Philosoph Finkielkraut kritisiert Merkels Flüchtlingspolitik: „Extremer Moralismus und wirtschaftliche Interessen“

20. Februar 2019 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Foto: dts Nachrichtenagentur

Paris  – Der französische Philosoph und Autor, Alain Finkielkraut, sieht in der deutschen Flüchtlingspolitik seit 2015 die wesentliche Ursache für gravierende Fehlentwicklungen in Europa.

„Ohne Angela Merkels `Wir schaffen das!` und die Million Einwanderer, die Deutschland 2015 aufgenommen hat, hätte es keinen Brexit gegeben“, sagte Finkielkraut der „Welt“. Er sei sich sicher: „`Wir schaffen das!` war einfach Unsinn“, so der Philosoph weiter. Die Grenzöffnung habe viele Europäer verunsichert und für einen „pathologischen Populismus“ überall in Europa gesorgt.

Europa sei nicht berufen, eine multikulturelle Gesellschaft zu werden, sondern müsse die Europäer vielmehr schützen. Die Deutschen hätten sich mit dieser Politik von der Nazi-Vergangenheit freikaufen und zu einer moralischen tadellosen Bevölkerung werden wollen, so Finkielkraut. Tatsächlich habe es sich aber um eine Mischung aus „extremen Moralismus und wirtschaftlichen Interessen“ gehandelt.

Den Preis zahlten überall in Europa die Juden, die zum ersten Opfer eines neuen radikalen Islamismus geworden seien, der sich nach Finkielkrauts Ansicht nicht zuletzt aus der unregulierten Zuwanderung speist. Auch Frankreichs Antisemitismus wurzele nicht in einer Neuauflage des Faschismus, sondern sei Ausfluss eines islamistischen Extremismus, so der Philosoph weiter.

Finkielkraut, Mitglied der Gelehrtengesellschaft Académie française, gilt als einer der wichtigsten und umstrittensten Gegenwartsdenker Frankreichs. Am Samstag geriet er in Paris zufällig in einen Demonstrationszug der „Gelbwesten“ und wurde von einzelnen Agitatoren beschimpft und antisemitisch beleidigt.

Der Vorfall sorgte für weltweites Aufsehen und verstärkte Befürchtungen eines anwachsenden Antisemitismus in Frankreich. (dts Nachrichtenagentur)

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17 Kommentare auf "Philosoph Finkielkraut kritisiert Merkels Flüchtlingspolitik: „Extremer Moralismus und wirtschaftliche Interessen“"

  1. Tellerrand sagt:

    Sehr lesenswert

    Finkielkraut: Ich weiß es nicht. Aber „Wir schaffen das!“ war einfach Unsinn. Sie sehen es ja selbst: Ihr schafft es nicht. Dieser Mix aus extremem Moralismus und wirtschaftlichen Interessen war abstoßend. Die Deutschen wollten sich damit freikaufen und endlich ein moralisch tadelloses Volk werden. Aber das passiert auf Kosten der Juden, die die ersten Opfer sind, wenn immer mehr Einwanderer hineingelassen werden. Herr Habermas sollte mal etwas darüber nachdenken.

  2. Kai Schnabel sagt:

    Karl Lagerfeld über Angela Merkel

    Grossen Wirbel löste 2017 Lagerfelds Kritik an der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel aus. Diese habe mit der Flüchtlingspolitik einen grossen Fehler gemacht. «Man kann nicht, selbst wenn Jahrzehnte dazwischen liegen, Millionen Juden töten, um danach Millionen ihrer schlimmsten Feinde kommen zu lassen.»

    • Helmut Hebeisen sagt:

      Philosoph Finkielkraut bezeichnet Gelbwesten als Sekte
      Anfangs hat der französische Philosoph Alain Finkielkraut die „Gelbwesten“ unterstützt. Doch seit dem antisemitischen Verbalangriff sieht er das anders.

      Wundern braucht man sich nicht, da auch ….Kurz dort mitläuft !

      • Philipp sagt:

        In Karlsruhe hat man gewusst, warum man die Antifa bei der Kundgebung nicht dabei haben wollte.
        Dass linke Menschenfeindlichkeit auch als „Antizionismus“ verharmlosten Antisemitismus mit einschliesst, war in Frankreich noch nicht so allgemein bekannt.
        Das liegt auch daran, dass die „Goldstücke“ des linken Millieus bei einem vermeintlich schiefen Blick einer „Kartoffel“ gleich einen auf rassistische Beleidigung machen während Herr Finkielkraut noch nicht mal nach so einem Zwischenfall von sich aus eine Anzeige gemacht hätte – er wollte nicht zusätzlich eskalieren!
        Aber auf den Videoaufzeichnungen aus Frankreich ist deutlich zu sehen, dass die Zerstörungen und Angriffe auf Menschen vor allem von Berufsrandalierern im Antifa-Outfit ausgehen.

