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Premieren im Roxykino: 1. Neustadter Filmpreis für Jugendliche

Die Kinder waren von der Filmarbeit begeistert.
Foto: cjd

Neustadt. Vor gut besetztem Haus und im Beisein von Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer fand die Präsentation mehrerer Kurz- und Trickfilme statt, die von Kindern und Jugendlichen aus der Region in Workshops gestaltet worden waren.

Ermöglicht hatte die Filmpremiere im Kino ein Dreier-Bündnis aus dem „Engagierte Jugend Neustadt e.V.“, Roxy-Kino und CJD Neustadt, das über „Movies go motion“ im Programm „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung einen Antrag gestellt hatte.

Neben einem kleinen Begleitprogramm mit kurzen Einspielern aus früheren Produktionen wurden von Moderator Olaf Kapsitz drei Projekte präsentiert.

Zehn Kinder aus der 4. Klasse der Montessorischule Bad Dürkheim hatten sich unter Anleitung von Judith Becker und Uli Heimann mit Kinderrechten beschäftigt.

Mittels Tricktechnik, Knetfiguren und gespielten Szenen entstanden zu fünf der zehn Kinderrechte illustrierte Beispiele, z.B. auf das Recht auf gewaltfreie Erziehung: Da geht beim Fußballspielen im Wohnzimmer der Fernseher kaputt und dem Vater (Knetmännchen) wird im Film deutlich klargemacht, dass er trotzdem nicht schlagen darf.

Filmszene im Roxy Kino.
Foto: cjd

Mit dem Film „Wunschbrunnen“ entstand ein sehr poetischer Film zu den eigenen Wünschen. Die neun Jugendlichen im Alter von 16 – 21 Jahre werfen eine Münze in den Wunschbrunnen und im Film werden Wünsche wahr.

Daniels Wunsch nach mehr Gerechtigkeit führt im Film dazu, dass ein reicher Mann seinen Reichtum an ein Stadtviertel verteilt, das dann neu erblüht.

Angeleitet wurde das Projekt „Wunschbrunnen“ von Judith Becker, Andrea Mora und Juan Carlos Concha, einem Trickfilmmacher und Illustrator aus Barcelona, der 2 Filme aus seiner Arbeit fürs Programm mitgebracht hatte.

Bei „Nur mal kurz die Welt retten …“ war die Bühne im Roxy sehr voll. 16 Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren hatten unter Anleitung von Judith Becker, Uli Heimann und Benjamin Wagener an fünf Tagen in den Herbstferien einen gemeinsamen Film gestaltet.

Es war eine Herausforderung mit so vielen unterschiedlichen Leuten in kurzer Zeit etwas gemeinsam zu gestalten. Es war in vier Teams gearbeitet worden und jedes Team hatte sich ein Genre ausgesucht, in dem „mal schnell die Welt gerettet wird“.

Im Genre „Geschichtsfilm“ findet eine Länderversammlung statt, in der Katastrophen einfach mal verboten werden. Im „Horrorfilm“ geht die Gefahr von einer mordenden Puppe aus, die aber rechtzeitig gestoppt werden kann.

Im „Agenten-Liebesfilm“ verursacht ein Hund die Liebe und die Agenten retten mal nebenbei die Welt vor Fr. Dr. Luzifer, die willenlos machende Corn Flakes in Umlauf gebracht hat. „Es war toll, das machen zu können“, so die einhellige Meinung der Akteure auf der Bühne im Roxy.

Und was das mit der Weltrettung zu tun hat, fasst Peter Seibel vom CJD wie folgt zusammen: „Wenn so unterschiedliche Leute, die sich vorher nicht gekannt haben, es schaffen in fünf Tagen sich zu verständigen und zusammenzuarbeiten und ein Film entsteht, dann sehe ich viel Hoffnung für die Welt.“

Für alle Akteure gab es jeweils den 1. Neustadter Filmpreis, die „silberne Mausefalle“.

Ungewöhnlicher Filmpreis: Die Silberne Mausefalle.
Foto: cjd

Der Pfalz-Express wollte von Peter Seibel Näheres über das Projekt erfahren.

PEX: Herr Seibel, was ist denn Ihr genauer Arbeitsbereich beim CJD?

Ich bin zuständig im CJD Rhein-Pfalz/Nordbadenvfür Angebotsentwicklung und organisiere u.a. Kreativprojekte mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

PEX: Wer kam denn auf die Idee, Kinder Filme anfertigen zu lassen?

Wir haben im CJD in der Vergangenheit schon Filme mit Jugendlichen gemacht. Die Förderung von „Kultur macht stark“ hat uns ermutigt, weitere Partner mit einzubinden und die Ergebnisse auch öffentlich im Kino zu zeigen.

PEX: Wie haben die Kinder mitgearbeitet?

In allen Projekten haben wir erlebt, dass die beteiligten Kinder und Jugendlichen die Sache zu ihrer Eigenen machen und es war toll zu sehen, dass Jeder seine Aufgabe findet und man sich gegenseitig unterstützt.

PEX: Welchen Inhalt haben die Filme? Beziehen sie sich auf die Umwelt der Kinder oder allgemeine Themen?

Die Inhalte sind die der Kinder und Jugendlichen. Als Unterstützer geben wir einen Rahmen vor und helfen bei der technischen und gestalterischen Umsetzung.

PEX: Was war das Schwierigste an der Umsetzung der Filme?

Beim Film „Mal kurz die Welt retten…“ kann ich sagen, es war die regelmäßige Abstimmung was, wo, wie mit wem gedreht wird und wie die Geschichte zusammen gebaut werden soll. Ich glaube, wir hatten nicht immer den Überblick und doch hat es funktioniert.

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