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Rund 1597 Sonnenstunden sorgen für gutes Jahresergebnis der VR Energiegenossenschaft Südpfalz: Ausschüttung von 2,5 Prozent Dividende

Die Generalversammlung der VR Energiegenossenschaft Südpfalz wählte Dr. Marco Kern (Dritter von links) neu in den Aufsichtsrat der Genossenschaft. Links von Kern die beiden Vorstandsmitglieder Bernhard Wagner und Raimund Schilling; rechts der Aufsichtsratsvorsitzende Christoph Ochs sowie Dieter Zeiß und Markus Laux, die an diesem Abend aus ihren Ämtern in der Energiegenossenschaft offiziell verabschiedet wurden. Foto: vrbank südpfalz [1]

Die Generalversammlung der VR Energiegenossenschaft Südpfalz wählte Dr. Marco Kern (Dritter von links) neu in den Aufsichtsrat der Genossenschaft. Links von Kern die beiden Vorstandsmitglieder Bernhard Wagner und Raimund Schilling; rechts der Aufsichtsratsvorsitzende Christoph Ochs sowie Dieter Zeiß und Markus Laux, die an diesem Abend aus ihren Ämtern in der Energiegenossenschaft offiziell verabschiedet wurden.
Foto: red

Offenbach. Ohne Gegenstimme stimmten 123 Mitglieder der VR Energiegenossenschaft Südpfalz an der Generalversammlung in der Turn- und Festhalle in Offenbach dem Jahresabschluss 2014 zu und entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat.

Versammlungsleiter und Aufsichtsratsvorsitzender Christoph Ochs schlug vor, vom Jahresüberschuss in Höhe von 29.515,93 Euro 14.450 Euro und somit eine Dividende von 2,5 Prozent an die 607 Mitglieder auszuschütten. Der Rest fließe überwiegend in die Rücklagen. Die Versammlung nahm den Vorschlag der Ergebnisverwendung an.

„Die Sonne hat es 2014 gut mit uns gemeint“, belegte Vorstandsmitglied Bernhard Wagner das positive Ergebnis. Statistisch ermittelte 1597 Sonnenstunden lagen rund 8 Prozent über dem Vorjahr. Wagner fügte allerdings im selben Atemzug an, dass gesetzliche und regularische Änderungen das Geschäftsmodell der Energiegenossenschaft deutlich gebremst haben.

Auffällig sei, dass kein Wachstum der Bilanzsumme entstand, die zum Jahresende 2,85 Millionen Euro betrug und auf der Aktivseite überwiegend aus Anlagevermögen besteht; auf der Passivseite mehrheitlich aus Bankverbindlichkeiten und Mitgliederguthaben.

Erleichtert berichtete Vorstandsmitglied Raimund Schilling, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) per 9. März 2015 informierte, dass Genossenschaften, die den Förderzweck nach Genossenschaftsgesetz erfüllen und einer regelmäßigen Prüfung durch den Prüfungsverband unterliegen, nicht die neuen Anforderungen zum Anlegerschutz gemäß dem Kapitalanlagengesetzbuch (KAGB) erfüllen müssen.

Auf die VR Energiegenossenschaft Südpfalz treffe dies zu. Der Handlungsspielraum für die Energiegenossenschaft sei bis zu diesem Zeitpunkt vollständig eingeschränkt gewesen. Mittlerweile befasse man sich mit fünf neuen Projekten, die auch Beteiligungen zuließen, berichtete Schilling.

Die Energiegenossenschaft betreibt nach wie vor 13 Photovoltaikanlagen. Weiterhin bestehen Beteiligungen an Photovoltaikanlagen in Altenburg und Leinefeld sowie einem Windpark in Flomborn. Mit ihren PV-Anlagen erzielte sie im vergangenen Jahr 317.427,55 Euro (2013: 262.514 Euro). Die Gesamtleistung von 1.377 Kilowattpeak versorge durchschnittlich 1.308 Personen mit umweltfreundlichem Strom und spare 720 Tonnen CO2 ein, resümierte das Vorstandsmitglied.

Die Aufsichtsratsmitglieder Günter Becht (Pfalzwerke AG) und Markus Laux (VR Bank Südliche Weinstraße) schieden aus dem Gremium aus. Die Versammlung wählte ohne Gegenstimme den künftigen Vorstandsvorsitzenden der VR Bank Südliche Weinstraße, Dr. Marco Kern, und Pfalzwerke-Vorstand Dr. Werner Hitschler neu in den Aufsichtsrat.

Bereits zum Jahresende 2014 schied Dieter Zeiß als Vorstandsvorsitzender der Energiegenossenschaft aus. Ochs hob sein großes Engagement für die Energiegenossenschaft hervor und lobte ihn als treibende Kraft – gerade in der Gründungsphase.

„Wind und Sonne machen das Rennen. Wasser begrenzt. Erdwärme ist abgeschlagen. Markt der Biomasse ist tot.“, beschrieb Professor Dr. Matthias Rädle, Leiter des Instituts Prozessmesstechnik und innovative Energiesysteme an der Hochschule Mannheim, den Status Quo der Versorgung mit erneuerbaren Energien in seinem Impulsvortrag. Die Stromerzeugung sei nicht das Problem, sondern Speicherung und Netzausbau. Thermische Speicherung böte hier gute Möglichkeiten, so der Professor. (red)

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