      • eliza doolittle sagt:

        @ hebeisen
        Welt-Interview:
        Finkielkraut: Man will uns jetzt einreden, dass es sich um ein Wiederaufkeimen alter nationalistischer und antisemitischer Kampfrufe handelt wie „Frankreich gehört uns“, „Frankreich den Franzosen“. Aber derjenige, der das gerufen hat, der Aggressivste von allen, ist ein Salafist. Er hat auf sein Palästinensertuch gezeigt. …
        Es wird behauptet, die Gelbwesten seien ein unkultiviertes und frustriertes Volk …. Aber diese hassende Menge, die mir entgegentrat, hat in Beleidigungen und Morddrohungen übersetzt, was ich als intellektuelle Exkommunizierung von einem Teil der Linksintellektuellen seit Jahren höre. Ich habe in ihrem Vokabular das der Linksextremen wiedererkannt, nicht das der Rechtsextremen.

        • eliza doolittle sagt:

          Am Dienstagabend wurde zudem einer der Männer in Polizeigewahrsam genommen, die am vergangenen Samstag den Philosophen Alain Finkielkraut auf offener Strasse mit Sprüchen wie «Dreckiger Zionist!», «Geh zurück nach Israel!» oder «Hau ab, wir sind das französische Volk!» beschimpft hatten. Der 36-jährige Mobiltelefonverkäufer aus Mulhouse soll nach Informationen der Sicherheitsbehörden salafistischen Kreisen nahestehen. Er engagiert sich demnach zudem in einem Verein, der sich für palästinensische Anliegen einsetzt. Am vergangenen Samstag nahm er, selbst mit einer gelben Weste bekleidet, an der wöchentlichen Demonstration der «gilets jaunes» in Paris teil, als er in der Nähe des Bahnhofs Montparnasse auf Finkielkraut traf.

          Neue Zürcher Zeitung
          20.2.2019, 09:29 Uhr

        • Aufgewachte sagt:

          Gut, dass es noch selbst denkende Menschen wie Sie, eliza doolittle, gibt, die die Täuschungen durchschauen. Allerdings befürchte ich, dass durch die riesige Indoktrinations- und Verdummungspropaganda Menschen mit Herz und Verstand aussterben. Diejenigen, die am lautesten und mit Hass gegen vermeintliche Nazis protestieren, sind selbst die schlimmsten Hetzer, Nazis und Verbrecher, sie machen gemeinsame Sache mit der Antifa.

          • qanon sagt:

            „Diejenigen, die am lautesten und mit Hass gegen vermeintliche Nazis protestieren, sind selbst die schlimmsten Hetzer, Nazis und Verbrecher, sie machen gemeinsame Sache mit der Antifa.“

            Wenn ich hier mal ein paar Namen nennen würde geht der Beitrag wieder in die Zensur.
            Also ein kleines Rätsel:

            Ein Kran kann etwas hoch ***en.
            Im Winter wenn es kalt ist dann ver***** gerne die Autoscheiben.

            Es gab mal eine deutsche Schauspielerin aus Hamburg mit dem Namen ***** Federsen

            Eine deutsche Baumarktkette nennt sich *** und wenn man vor dieses *** ein T setzt dann kommt T*** raus

          • qanon sagt:

            So sieht er aus der typische Flüchtling auf dem Bild im Beitrag oben:

            Gut genährt, gut gekleidet, die HAare in Form und offensichtlich frisch geduscht und immer ein Betttuch und eine Spraydose am Mann beim Fussmarsch von Fernistan nach Germoney. Dann kann man medienwirksman noch seine Parole verkünden.

          • eliza doolittle sagt:

            „Gut, dass es noch selbst denkende Menschen …“

            liebe aufgewachte, davon hat es in diesem forum eine ganze menge. das freut mich und macht mut. ich habe wirklich von jedem dieser konservativen kommentatoren infos oder denkanstöße bekommen.
            ————-
            aber auch an diejenigen, die es lieber bequem haben, ist gedacht:
            Achse des Guten
            Ramin Peymani, Gastautor / 18.02.2019
            ARD-„Framing Manual“: Wenn der Rahmen schief hängt
            „Die Autorin des Gutachtens, …, hat sich übrigens nach eigenen Angaben während ihres Studiums auf die Propaganda im Dritten Reich spezialisiert. “

            wir wollen aber auch die expertin zu wort kommen lassen:
            Elisabeth Wehling
            IN EIGENER SACHE: KLARSTELLUNG ZUR AKTUELLEN DEBATTE
            Erläuterung zur Tätigkeit für die … ARD
            „Denn: Sprache schafft Bewussstsein“

            so isses !

