- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Polizeibericht: „Herr Emu ergreift die Flucht- Sympathie kann man nicht erzwingen“

[1]

Auch bei den Tieren kann es funken oder auch nicht! Foto: I. Friedrich/pixelio.de

 

Römerberg. Einen amüsanten Polizeibericht schickte die Polizeidirektion Ludwigshafen- Polizeiinspektion Speyer. „Auch in der Tierwelt kann es zu heftigen Attacken zwischen Männlein und Weiblein kommen, wenn die Chemie nicht stimmt.“

So geschehen am Samstag, 20.April, gegen 7.45 Uhr in Römerberg bei Speyer. Der 50-jährige stolze Besitzer zweier Emus meldete sich bei der Polizei in Speyer und bat dringend um Unterstützung beim Einfangen seines entlaufenen Emu-Männchens namens „Ero“.

Schnell machten sich die Beamten auf den Weg zu ihrem tierischen Einsatz.

Die Anfangsermittlungen brachten zu Tage, dass das Emu-Weibchen den armen Ero vom Hof gejagt hatte.
Vorangegangen war der Wunsch des Tierhalters nach Emu-Eiern. Dies veranlasste den 50-Jährigen, einen stattlichen Gefährten namens „Ero“ (kräftig und groß) für sein Weibchen zu kaufen.

Doch kaum war Ero auf dem Hof, ging der Zirkus los. Die Emu-Dame hatte von Anfang an eine Abneigung gegen den Neuzugang. Sympathie gleich Null. Sie attackierte Ero derart, dass dieser schon bei vorsichtigen Annäherungsversuchen eine Vielzahl von Federn lassen musste. Dem Tierhalter blieb nur noch eins, die Trennung der beiden Riesenvögel.

Doch auch hierdurch ließ sich die Emu-Frau nicht beruhigen; schon allein durch den Anblick von Ero geriet sie derart in Rage, dass sie den zur Trennung aufgestellten Bauzaun aushebelte und den ungeliebten Freier über einen 1,20 m hohen Wildzaun davon jagte.

Ero flüchtete ins freie Feld zwischen Römerberg und Speyer. Nur weg von dieser Furie, wird er sich gedacht haben. An eine freiwillige Rückkehr nicht zu denken.

Sein Besitzer verfolgte ihn und verständigte schließlich die Polizei. Ihm war schnell klar, dass er beim Einfangen Unterstützung brauchen würde. Schließlich sind Emus große Vögel, die zwischen 1,6 und 1,9 Meter hoch werden und zwischen 30 und 45 Kilogramm wiegen.

Vor Ort fanden die Beamten den Tierhalter, mit einem Bein winkend und Ero mit allerletzter Kraft festhaltend auf dem Boden. Unter Aufbietung gemeinsamer Kräfte gelang es den drei Männern schließlich Ero zu fesseln. Dieser wehrte sich mit seiner ganzen Kraft gegen die geplante Rückführung zu seiner Emu-Frau. Schließlich konnte er doch in einen Anhänger verladen und zurücktransportiert werden.
Nun ist Ero wieder zu Hause. Der Tierhalter versprach seine Unterbringung weit weg von der Emu-Frau: „Sympathie kann man schließlich nicht erzwingen – und mit den Eiern wird’s erst mal nichts!“ (pd ludwigshafen)

Print Friendly, PDF & Email [2]