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Schülertage im Bistum Speyer: „Kirche wird vom Unterrichtsstoff zum Erlebnis“

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Schüler im Gespräch mit Bischof Wiesemann.
Fotos: Bistum Speyer

Speyer  – Die Schülertage des Bistums Speyer sind mit dem Besuch von Kursgruppen des Albert-Einstein-Gymnasiums aus Frankenthal und des Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasiums aus Ludwigshafen zu Ende gegangen.

Rund 400 Oberstufenschüler hatten seit 20. Januar die Gelegenheit genutzt, die Kirche am Sitz des Bischofs in der Domstadt Speyer aus nächster Nähe kennenzulernen.

Ein vielfältiges Programm eröffnete zum Beispiel die Möglichkeit, dem Domorganisten über die Schulter zu schauen oder im Bistumsarchiv nach den eigenen Vorfahren zu recherchieren. In der Redaktion der Kirchenzeitung „Der Pilger“ bekamen die Schüler einen Eindruck davon, wie hier Woche für Woche die Informationen für die nächste Ausgabe ausgewählt, in Textform gebracht und bebildert werden.

Auf hohes Interesse stieß auch die Vorstellung der Freiwilligendienste. Das Team des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und des Caritasverbandes hatte dazu eine Schatzsuche auf dem Außengelände des Priesterseminars organisiert. Hier waren Teamgeist und die Bereitschaft gefragt, seine Stärken in der Gruppe für ein gemeinsames Ziel einzusetzen – genau wie es in den verschiedenen Freiwilligendiensten notwendig ist.

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Einblick in die Arbeit des Bischöflichen Ordinariats.

 Fachleute der Caritas gaben den Jugendlichen einen Einblick in die Sucht- und Schwangerschaftsberatung. „Die Schüler waren am Thema interessiert und gleichzeitig an den Berufen und auf welchem Weg man sie erlernen kann“, fasst Sofie Neureither ihre Eindrücke von der Begegnung mit den Schülern zusammen.

Bis vor kurzem selbst noch Schülerin, studiert sie Soziale Arbeit und absolviert gerade ein Praktikum im Caritas-Zentrum Speyer. „Viele hat überrascht, dass man mit nahezu jedem Beruf bei der Kirche arbeiten kann, ob man nun Koch, Hausmeister, Lehrer oder Sozialarbeiter ist.“ Da fügt es sich gut, dass Anfang Februar das Projekt „Young Caritas“ startet, mit dem der Caritasverband junge Menschen für Notlagen in der Gesellschaft und für ein solidarisches Handeln sensibilisieren will.

Erstmals waren Angebote zu den Berufen der Kirche, zu den Orden und zum Thema Ökumene ins Programm der Schülertage aufgenommen worden. Sie schufen Raum für teilweise  intensive und tiefgehende Gespräche. Das von den Schülern mit der meisten Spannung erwartete Gespräch war die Begegnung mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, der den Jugendlichen auch zu kontroversen Themen wie zur Rolle der Frau in der Kirche oder der Frage nach Homosexualität und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften Rede und Antwort stand.

Gespräch mit dem Bischof ist für viele Jugendliche ein Höhepunkt

„Er ist bei keiner Frage ausgewichen. Seine Antworten sind für mich eine Anregung, die Themen aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten“, war Jonathan Schneider vom Albert-Einstein-Gymnasium in Frankenthal von dem Gespräch mit dem Bischof überrascht. Er kennt sich aufgrund seines persönlichen Engagements mit Kirche schon recht gut aus, freut sich aber dennoch, durch die Schülertage weitreichendere Einblicke bekommen zu haben.

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Recherche im Bistumsarchiv.

Höhepunkte des Tages waren für ihn die Besichtigung der Dom-Orgel und der Besuch im Bistumsarchiv. Seine Mitschülerin Alicia Garst verbucht den Tag ebenfalls als persönlichen Gewinn: „Mir hat besonders gut gefallen, dass ich mehr über die Geschichte des Bistums und den Dom erfahren habe.“

 Die Ludwigshafener Religionslehrerin Hedwig Moos hat den Schülertag als wertvolle Bereicherung zum Unterricht empfunden: „Durch den direkten Kontakt mit Menschen wird Kirche für die Jugendlichen vom Unterrichtsstoff zum Erlebnis.“ Damit beschreibt sie, was auch nach den Worten von Dr. Irina Kreusch von der Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ des Bischöflichen Ordinariats Ziel der Schülertage ist, nämlich „Kirche konkret erlebbar zu machen“.

Sie hat im Lauf der Woche mit vielen  Schülern über ihre Eindrücke gesprochen. „Die Begegnung mit Menschen, die überzeugt sind von dem, was sie tun, und die mit dem Herzen dabei sind, das hat viele in dieser Woche tief beeindruckt“, fasst sie ein zentrales Ergebnis zusammen.  (is)

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Arbeit mit historischen Quellen.

 

 

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