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Politik Battle: Setz dein Kreuz – frisches Konzept gegen Politikverdrossenheit

Am Battle beteiligt, aber im großen und ganzen bei vielen Themen einig: v.l. Foto: Pfalz-Express/Ahme [1]

Am Battle beteiligt: v.l. Ferdinand Weber, Dr. Thomas Gebhart, Mario Brandenburg, Dr. Tobias Lindner, Simon Bludovsky und Florian Maier.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau – Osamah Farmawi vom „Goldjunge Store“ und Lisa Reinheimer von „Wir sind Landau“ veranstalteten im Universum Kino ein interessantes und auch ungewöhnliches Politik Battle zur Bundestagswahl.

„#setzdeinkreuz“, so der Titel der Veranstaltung, solle dazu aufrufen, wählen zu gehen und wolle der Politikverdrossenheit etwas entgegensetzen, so Reinheimer und Farmawi.

Lisa Rheinheimer und Osama Farmawi hatten die Idee zur Veranstaltung. Foto: Pfalz-Express/Ahme [2]

Lisa Reinheimer und Osamah Farmawi hatten die Idee zur Veranstaltung.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Das Event wolle sich von herkömmlichen Podiumsdiskussionen mit einem neuen Konzept abheben. Es solle darum gehen, was die Zuschauer wirklich interessiere.

Statt längere Zeit detailliert über ein politisches Problem zu diskutieren, hatte bei „#setzdeinkreuz“ jeder Politiker eine Minute Zeit, um auf eine Frage zu antworten. Um die Vergleichbarkeit zwischen den Parteien zu erhöhen, visualisierte jeder Kandidat am Ende einer Runde die Parteimeinung auf einem Schild.

Die Fragen, über die debattiert wurde, kamen dabei direkt von den Zuschauern. Bereits vorab konnten Facebook-User online Fragen zum Voten einstellen und für andere Fragen abstimmen.

Zugesagt hatten die Kandidaten der CDU (Dr. Thomas Gebhart), der FDP (Mario Brandenburg), der Linken (Simon Bludovsky) und der Grünen (Dr. Tobias Lindner). Die SPD schickte als Vertretung von MdB Thomas Hitschler den Dammheimer Ortsvorsteher und SPD-Stadtratsmitglied Florian Maier, die AFD den Bundestagskandidaten der Südwestpfalz, Ferdinand Weber. Dr. Heiko Wildberg war verhindert.

Ungefähr 150 meist junge Leute, zum größten Teil Studenten, waren der Einladung gefolgt. Im Foyer hatten die Parteien Infostände aufgebaut, wo sich auch die Podiumsteilnehmer nach der offiziellen Veranstaltung noch zu Gesprächen zur Verfügung stellten.

Nach dem Erfolg der ersten Politik Battle, war klar: es muss eine Fortsetzung geben. Man könnte das Ganze auch als „Politikparty“ beschreiben, denn Popcorn, Cola und DJ-Musik unterstrichen den von Reinheimer und Farmawi gewünschten Entertainment-Charakter der Veranstaltung.

Eine gute Idee war es zum Beispiel, die Podiumsgäste kurz vorzustellen und sie mit ihren Lieblingsliedern auf die Bühne zu holen.

Ein kurzer Film war zur Einführung zu sehen. Er war in Landau gedreht worden. Reinheimer und Farmawi interviewten Passanten, gingen auch zu Geschäftsinhabern um zu erfahren, was Politik mit ihrem Leben zu tun hat.

Man habe die Pflicht, wählen zu gehen und nein, er verstehe nicht, wenn man nicht wählen gehe, sagte zum Beispiel ein junger Mann.

Dass in manchen Ländern ein Wählen gar nicht möglich sei, wurde auch ins Feld geführt. Es wurde deutlich, dass es eine Politikverdrossenheit der Jugend eigentlich nicht gibt, sondern, was auch der gut gefüllte Kinosaal bewies, junge Leute sehr interessiert an Politik sind.

Übrigens hatte das Publikum auch die Gelegenheit, durch Fotolicht Zustimmung zu bestimmten Fragen zu geben.

Zustimmung per Fotolicht. Foto: Pfalz-Express/Ahme [3]

Zustimmung per Fotolicht.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Neun Themen hatten Reinheimer und Farmawi ausgewählt, die den jungen Leuten wohl besonders auf den Nägeln brannten. Die Fragen bezogen sich auf Bafög, 2. Rheinbrücke, Verschuldung der Euroländer, Festanstellung für Lehrer, Abgeordnetenaufgaben, sichere Herkunftsländer, gleicher Lohn für Frauen, gesetzliche Krankenkassen-Pflicht und bezahlbarer Wohnraum.

Nach Abarbeitung aller Online-Fragen, gab es aus dem Publikum noch Fragen. Sie bezogen sich auf die Digitalisierung, auf den Pariser Klimavertrag oder auch die Bundeswehr. Appell und Fazit des Abends: „Geht wählen um den zukünftigen Kurs der Politik mitzubestimmen“. (desa)

Reges Publikumsinteresse der jungen Leute. Foto: Pfalz-Express/Ahme [4]

Reges Publikumsinteresse bei den jungen Leuten.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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