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Reaktivierte Bürgerinitiative engagiert sich gegen Windkraft im Pfälzerwald

Blick vom Eschkopf-Turm (608 m) über das geschlossene Waldgebiet. Am Horizont könnten sich künftig bis zu zehn Windkraftanlagen drehen.
Foto: W. G. Stähle

Hofstätten (Südwestpfalz). Die 2015 gegründete Bürgerinitiative „Keine Windräder im Pfälzerwald“ (BI) wurde reaktiviert.

Damals sei zusammen mit anderen Akteuren letztendlich erreicht worden, dass die Regierung von Ministerpräsidentin Dreyer beschloss, „den Bau von Windrädern im Pfälzerwald nicht zuzulassen, um den Status des Biosphärenreservats nicht zu gefährden“. Nun sehe man sich veranlasst, daran anzuknüpfen, erklärt Mitinitiator Peter Bernhard, Ortsvorsteher der gegebenenfalls unmittelbar betroffenen Gemeinde Hofstätten (zu Ortsgemeinde Wilgartswiesen, Verbandsgemeinde Hauenstein).

„Es war uns damals gelungen über 2.000 Unterschriften gegen den Bau von Windkraftanlagen im Pfälzerwald zu sammeln und diese dann an die damalige CDU-Landesvorsitzende, Frau Julia Klöckner, zu übergeben“, so Peter Bernhard.

Letztendlich hatte dann die Landesregierung per Rechtsverordnung vom 23. Juli 2020 manifestiert, das Biosphärenreservat Pfälzerwald werde frei von solchen Anlagen bleiben.

Seit Ministerpräsidentin Dreyer Anfang März dieses Jahres abweichend geäußert hatte, „auch im Pfälzerwald gibt es Stellen, wo Windkraftanlagen stehen können, es kann kein Tabu für unsere Wälder geben“, ist eine zunehmend heftige Diskussion entbrannt.

Als potentieller Standort von bis zu zehn Windrädern wird in der Folge erneut der Langerkopf diskutiert, Teil des bewaldeten Höhenzuges Mosisberg (610 m ü. NN, Gemarkung Hofstätten).

„Wieso die jetzige Regierung von ihrer Entscheidung abweicht und eventuell in Kauf nimmt, dass der Status des Biosphärenreservats Pfälzerwald erlischt, ist für uns nicht nachvollziehbar“, begründet Peter Bernhard die Wiederbelebung der BI und betont: „Wir, die Mitglieder der BI Hofstätten und auch der Ortsbeirat Hofstätten, sind nicht gegen erneuerbare Energie; im Gegenteil.

Gerade erst haben wir beschlossen, eine Photovoltaikanlage auf dem Dorfgemeinschaftshaus zu errichten und damit eine Ladestation für E-Fahrzeuge und E-Bikes zur Verfügung zu stellen. Außerdem lassen wir prüfen, ob ein Wasserkraftwerk, das vor vielen Jahren Strom für Hofstätten erzeugt hatte, wieder aktiviert werden kann. Das Gebäude am Bach mit Fischtreppe et cetera besteht noch.“

Vor sechs Jahren habe die Bürgerinitiative Unterschriften auf Listen gesammelt. Diesmal sei die Form einer Internet-Petition (Link: http://chng.it/7FWDWwzb) gewählt worden, teilt Peter Bernhard. Er bitte um Beteiligung. (Werner G. Stähle)

Flugblatt der wiederbelebten Bürgerinitiative
Foto: BI Hofstätten

 

 

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