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Schaidt: Opas lesen in Grundschulen vor

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Gebannt lauschten die Grundschüler den vorlesenden Opas.
Fotos: v. privat

Schaidt – Unter dem Motto „Opa ist der größte“ stand die diesjährige Vorleseaktion der Grundschule Schaidt.

Waren es in den Vorjahren Männer im Ehrenamt (Ortsvorsteher, Feuerwehrkommandant oder Vorstände von Vereinen) und letztes Jahr „Männerberufe“ (Polizist, Künstler oder Buchhändler), so dachte Schulleiterin Elvira Oberle jetzt an die Opas: „Seit dem Kindergarten werden die Kinder von Frauen betreut. Auch hier in der Grundschule ist das so. Deshalb sind die Opas für die Schule sehr wichtig.“

Sie schrieb mehrere Opas an, ob sie bereit wären, im Rahmen der Vorlesetage von Rheinland-Pfalz in die Schule zu kommen. Sie sollten erzählen, was ihnen am Opa-Dasein gefalle und eine kleine Geschichte vorlesen. Diese würde die Schulleiterin auswählen oder sie könnten sie auch selbst mitbringen.

Das tat Bruno Heil, der den 13 Kindern der 2.Klasse den „Regenbogenfisch“ vorlas, die Geschichte vom stolzen, aber einsamsten Fisch mit den vielen kleinen Glitzerschuppen – bis er seine Schuppen an andere Fische verschenkte und fröhlich wurde. Dabei rückten die vor ihm sitzenden Schüler immer näher an den vorlesenden Opa heran um die Bilder im Buch anzusehen.

Auf seine Schlussfrage:“Was lernt ihr daraus?“ antworteten sie spontan: “Man muss anderen helfen und mit anderen teilen.“ Auf die Frage, was Opas eigentlich noch machen, sprudelten die Antworten: „Er arbeitet den ganzen Tag im Garten, er kocht, er spielt mit uns.“

Danach las der Opa „noch etwas zum Lachen“ – wie er den Schülern sagte – „Das Feuerwerk für den Fuchs“. Das gefiel den Schülern sehr gut, wie Emilie, Nick, Romy und Luis gleich äußerten. Heil war danach überrascht, wie angespannt ihm die Schüler 40 Minuten zugehört hatten.

In der ersten Klasse las Opa Walter Kuroczik den 22 Kindern aus dem bekannten Buch „Die Olchis“ vor, das ihm die Schulleiterin besorgt hatte. Hier konnten sich die Schüler mehrfach amüsieren, wenn Ausdrücke wie „muffelfurziger Hubschrauber“ oder „Muffel-Furz -Teufel“ vorkamen. „Es ist schon einmal etwas Anderes vor Schülern zu lesen, aber auch interessant mit den Kindern zu erzählen“ meinte Kuroczik.

„Wie wars?“ fragte Lehrerin Janine Neisius die 17 Kinder der gemischten 3. Und 4. Klasse. Sie hatten Opa Johannes Geiger gelauscht, der auf Oberles Vorschlag aus „Biete Bruder! Suche Hund!“ von Nikola Huppertz vorgelesen hatte. „Gut – vor allem, wo wir so lachen mussten beim dummen Heini“ rief Lukas.

Jetzt wollen sie das Buch in den kommenden Frühstückspausen weiterlesen. „Das war eine ganz interessante Abwechslung“ meinte Geiger, dessen Enkelin Karla leider krank war und dem Opa nicht zuhören konnte.

Alle drei Opas bekamen in ihren Klassen ein Dankeslied vorgesungen und von der Schulleiterin eine Dankes-Urkunde, bevor sie zu einem Frühstück eingeladen wurden.

Anschließend wurde in der Schule noch „60 Jahre Schulhauseinweihung“ gefeiert. Nach der Begrüßung durch Schulleiterin und Ortsvorsteher und einer Einführung durch den neuen Vorsitzenden des Heimatvereins Andreas Roth gab dessen langjähriger Vorsitzender Manfred Bouquet einen Abriss über diese 60 Jahre, während die Schüler die kleine Feierstunde mit Liedbeiträgen umrahmten. Eingeladen waren alle ehemaligen Lehrer und Hausmeister der Schule. (lumi)

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