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Schülerprojekt „Vorsicht Elwetrittche!“ – 7.450 Euro gehen an den Förderverein „Ein Hospiz für LD und SÜW“

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Bekanntgabe der Spendensumme durch die Elwetrittche „Emily“ gemeinsam mit OB Thomas Hirsch und Helmut Braun.
Foto: ld

Landau. Vierzehn Metall-Elwetrittche eroberten im April 2017 Landau – verteilt in der Innenstadt, im Zoo Landau, am Bahnhof oder vor der Stadtbibliothek erfreuten sie einen schönen Pfälzer Sommer lang die Bürger und Besucher der Stadt.

Anschließend wurden sie zur kosmetischen Behandlung wieder in die Berufsbildende Schule Landau gebracht um im SBK Landau ausgestellt Lust auf die Versteigerung zu machen.

Nach 62 Geboten wurden die Metall-Elwetrittche im April 2018 an die meistbietenden ausgeliefert. 7.450 Euro kann an den Förderverein „Ein Hospiz für LD und SÜW“ nun überreicht werden.

Es ist nicht leicht eine Idee zum Erfolg zu bringen, wenn man sie alleine angehen muss. Man kann seine Chancen aber möglicherweise entscheidend verbessern, wenn man sich mit anderen zusammenschließt und gemeinsam an der Sache arbeitet.

Innerhalb des Projektes „Changemaker“ der Bürgerstiftung Pfalz und des SWR Herzenssache entwickeln Kinder und Jugendliche gemeinsam Lösungen für gesellschaftliche Probleme. Das zugrunde liegende pädagogische Konzept agiert frei nach dem Motto „Lernen durch Engagement“.

Diese Chance ließen sich die Auszubildenden der Kissel GmbH und die Schüler der Metallklassen der Berufsbildenden Schule Landau nicht nehmen und legten zusammen mit Ihren Lehrern und Ausbildern den Grundstein für das Kooperationsprojekt „Vorsicht Elwetrittche! Suchen.Sichten.Spenden.“, welches den öffentlichen Raum mit Elwetrittche-Metallfiguren eroberte und welche später für den guten Zweck ersteigert werden konnten.

Die Schüler und Auszubildenden erstellten gemeinsam einen Projektplan, lernten viel Neues über die Fabelwesen und suchten nach Lösungen für alle aufkommenden Probleme. All dies mit dem Ziel, die Figuren am Ende für den Förderverein „Ein Hospiz für Landau und die Südliche Weinstraße“ gewinnbringend zu versteigern.

Elwetrittche, Hospizarbeit, ein Handelsunternehmen und eine Metallbauerklasse – Kooperationen finden sich manchmal genau dort, wo man sie eigentlich nicht erwartet. Auf der eigens für dieses Projekt von den Auszubildenden der Kissel GmbH angelegten Facebook-Seite, www.facebook.de/Elwetrittche [2], erfährt man über Videos wie sich die Schüler während des Projektes fühlten, wie die Zusammenarbeit verlief und wie man von den Fähigkeiten der anderen lernen und profitieren konnte.

Über sich hinauswachsen mussten dabei alle Beteiligten. So galt es das Schweißen zu lernen, bauliche Hürden zu nehmen, sich Kenntnisse über die Produktion und den Schnitt von Videomaterial anzueignen, mit der Stadt Landau Absprachen zu treffen, Teams zu bilden und Termine einzuhalten.

Große Meilensteine innerhalb des Projektes wurden nach und nach erreicht. Die Figuren wurden im April 2017 von Oberbürgermeister Thomas Hirsch und dem gesamten Projektteam eingeweiht.

Die Auszubildenden der Kissel GmbH organisierten ein Preisausschreiben zum schönsten Selfie mit den Elwetrittche-Figuren und überreichten im September 2017 drei glücklichen Gewinnern einen SBK-Gutschein und natürlich das gerahmte Gewinner-Selfie.

Anschließend wurden alle Elwetrittche wieder eingesammelt, um in der Metallwerkstatt der BBS Landau von den Schülern und Lehrern wieder in Stand gesetzt und für die Versteigerung hübsch gemacht zu werden.

Um dies fachgerecht tun zu können, musste das Team sich mehrfach ein Plasmaschneidegerät ausborgen. Die Lehrer Herr Fröde und Herr Frey erklärten: „Ein Plasmaschneider oder -brenner schneidet Metalle mittels eines Plasmas, das durch einen elektrischen Lichtbogen erzeugt wird. Dies benötigen wir oft bei der Bearbeitung von Metall, da dies händisch nur sehr schwer und auch nie so detailgenau bearbeitet werden kann.“

Die Dieter Kissel Stiftung mit dem Vorsitzenden Helmut Braun stiftete den Metallklassen der BBS Landau solch ein Gerät. „Wir sind sehr froh, dass wir das Engagement der Schüler und Lehrer der Metallklassen innerhalb des Projektes auch auf diesem Wege würdigen können. Eine solide Berufsausbildung ist der erste Schritt in ein selbstständiges, erfülltes Leben und es war und ist bemerkenswert mit wie viel Herzblut das Kollegium sich diesen Ausbildungsauftrag mit den Schülern annimmt“, betont Braun.

Nach der Instandsetzung wurden die 14 Metall-Elwetrittche im SBK Landau noch einmal der Öffentlichkeit zur Schau gestellt – auch um auf die anschließende Versteigerung aufmerksam zu machen.

Nach 62 Geboten wurden die Elwetrittche im April 2018 an die meistbietenden ausgeliefert. Die Auszubildende der Kissel GmbH, Vivian Yau beschreibt das Gefühl des Abschieds: „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sagen wir heute Tschüss. Unsere Elwetrittche sind uns in dem Jahr schon sehr ans Herz gewachsen, aber wir freuen uns auch über den schönen Spendenbetrag für das Hospiz. Das macht alles wieder gut.“

Die Übergabe der Spendensumme von 7.450 Euro erfolgte nun an den Vorsitzenden des Fördervereins OB Thomas Hirsch im Rahmen der Abschlussveranstaltung mit allen Projektbeteiligten.

Und so ist es wohl eine der grundlegendsten Erfahrungen für alle Beteiligten dieses Kooperationsprojektes, dass die Arbeit an einem gemeinsamen Ziel, viel Motivation, Organisation und Vertrauen ineinander nicht nur zum Erfolg führt, sondern vor allem auch jeden einzelnen an der Herausforderung und somit die Gemeinschaft wachsen lässt.
Infos unter: www.facebook.de/elwetrittche [3]

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Emma – die euphorische Elwetrittche hatte ein Sonnenplätzchen vor der Jugendstilfesthalle. Nun ist sie auf Schönheitskur in der BBS Landau.
Foto: ld

 

 

 

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