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Psychosomatik – Krankheitsbilder und Behandlungsmöglichkeiten

Oftmals haben Patienten mit psychosomatischen Beschwerden einen wahren Ärztemarathon hinter sich.
Symbolbild: Pixabay/valelorpardo

Immer mehr Menschen leiden an psychosomatische Krankheiten, ohne es genau zu wissen.

Meistens werden nur die Symptome gelindert, weil es noch lange keine flächendeckende psychosomatische Grundversorgung gibt. Das ist ein großes Problem, weil die Ursachen für viele körperlichen Beschwerden nicht richtig behandelt werden können, sofern die Ursachen unklar sind. Daher ist es sinnvoll, psychosomatische Krankheitsbilder näher zu beschreiben.

Häufig auftretende psychosomatische Krankheitsbilder

Bei einigen Menschen äußern sich die Symptome durch einen unruhigen Schlaf. Nachts wird die betroffene Person immer wieder wach und findet keine Ruhe. Am nächsten Morgen macht sich die fehlende Nachtruhe durch Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen bemerkbar. Die Leistungsfähigkeit wird dadurch stark beeinträchtigt. Daher treten oftmals schon weitere Probleme im Berufsleben auf. Diese wiederum verstärken die Symptome. Neben den Schlafstörungen treten noch weitere Symptome auf. Dazu gehören insbesondere:

  • Essstörungen und dauernde Übelkeit
  • Verdauungsstörungen unterschiedlicher Art
  • Herz- und Kreislaufprobleme
  • Kopfschmerzen bis hin zur starken Migräne
  • Rücken- und Gelenkschmerzen

Bei den Essstörungen kann es sich um eine Esssucht oder eine Bulimie handeln. Bei den Verdauungsstörungen können es sowohl Durchfälle als auch Verstopfungen sein. Ein großes Problem besteht darin, dass alle aufgezählten Symptome auch völlig andere Ursachen haben können. Beispielsweise können Verdauungsprobleme auch auf eine Erkrankung des Magen-Darmtrakts hindeuten.

Rücken- und Gelenkschmerzen können auch durch Rheuma, Gicht oder Überanstrengung entstanden sein. Daher werden derartige Ursachen immer als Erstes vermutet. Ein ganz normaler Hausarzt wird nicht sofort an einer psychosomatischen Ursache denken.

So können psychosomatische Ursachen diagnostiziert werden

Da die psychosomatischen Erkrankungen [1] nicht sofort als solche erkannt werden, klärt der Hausarzt zunächst alle Möglichkeiten ab, die für die Symptome ursächlich sein könnten. In fast allen Fällen schickt der Hausarzt seine Patienten dann auch zu entsprechenden Fachärzten. Diesen stehen noch weitere und speziellere Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung. Stellt ein Facharzt aber auch keine körperliche Ursache für eine gesundheitliche Beschwerde fest, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um eine psychosomatische Krankheit handelt.

Es gibt dabei aber ein großes Problem. Kann der Facharzt auch keine Ursache für die Beschwerden des Patienten ermitteln, wird oftmals behauptet, dass es sich bei den Symptomen um Einbildung handelt. Das ist für alle Patienten eine zusätzliche Belastung.

Kann ein Hausarzt eine psychosomatische Krankheit ermitteln?

Um ein psychosomatisches Krankheitsbild zu ermitteln, benötigt der Hausarzt sehr viel Zeit. Diese hat er jedoch nicht. Zudem wird ihm der enorme Aufwand nicht von den Krankenkassen vergütet. Nur in sehr langen und ausführlichen Gesprächen kann der Arzt herausfinden, welche Ursache es für die Erkrankung gibt. Hat er dieses Ziel erreicht, kann er seinen Patienten an eine kompetente Klinik überweisen.

Hausärzte können sich in diesem Bereich jedoch recht einfach weiterbilden. Es werden verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten [2]. Diese Fortbildungen werden an besonders schönen Urlaubsorten angeboten. Diese befinden sich nicht nur in Deutschland, sondern auch auf Mallorca.

Daher ist es jedem interessierten Arzt möglich, eine Fortbildung mit einem Urlaub zu verknüpfen. Zum Abschluss erhält der Arzt eine entsprechende Urkunde. Diese kann er auch bei den Krankenkassen vorzeigen, um sich zukünftig für die psychosomatische Grundversorgung vergüten zu lassen. Davon profitiert jedoch nicht nur der Arzt, sondern auch seine Patienten.

Letztendlich profitieren auch die Krankenkassen. Je früher eine verlässliche Diagnose gestellt werden kann, desto schneller können die Ursachen beseitigt werden. Dadurch kosten die Patienten den Krankenkassen langfristig gesehen deutlich weniger Geld.

Folgende Behandlungsmöglichkeiten gibt es

Wurde vom Hausarzt oder einem anderen kompetenten Facharzt eine psychosomatische Erkrankung diagnostiziert, beginnt die eigentliche Therapie. Für den behandelnden Arzt, bei dem es sich zumeist um einen Psychotherapeuten handelt, geht es zunächst darum, Vertrauen zum Patienten aufzubauen. Nur dann wird der Patient ihm auch nähere Einzelheiten von sich preisgeben. Oftmals wissen betroffene Menschen gar nicht, welches Problem bei ihnen die Beschwerden ausgelöst hat. Dann muss die Ursache mit dem behandelnden Therapeuten gemeinsam erforscht werden.

Die Ursachen können vielfältig sein. Bei einigen Menschen sind es unverarbeitete und dadurch verdrängte Ängste aus der frühen Kindheit. Bei anderen wiederum kann es eine Überforderung im Beruf oder etwas Ähnliches sein. Manchmal führen auch Probleme in der Beziehung oder im sonstigen privaten Umfeld zu psychosomatischen Krankheiten. Da es unzählige Ursachen gibt, dauert es etwas länger, bis der Grund bekannt ist.

Entspannungstherapie bringt oftmals Hilfe

Psychosomatische Krankheiten lassen sich nicht mit Medikamenten behandeln. Die Behandlung ist etwas aufwendiger und fordert eine hohe Disziplin vom Patienten. Psychopharmaka werden nur in ganz schweren Fällen verabreicht.

Oftmals werden den betroffenen Menschen Übungen zur Entspannung verordnet. Diese kann er regelmäßig anwenden. Es stehen zahlreiche Übungen zur Verfügung, die sich ohne großen Aufwand in den Alltag integrieren lassen. Sogar während der Arbeit kann der Patient zwischenzeitlich Entspannungsübungen machen, ohne dass die Kollegen etwas davon merken.

Fazit

  • Die Anzahl der an psychosomatischen Problemen erkrankten Menschen steigt kontinuierlich an.
  • Die psychosomatische Grundversorgung ist nicht flächendeckend gewährleistet.
  • Jeder Arzt kann sich in diesem Bereich schnell und unkompliziert sogar während des Urlaubs fortbilden.
  • Sowohl die Patienten als auch die Ärzte und Krankenkassen profitieren von einer guten psychosomatischen Grundversorgung.

 

 

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