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Russland baut Luftoperationsbasis in Syrien auf – Seehofer will engere Zusammenarbeit mit Putin

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Wladimir Putin.
Foto: dts nachrichtenagentur

Damaskus/Moskau  – Russland baut in Syrien offenbar eine Operationsbasis für Lufteinsätze auf. Das geschehe schneller und in weit größerem Umfang als bisher bekannt, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“.

So sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen von Beginn des Monats September an 25 Antonow-Transportmaschinen vom Typ AN-124 in Jableh südlich der Hafenstadt Latakia gelandet, wo die Basis entsteht. Bisher war von drei bis vier Flügen die Rede gewesen.

Zugleich bringen zivile Frachter Material über den Seeweg. Auch werden mehrere Hundert russische Soldaten nach Syrien verlegt. Geliefert werden neben Schützenpanzerwagen, Militärlastwagen und Granatwerfern auch moderne Fernmelde- und Lasertechnik.

Der Aufbau des Stützpunkts soll bis Ende September abgeschlossen sein. Insgesamt seien rund 100 Transportflüge mit AN-124-Maschinen geplant, berichtet die Zeitung. Momentan befinde sich eine Vorhut von rund 100 Soldaten vor Ort. Es werde damit gerechnet, dass mindestens 1.000 Soldaten für die Unterhaltung der Basis eingesetzt werden.

Stichtag, um den Aufbau der Operationsbasis abzuschließen, ist der 28. September. An diesem Tag spricht Wladimir Putin nach zehn Jahren erstmals wieder auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York.

Er will dort eine globale Anti-Terror-Koalition vorschlagen und strebt ein Treffen mit dem US-Präsidenten Barack Obama an. Putin, so heißt es in Regierungskreisen in Berlin, wolle seine Rede aus einer Position der Stärke heraus halten und mit Obama auf Augenhöhe reden.

Deswegen habe er es mit der „Operation Syrien“ so eilig. Dabei will Putin die Anti-Terror-Koalition nicht auf den „Islamischen Staat“ (IS) in Syrien und im Nordirak beschränkt sehen, sondern sie soll sich auch gegen terroristische Bewegungen im Kaukasus und in Zentralasien richten.

CSU-Chef Horst Seehofer hat indes eine engere Zusammenarbeit mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gefordert.

Ohne die Mitwirkung Putins sei die Situation in Syrien nicht in den Griff zu bekommen, sagte Seehofer dem „Spiegel“. Am Montag will der CSU-Parteivorstand darüber beraten, wie eine Kooperation mit Moskau aussehen könnte.

Unterstützung erhält Seehofer von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). „Wir brauchen eine gemeinsame diplomatische Initiative der UN mit Beteiligung Russlands, der USA, der EU und der Regionalmächte“, sagte Müller. Die Atomverhandlungen mit Iran könnten hier eine Vorlage sein.

(dts Nachrichtenagentur/red)

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