  3. Philipp sagt:

    Herr Finkielkraut ist kein Deutscher und dazu noch Jude.
    Wer diese beiden „Schutzschilde“ nicht vorweisen kann und diese Fakten in DE anspricht, wird augenblicklich als „Nazi“, „Rassist“ und Sonstiges, was die GrüLiDuS-Szene als Kernargumente zur Diffamierung von selbst denkenden Menschen auf Lager hat, diffamiert.
    Leider ist das ausführliche Interview bei Welt-Online hinter der Bezahlschranke, aber die Fakten die Herr Finkielkraut benennt, wurden auch in Deutschland schon angesprochen – mit den inzwischen schon hinreichend bekannten Hetz- und Diffamierungskampagnen der einschlägig bekannten menschenfeindlichen Kreise.
    Auch die meisten Medien stimmen bereitwillig in diesen Chor mit ein.
    Jetzt warte ich nur noch auf die Reaktionen der einschlägigen Kommentatoren bei PEX!

  4. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    „Die Deutschen hätten sich mit dieser Politik von der Nazi-Vergangenheit freikaufen und zu einer moralischen tadellosen Bevölkerung werden wollen.“

    Sollte sich Finkelkraut so geäußert haben, kennt auch er den Unterschied zwischen einer Regierung und dem Volk nicht. ‚Wir schaffen das!‘ war die absurde Erfindung von Angela Merkel und ihrer Staatsmedien.

    Im übrigen sind die Deutsche heute moralisch so tadelos oder tadelvoll wie Franzosen, Amerikaner oder Briten. Eine Erbschuld gibt es ebensowenig wie eine „besondere Verantwortung“.

    Halten wir uns an Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit, dann sind wir tadellos genug!

    • Philipp sagt:

      In dem Interview scheint Herr Finkielkraut schon die Richtigen zu meinen:
      „…Weil ich der Überzeugung bin, dass der Antisemitismus in Frankreich und Europa ein Randproblem wäre, wenn unsere Gesellschaften nicht gegen ihren Willen in multikulturelle Gesellschaften umgeformt worden wären…..“
      „…Europa wollte das nicht. Die Regierungen haben nicht ernst genommen, was die Gesellschaften dachten und empfanden, und müssen das heute teuer bezahlen. ….“
      Er differenziert zwischen Frau Merkel und der Gesellschaft/der Bevölkerung und weist auf die Aufgabe der Regierung hin:
      „…Die Europäer sind nicht gefragt worden. Aber die europäische Zivilisation will ihr Wesen bewahren. Die Nationen wollen das auch. …“

  5. Familienvater sagt:

    Die Zombies und sozialistischen Narren aus den Bütten und Parlamenten tanzen mit den Tätern auf den Gräbern ihrer Opfer, meiseln deren Namen mit Zahneisen für alle Zeiten aus den Grabsteinen.

    Sie vergöttern den allmächtigen Gott Yölah – wie von Boualem Sansal in „2084: Das Ende der Welt“ als Steigerung von Orwell entworfen.
    „Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit Stärke. “

    Deutlich hat schon Hieronymus Bosch vor über 500 Jahren die Hölle auf Erden in seinen monumentalen Bildern dargestellt.

  6. qanon sagt:

    Naja, vielleicht hatte Merkel ja nur den Weg geebnet für die 3 Weltkriege bzw. den 3.Weltkrieg aus den Briefen des Albert Pike?
    Bringen Sie mal heute einen Franzosen dazu einen Deutschen zu erschiessen oder umgekehrt. Unvorstellbar!
    Wenn man nun eine große Anzahl junger, kampferprobter, durchtrainierter „Flüchtlinge“ in das gelobte Land Germoney lockt, dann klappt es vielleicht mit dem Krieg ja noch?
    Gleichzeitig wird die Region um Israel (Syrien und Co) noch ein bisschen entvölkert. Wäre ja nur mal so ein Gedankengang.

    • Aufgewachte sagt:

      Das Rätsel war richtig gut. Für Insider natürlich extrem leicht zu lösen, aber tolle Idee!

    • eliza doolittle sagt:

      lieber qanon,
      wollen wir hoffen, dass wir die realisierung der in Herrn Pikes „angeblichem briefwechsel“ geschilderten ereignisse nicht erleben (müssen). sonst: gnade uns gott.

      danke ihnen für den hinweis, der gute war mir ganz entfallen.