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Rinke Rallyesport: „Glück war nicht auf unserer Seite – in der Böschung gelandet“

Das Glück war dieses Mal nicht auf ihrer Seite: Jonas und Alexa mussten frühzeitig passen.
Foto:rallyephoto

Heidenheim am Berg. Am vergangenen Wochenende fand die Rallye Baden Würtemberg, als 12. Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft (DRM) und zur ADAC Rallye Masters, statt.

Aus der Südpfalz waren die Teams: Thomas Holzer(Augsburg) / Jan Enderle (Edenkoben) im Opel ADAM R2, Lukas Hein(Maikammer) / Walter Münch (Kaiserslautern) im VW Golf und Jonas Rinke (Landau) / Alexa Brunken (Eschbach) im Suzuki Swift am Start.

Bereits am Donnerstagabend reisten Jonas Rinke, Alexa und Jessi Brunken in das rund 200km entfernte Heidenheim an der Brenz, wo sich das Rallyezentrum und der Service-Platz befanden, um die Rallye am Freitag stressfrei beginnen zu können.

Freitagmorgen absolvierten sie dann in Ruhe die Dokumentenabnahme und die Besichtigung der Wertungsprüfungen.

Feldwege, Teilabschnitte durch Wälder, enge und schnelle Kurven mit einigen Kuppen und vor allem sehr schnelle Teilabschnitte und lange Geraden mit dementsprechend harten Bremspunkten zeichneten die Rallye „BaWü“ aus.

Für die Teams stand daher schon vor dem Start fest: „Das wird Bremsbeläge kosten…..!“
Ein für rinke-rallyesport eher mulmiges Gefühl, da wichtige Ersatz- und Verschleißteile nicht rechtzeitig vor der Abreise geliefert werden konnten.

So starteten Jonas und Alexa die Rallye am Samstagmorgen unter extrem dichtem Nebel, welcher  die Strecken z.T. nur 50 Meter weit erahnen ließ. Dennoch waren die Streckenverhältnisse trocken und dementsprechend schnell.

Die Rallye „BaWü“ war auch zugleich der Finallauf für die Citroen Racing Trophy und so konnten sich Jonas und Alexa mit den auf dem neusten Stand der Technik ausgestatteten Citroen DS3 R1 richtig messen. Dieses gelang ihnen hervorragend. Von Anfang an fanden sie sich im ersten Drittel der Divisionsplatzierung wieder. Lediglich der bereits feststehende Gesamtsieger der Trophy – Philipp Knof, und der Suzuki Pilot Stefan Petto, der den Gesamtsieg der DIV 6 anstrebt, sowie einige erfahrene Citroenfahrer lagen vor ihnen.

Während der zweiten Sektion merkte Jonas  dann deutlich, dass  die Reifen an der Verschleißgrenze waren und auf den immer feuchter werdenden Strecken wesentlich weniger Gripp boten. So entschieden wir uns für die zweite Hälfte der Rallye, bei der die deutlich längeren und schnelleren Prüfungen absolviert wurden, für neue Reifen – eine absolut richtige Entscheidung.

Jonas  hatte ein deutlich besseres Handling für die  Suzi und konnte wesentlich schnellere Zeiten fahren und sich somit nach vorne kämpfen. Nach der dritten Sektion – dem zugleich ersten Durchlauf der langen, bremsbeanspruchenden Prüfungen – mussten  dann auch, wie erwartet, die Bremsbeläge gewechselt werden, da diese so gut wie nicht mehr vorhanden waren. Jonas und Alexa waren sehr gut unterwegs und fuhren zu diesem Zeitpunkt immer wieder Topzeiten.

Mit neuen Belägen starteten sie in die letzte Sektion der Rallye und lagen vor der vorletzten Wertungsprüfung auf dem fünften Platz in der Division, mit nur 9 Sekunden Rückstand auf den dritten Platz – eine Platzierung die durchaus, aufgrund der immer stärkeren Fahrzeiten, noch zu erreichen gewesen wäre.

Leider fuhren Jonas und Alexa dann  auf der vorletzten Prüfung etwas zu schnell in eine enge Linkskurve, in der extrem viel Splitt lag.

Trotz entsprechendem Einhängen im Kurveninneren, waren sie dennoch einen minimalen Tick zu schnell und rutschten dadurch über die Straße hinaus, über die Graskante in eine ca. 1,5 Meter tiefe Böschung und landeten im Unterholz des württembergischen Waldes. Ein sehr harmloser Ausrutscher der den Swift nicht einmal beschädigte.

Jedoch verkeilten sie sich bei dem Versuch, aus der Böschung wieder herauszukommen auf einem großen Ast mit dem Unterfahrschutz, sodass sie ohne fremde Hilfe nicht mehr raus kamen. Die Hilfe kam erst mit dem Schlusswagen – leider zu spät, da das Reglement vorschreibt, dass die Teilnehmer vor dem Schlusswagen das Ziel selbstständig erreichen müssen. Die Boardkarte wurde eingezogen und somit war die Rallye  für Jonas und Alexa  frühzeitig beendet und sie mussten punktlos die vorzeitige Heimreise antreten.

Ärgerlich, denn trotz dieses Missgeschickes hätten sie noch bei Erreichen der Zielflagge gepunktet und wertvolle Punkte für das Erreichen des 3. Divisionsplatzes mitgenommen.
So war Jonas noch lange sehr enttäuscht und meinte nur: „Heute war das Glück nicht auf unserer Seite  – ich habe mich gefühlt wie Latvala bei der Rallye Deutschland, durch so eine blöde Unachtsamkeit alles weggeschmissen zu haben.

Dennoch möchten wir trotz aussichtsloser Meisterschaftsplatzierung zum Finallauf bei der 3-Städte Rallye an den Start gehen, um uns auch dort präsentieren zu können und wichtige Erfahrungen zu sammeln.“

Dem Team  bleiben knappe drei Wochen, um sich optimal vorzubereiten. Theoretisch besteht noch die Chance aus eigener Kraft den 3. Divisionsplatz in der ADAC Rallye Masters zu erreichen. Diese ist zwar gering, aber wenn das Glück auf  der Seite von Jonas ist, kann im Rallyesport alles passieren und abgerechnet wird zum Schluss.

Neben Jonas und Alexa sind  leider  auch Lukas Hein und Walter Münch durch einen Getriebeschaden ausgefallen.
Thomas Holzer und Jan Enderle  erreichten einen hervorragenden 12. Gesamtplatz und den Sieg in der Divison 5. (red)

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