrecher haben leider so etwas wie einen sechsten Sinn, wenn es darum geht, gegenwärtig unbewohnte Objekte ausfindig zu machen.

Darauf achten Einbrecher besonders:

– Stehen Autos vor der Tür und bewegen sich diese?
– Sind Jalousien, Fensterläden oder Rollläden heruntergelassen, dauerhaft geöffnet oder bewegen sie sich über Tag und Nacht hinweg nicht?
– Wurde eine Tür die letzten Tage geöffnet oder nicht?
– Sammelt sich Post im Briefkasten oder quillt dieser sogar über?
– Bleiben Tageszeitungen, Wochenzeitungen und Werbeprospekte vor dem Eingang liegen?
– Sind Einzelpersonen oder Familien beim Packen des Autos oder mit Koffern bei der Abreise zu sehen?

So schützen Sie sich am besten

– Reisen Sie möglichst im Stillen und ohne allzu viel Aufsehen ab.

– Achten Sie darauf, ob Sie im Vorfeld Fremde auffallend oft oder mit eigenartigen Verhaltensweisen sehen.

– Bitte Sie einen Freund, Bekannten oder lieben Nachbarn darum, Ihren Postkasten regelmäßig zu entleeren sowie Zeitungen und Prospekte zu entfernen.

– Kommt sowieso eine Person ins Haus, um Pflanzen und zuhause gebliebene Tiere zu versorgen, müssen Sie sich weniger Gedanken machen. Um sicherzugehen, kann diese Person auch Rollläden und Jalousien bewegen oder „belebende“ Veränderungen am Erscheinungsbild des Hauses oder der Wohnung vornehmen.

– Informieren Sie Ihre direkten Nachbarn über Ihren Urlaubsaufenthalt und bitten Sie sie darum, ein Auge auf Ihre Wohnung zu haben.

– In abgelegenen Gegenden sollten Sie auch Ihr Auto nicht einfach für mehrere Wochen auf der Straße am selben Platz stehen lassen. Vielleicht möchte ein Freund während Ihrer Abwesenheit das Auto gelegentlich nutzen. Oder Sie haben die Möglichkeit, das Auto für die Zeit des Urlaubs bei Freunden und Bekannten zu parken.

Was Sie unbedingt vermeiden sollten

Ziehen Sie niemals nur die Haustür zu. Am besten schließen Sie immer mehrfach ab. Auch Versorgungspersonen, die während des Urlaubs Ihre Wohnung betreten, müssen die Wohnung immer sicher abschließen.

Verstecken Sie bitte niemals einen Ersatzschlüssel im Garten oder irgendwo im Bereich der Eingangstür – sonst ist Ärger mit der Versicherung nach einem Einbruch [1] vorprogrammiert. Einbrecher haben einen sechsten Sinn für diese Verstecke oder könnten Sie im Vorfeld beobachten. So gut Sie sich einen solchen Platz auch überlegt haben, der Dieb denkt mindestens genauso schlau wie Sie! Besser geben Sie Ersatzschlüssel vertrauenswürdigen Nachbarn oder deponieren sie bei Freunden.

Posten Sie niemals im großen Stil auf sozialen Netzwerken, dass Sie im Urlaub sind oder vorhaben, zu verreisen. Überlegen Sie gut, ob ein Mensch, der sich gerade für die Wertsachen in Ihrer Wohnung interessiert, Ihr aktuellsten Urlaubsfoto bei Instagram finden kann. Nutzen Sie für Ihren Account besser einen Nickname, der nicht mit dem Namen auf Ihrer Klingel übereinstimmt, und nutzen Sie die Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook und Co..

Achten Sie darauf, dass Gefahrenerhöhungen wie etwa das Aufstellen von Baugerüsten gegenüber der Versicherung meldepflichtig sind, wie die Experten von Versicherungszentrum.de [2] erläutern. Durch ein Baugerüst erleichtert man Einbrechern den Zugang, insbesondere im Urlaub.

Leben Sie in einer Gegend, die für Einbrecher attraktiv ist oder wo schön öfter eingebrochen wurden, sollten Sie diese Maßnahmen besonders strikt einhalten.

So schützen Sie sich das ganze Jahr über

Auch wenn Einbrüche zur Urlaubszeit sprunghaft zunehmen, kann Ihnen dieses Übel das ganze Jahr über passieren.

