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Pfullendorf: Wehrbeauftragter sieht Widersprüche in Bericht zu Bundeswehrskandal

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Berlin  – Bei der Aufarbeitung des Skandals um sexuelle Nötigung und Misshandlungen in der Bundeswehrkaserne im baden-württembergischen Pfullendorf gibt es offenbar Ungereimtheiten.

Das geht aus einem vertraulichen Brief des Wehrbeauftragten an den Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses hervor. Er wolle „auf einige Aspekte aufmerksam machen, die für die weitere parlamentarische Behandlung“ des Falles „von Nutzen“ sein könnten, schreibt der SPD-Mann Hans-Peter Bartels an den SPD-Abgeordneten Wolfgang Hellmich, so der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe.

Es gebe einen abschließenden Bericht des Heeres-Ausbildungskommandos an das Kommando Heer, „der in seinen Feststellungen und Bewertungen fundamental abweicht von dem Bericht des Ministeriums an den Verteidigungsausschuss“. Er rege an, den Bericht anzufordern, so Bartels.

Außerdem sei es sinnvoll, sich vom Ministerium über „das Ergebnis der (bundeswehrweiten) Abfrage nach noch nicht gemeldeten besonderen Vorkommnissen der Vergangenheit“ unterrichten zu lassen. Dazu gehöre auch ein „neuerer (zunächst nicht gemeldeter) Bad Reichenhall betreffender Fall“, schreibt der Wehrbeauftragte.

„Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, erklärte ein Ministeriumssprecher, „auch zu Pfullendorf gibt es noch keine abschließende Bewertung“. Sobald die Berichte vorliegen, „werden wir sie dem Ausschuss selbstverständlich zuleiten“.

Fünf Soldaten aus dem Ausbildungszentrum wurden inzwischen entlassen, der Kommandeur und sechs weitere Soldaten wurden von ihren Posten versetzt. (dts Nachrichtenagentur)

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