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Polizeigewerkschaften für Rückführung der Flughafen-Sicherheit zur Bundespolizei

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Sicherheitskontrolle am Flughafen: In Frankfurt mangelhaft.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat die Forderung der Gewerkschaft der Polizei nach Rückführung der Flughafen-Sicherheit in Deutschland in die Hände der Bundespolizei als „absolut richtig“ begrüßt.

„Die Kontrollen am Frankfurter Flughafen haben gezeigt, dass die Gewährleistung von Sicherheit mit dem Streben nach Gewinnmaximierung nicht zu vereinbaren ist“, sagte Wendt dem „Handelsblatt“ (Online-Ausgabe). „Deshalb wäre die Übertragung der Kontrolle mit eigenen Beschäftigten der Bundespolizei der beste Weg.“

Ersatzweise böte sich die Gründung eines in Staatsbesitz befindlichen Eigenbetriebes an, sagte Wendt weiter. „Gerade im Sicherheitsbereich sind Erfahrung, kontrollierte Qualität und die Bindung der Beschäftigten an ihre Aufgabe und ihren Arbeitgeber wichtige Voraussetzungen für hohe Qualität“, unterstrich der Polizeigewerkschafter. „Wo ständig nach der nächsten Ausschreibung geschielt wird und der Kostendruc k die Qualität behindert, schafft man keine wirkliche Sicherheit.“

Die Bundesregierung wäre daher gut beraten, dem Beispiel anderer Länder zu folgen, die angesichts steigender Terrorgefahren in der Welt längst die Reißleine gezogen und die Luftsicherheit wieder in eigene Hände genommen hätten.

Wendt betonte überdies, dass die Bundespolizei im Bereich der Luftsicherheit die größte Kompetenz und Erfahrung habe. „Ausgerechnet ihr wurden durch die Verträge mit der Privatwirtschaft die Hände gebunden“, kritisierte er. Sie habe keinen direkten Einfluss auf Aus- und Fortbildung, kein direktes Weisungsrecht in der konkreten Aufgabenwahrnehmung, weil es sich sonst um „illegale Arbeitnehmerüberlassung“ handeln würde.

Jetzt sei zu allem Überfluss noch geplant, auch die „Beleihung“ der einzelnen Beschäftigten, also die Übertragung der Kontrollbefugnisse, den Privatfirmen zu übertragen. „Das ist politischer Blindflug, statt professioneller Luftsicherheit“, warnte Wendt. (dts Nachrichtenagentur)

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