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Skandalbischof Tebartz-van Elst nun doch in Rom – jährlich über Baukosten informiert

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Franz-Peter Tebartz-van Elst, Bischof von Limburg: Durch den Bau für seinen prachtvollen Amtssitz, der mehr als 31 Millionen kosten soll, kam der Geistliche in die Kritik. Im wird verschwenderischer Umgang mit Kirchenmittel vorgeworfen.
Foto: red

Limburg/Rom (dts Nachrichtenagentur) – Das Verwirrspiel geht weiter: Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist nach einem Bericht der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) nun doch nach Rom geflogen.

Der Bischof halte sich zu Gesprächen im Vatikan auf, sagte ein Bistumssprecher der Agentur. Am Samstag hatte bereits die FAZ über Reisepläne des Bischofs berichtet. Später war berichtet worden, der Bischof wolle zwar nach Rom fliegen, aber erst in den kommenden Tagen. Beobachter halten es für möglich, dass Tebartz-van Elst nach dem Gespräch mit dem Papst abberufen wird oder zurücktritt.

Der Bischof steht seit Monaten wegen der aus dem Ruder laufenden Baukosten für seine Residenz in der Kritik. Außerdem lieferte er sich ein juristisches Scharmützel mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, in dessen Verlauf er angeblich eine falsche Eidesstattliche Versicherung abgegeben haben soll.

Limburger Bischof wurde jährlich über Baukosten informiert

Tebartz-van Elst war seit Jahren über alle aufgelaufenen Kosten beim Neubau seiner Limburger Residenz informiert, meldet „Der Spiegel“. Laut einem Vertrag von 2009 schickte demnach die mit der kaufmännischen Abwicklung des Projekts beauftragte Kölner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG alljährlich eine entsprechende Kosten-Aufstellung an die Vertreter des Bischöflichen Stuhls, – den Bischof und seinen Generalvikar Franz Kaspar.

Die Gesellschaft sollte auch dafür sorgen, dass Handwerkerrechnungen bezahlt wurden. Die Kosten des Umbaus wurden über ein Treuhandkonto der KPMG bei der Deutschen Bank beglichen. Aus anderen internen Dokumenten geht hervor, dass es bereits 2009, also noch vor Baubeginn, eine grobe Kostenschätzung in Höhe von 17 Millionen Euro gab.

Zwei Jahre später war der Bischof, den Unterlagen zufolge, über eine genauere Kalkulation in Höhe von 27 Millionen Euro informiert. Dennoch ließ Tebartz-van Elst noch im Juni dieses Jahres auf einer Pressekonferenz ausrichten, die Kosten beliefen sich auf „nur 9,85 Millionen“.  (dts Nachrichtenagentur)

 

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