Ein paar einfache Maßnahmen, die für das ganze Jahr gelten, haben Sie im oberen Teil bereits erfahren. Weitere sind:
– Lassen Sie Fenster niemals gekippt oder einen Spalt geöffnet, wenn Sie das Haus verlassen.
– Schließen Sie Fenster in Erdgeschosswohnungen auch über Nacht vollständig.
– Lassen Sie niemals über Balkone oder Geländer zugängliche Fenster oder Balkontüren gekippt oder offen.

In diesem Video [3] erfahren Sie, welche Hinweise Einbrecher hinterlassen können, die versuchen Sie auszuspionieren. Dazu gibt es Tipps vom Fachmann zu weiteren Schutzmaßnahmen.

Wann es sich lohnt in einbruchssichere Haustechnik zu investieren

In manchen Fällen lohnt es sich, weitere Maßnahmen zur Einbruchsicherung zu ergreifen:
– Sie haben besonders viele Wertsachen zu schützen und eine teure Wohnungseinrichtung.
– Sie wohnen in einer (auch bei Einbrechern) bevorzugten Wohngegend.
– Sie wohnen in einem Viertel oder in einer Stadt, in der auffallend viele Einbrüche stattfinden.
– Sie wohnen sehr ländlich, abseits oder in einer absoluten Alleinlage.
– Sie haben Angst, um sich selbst und Ihr Hab und Gut.

Kameras alleine schützen nicht

Die Installation einer Überwachungsanlage klingt zunächst verlockend. Die Kameras sind heute in jedem Baumarkt für wenig Geld zu haben. Unglaubliche Reichweiten und Apps zur bequemen Kontrolle vermitteln ein Gefühl der Sicherheit.

Doch bedenken Sie dabei bitte, dass Kameras alleine Einbrecher weder einschüchtern noch abhalten. Im Gegenteil. Haben Sie einen Einbruch auf Band, kann Ihnen das später vielleicht die Abwicklung mit der Polizei und der Versicherung vereinfachen. Doch was haben Sie davon?

Einbrecher sind fast immer maskiert unterwegs. Viele von ihnen wechseln die Regionen, Städte oder sogar Länder. Dass die Täter aufgrund der Aufnahmen gefasst werden, ist unwahrscheinlich. Abgeschreckt werden höchstens Menschen, die aus dem näheren Umfeld stammen und Angst haben, auf den Aufnahmen erkannt zu werden. Gegen professionelle Einbrecherbanden helfen Kameras nicht.

Verbesserungen der Haustechnik

Um das Eigenheim vor Einbrechern zu schützen, gibt es zahlreiche sinnvolle beziehungsweise ergänzende Maßnahmen:

Spezialschlösser für Eingangstüren: Sind mit speziellen Zylindern ausgestattet, erlauben ein tiefes Verriegeln des Schlosses und sind mit Tricks nicht so leicht zu öffnen.

Einbruchsichere Haustüren: Was nutzt das beste Schloss, wenn die Tür durch einen festen Tritt sofort aufspringt? Einbruchsichere Haustüren sind extra dick, schwer, nicht zerstörbar und werden in ebenso einbruchsichere Türrahmen montiert.

Einbruchssichere Fensteranlagen: Neben Panzerglas und speziell verstärkten Rahmen bringen diese Fenster meistens ein Schloss für den Hebel mit. Kipp-Sicherungen machen ein Eindringen auch bei leicht geöffneten Fenstern unmöglich.

Professionelle Alarmanlagen: Für Eigentümer vieler Wertsachen und besonderer Häuser empfiehlt sich die Installation einer professionellen und überwachten Alarmanlage.

Computergestützte Haustechniken mit Fernbedienung: Kühlschränke, Fernseher, Rollläden und Beleuchtungen gibt es heute bereits mit vollautomatischer Fernsteuerung. Das bedeutet, Sie können selbst im Ausland Ihre Lichter zuhause an und abschalten, den Fernseher laufen lassen und Jalousien sporadisch auf und ab bewegen.

Wenn Ihnen das zu viel Arbeit ist, kann eine vollautomatische Haustechnik auch in speziellen Einbruchschutz-Modi betrieben werden. Ein Programm übernimmt dann die zeitlich nicht zu durchschauende Aktivierung von Lichtern und technischen Einrichtungsgegenständen.

Quellen:

https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/maintower/sicherheitscheck/so-schuetzen-sie-sich-vor-einbrechern,sicherheitstipp104.html [4]
https://deutsche-schadenshilfe.de/ [5]
http://www.versicherungszentrum.de/ [2]

Print Friendly, PDF & Email [6]