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Schießerei in Straßburgs Innenstadt

Foto: dts Nachrichtenagentur

Straßburg  – In der Straßburger Innenstadt in der Nähe des Weihnachtsmarkts sind am Dienstagabend bei einer Schießerei mindestens zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Die Polizei riegelte die Innenstadt und das Europaparlament weiträumig ab.

(Lesen Sie dazu aktuell: Straßburg: Staatsanwalt bestätigt terroristischen Hintergrund – Schütze soll „Allahu Akbar“ gerufen haben [1])

Aktualisiert/13.12.2018: Lesen Sie dazu: Straßburg-Attentäter von Polizei erschossen [2]

Das französische Innenministerium schrieb auf Twitter [3] von einem „schwerwiegenden Ereignis der öffentlichen Sicherheit“ in Straßburg und rief die Menschen dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben.

Zuerst sprach die Präfektur der Region Grand Est von einem Toten und sechs Verwundeten. Die Polizei gab später bekannt, es gebe zwei Tote und elf oder zwölf Verletzte. Von ihnen sollen sechs oder sieben schwer verletzt sein. Zwischenzeitlich war auch von vier Toten die Rede. Die Zahlen können sich noch ändern, die Nachrichtenlage diesbezüglich ist unübersichtlich.

In den Krankenhäusern in Straßburg wurde der Notfallplan ausgelöst, bestätigt das Straßburger Universitätsspital dem Radiosender „Franceinfo“. Er greift im Fall eines Angriffs, einer Epidemie oder einer Naturkatastrophe.

Terror-Hintergrund vermutet

Nach der tödlichen Schießerei vermuten die Behörden einen terroristischen Hintergrund. Anti-Terror-Behörden hätten die Ermittlungen an sich genommen, berichtete „Franceinfo“ am Dienstagabend.

Die Polizei hat den Angreifer recht schnell identifiziert. Es soll sich um einen 29-jährigen, in Straßburg geborenen und polizeibekannten Terror-Gefährder [4] handeln, der sich radikalisiert hatte und wegen versuchten Totschlags von den Behörden gesucht wurde. Er habe sich im Stadtteil Neudorf verschanzt und sei auf der Flucht vom Militär angeschossen worden, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Polizei.

Auch von Neudorf wurden Schüsse gemeldet. Ein Soldat soll bei einem Schusswechsel mit dem mutmaßlichen Täter an der Hand verletzt worden sein. Laut der Regionalzeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“ war der Sturm auf drei Häuser erfolglos geblieben.

Parlamentarier sitzen fest

Im Europaparlament läuft derzeit die Plenarwoche. Die Parlamentarier und Mitarbeiter wurden per SMS und Mail aufgefordert, das Gebäude nicht zu verlassen. Auch in Restaurants und Bars saßen viele Menschen fest.

Der Bericht wird aktualisiert, sobald neue Erkenntnisse vorliegen. (red)

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