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Regionalplan Windenergie: AfD warnt vor massiver Beeinträchtigung des Landschaftsbildes im Kreis – bis zu 80 Windanlagen möglich

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Foto: pfalz-express.de/Licht

Kreis Germersheim – Vor einigen Tagen wurde der Regionalplan Windenergie Rhein-Neckar vorgestellt. Dieser sieht eine massive Konzentration von Windanlagen im Kreis Germersheim und im Landkreis südliche Weinstraße vor.

Rechnet man den Flächenbedarf einer Anlage auf die verfügbare Fläche um, so ergibt dies eine mögliche (genehmigungsfähige) Anzahl von bis zu 80 Windenergieanlagen. Dies erfolgt durch die Ausweisung von Vorranggebieten.

Die Alternative für Deutschland („AfD) im Landkreis Germersheim wendet sich entschieden gegen den Teilregionalplan Windenergie.

„Wir sind nicht grundsätzlich gegen den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien“, so Dr. Heiko Wildberg, Fraktionsvorsitzender der AfD im Kreistag. „Solange jedoch keine Speichermöglichkeiten für den erzeugten Strom zur Verfügung stehen, muss für jedes Windrad eine konventionelle Kraftwerksreserve bereitstehen, wenn der Wind nicht weht. Wer den Ausbau gerade in unserer eher windarmen Region vorantreiben möchte, kann sich diesem Argument nur schwer verschließen.“

Neben Vorranggebieten in Schwegenheim, Lustadt, Hatzenbühl, Minfeld und Freckenfeld konzentrieren sich die geplanten Flächen insbesondere auf der Gemarkung Offenbach, Bellheim, Herxheim, Knittelsheim und Rülzheim (Gollenberg / Silberberg)

Dadurch werde das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigt werden, die freie Sicht auf den Haardtrand könne bald der Vergangenheit angehören, so Lutz.

Die geplante Gesamtfläche „Vorranggebiet Windkraft“ betrage 1555 Hektar im rheinland-pfälzischen Planungsgebiet Rheinpfalz (von Worms und Wonnegau im Norden bis zur französischen Grenze im Süden). Ganze 532 Hektar, einem Drittel der Gesamtfläche, entfielen hiervon auf den Bereich Gollenberg/ Silberberg.

Dies bedeute in der Praxis, dass bis zu einem Drittel des möglichen Zubaus in einem sehr kleinen Gebiet zwischen Offenbach/ Queich und Knittelsheim bei Bellheim, stattfinden könne.

„Da aufgrund der schwachen Windverhältnisse besonders hoch gebaut werden soll, werden diese Anlagen weithin sichtbar sein und unser Landschaftsbild nachhaltig negativ verändern. Dieser enorme Zubau hat nichts mehr mit vernünftiger und sachgerechter Politik zu tun“, so der Kreisvorsitzende Thomas Lutz.

Lutz wirft der Landesregierung in Rheinland-Pfalz vor, „mit aller Macht“ Fakten schaffen zu wollen: „Ob im Pfälzerwald oder vor Ort im Kreis Germersheim auf dem Gollenberg. Dem werden wir uns massiv entgegenstellen. Aus zahlreichen Gesprächen mit interessierten Bürger wissen wir, dass viele Menschen unsere Bedenken teilen. Hier möchten wir als Sprachrohr fungieren – eine Politik über die Köpfe der Menschen hinweg werden wir nicht mehr zulassen“, so Lutz. (red)

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