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Riesengroße Freude bei Bürgern und Politik: „Wir sind Radweg!“

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Der Spatenstich: Parteiübergreifende Freude. Fotos: Ahme

 

Venningen/Altdorf. „Radweg Altdorf – Venningen: Verzögerungen wegen schwierigen Verhandlungen – Baubeginn für Sommer 2012 geplant“: So lauteten die Schlagzeilen noch im Oktober 2011. Es hatte Verzögerungen gegeben aufgrund von Verhandlungen über Ausbau, Naturschutz sowie Wegeführung.

Doch heute, nachdem das Straßenbauprojekt die Gemüter über 20 Jahre erregt hatte, gab es nur glückliche Gesichter. Denn der Radweg zwischen Venningen und Altdorf wird gebaut, der erste Spatenstich ist erfolgt. Erleichterung und Freude bewegte die Anwesenden, viele waren schon mit dem Fahrrad gekommen, als könnten sie es kaum noch erwarten, endlich die 2,4 Kilometer lange Strecke zwischen den beiden Dörfern abzufahren. Ein Bagger ist das sichtbare Zeichen dafür, dass jetzt Bewegung in die Sache kommt und mit dem Bau begonnen werden kann. In 90 Tagen soll es dann soweit sein, der Radweg fertig gestellt sein.

Landrätin Theresia Riedmaier, Beigeordneter Nico Schenk, die Bürgermeister der Gemeinden Venningen, Altdorf und Freimersheim und als Ehrengast, Staatssekretär Jürgen Häfner, waren zum Spatenstich gekommen. Erklärt wurde, dass mit dem Radweg ein Lückenschluss im Radnetzweg erfolgen werde, die Sicherheit von Kindern und Erwachsenen endlich gegeben sei. Tatsächlich hatten am Rande der Veranstaltung viele Menschen darüber geklagt, wie unsicher die Strecke ist. „Ich habe jedes Mal das Totenhemd an, wenn ich hier entlang fahren muss“ sagte eine Frau und eine andere bestätigte, dass hier oft auch sehr rücksichtslos gefahren werde. 4000 Pkws pro Tag muss die Straße verkraften; auch während der kleinen Feierstunde preschten die Autos vorbei.

Viele Kinder aus Altdorf müssen die Straße befahren, wenn sie zur Schule nach Edenkoben wollen. „Für Schulkinder ist die Straße lebensfeindlich“ sagte Venningens Bürgermeister Rohr, für den dieser Termin der „schönste seiner bisherigen Amtszeit“ war. „Wir sind Radweg“,  strahlte der Altdorfer Bürgermeister Helmut Litty in Abwandlung des bekannten Papst-Titels. Verbandsbürgermeister Gouasé erinnerte an eine kleine Demonstrationsfahrt mit Bürgern vor einiger Zeit, nutzte aber auch die Gelegenheit, den Aspekt der „Touristischen Wertschöpfung“ in Verbindung mit einer Absage an Windräder im Pfälzer Wald zu setzen. Landrätin Riedmaier bedankte sich bei dem Leiter des Landesbetriebes Mobilität Speyer, Kurt Ertel, den Planern und den Verantwortlichen des Kreisbauamtes. „Es war ein lang gehegter Wunsch, diesen Radweg zu bauen. Mit Beharrlichkeit kann man so manche Hürde aus dem Weg schaffen“ sagte Riedmaier. Und: „Wir haben alle an einem Strang gezogen“.

Dies betonte auch Staatssekretär Häfner: „Ich freue mich, dass die demokratischen Parteien gemeinsam etwas vorangebracht haben und das Vorhaben auf Partei übergreifende Resonanz gestoßen war. Fahrradfahren ist in und das Verkehrsmittel der Zukunft“.

Der neue, drei Meter breite Fahrradweg wird Altdorf und Venningen verbinden. Nutzen können die Strecke die Radfahrer, Fußgänger und der landwirtschaftliche Verkehr. Die Kosten werden auf eine Höhe von 650.000 Euro beziffert. 60 Prozent wird wahrscheinlich die Landesförderung betragen, außerdem beteiligen sich die Gemeinden Venningen und Altdorf sowie die Verbandsgemeinde Edenkoben an der Finanzierung. (desa)

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