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PfalzMetall-Präsident warnt vor Erosion der Tarifbindung

Johannes Heger. Foto: red [1]

Johannes Heger.
Foto: red

Neustadt/Weinstraße. Die IG Metall wird in dieser Woche endgültig ihre Forderungen für die anstehende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie beschließen.

PfalzMetall-Präsident Johannes Heger appelliert dabei an den Realitätssinn der Gewerkschaft: „Die bisher diskutierten Vorschläge haben für große Unruhe unter unseren Mitgliedern geführt. Vor allem die angedachte Arbeitszeitverkürzung auf bis zu 28 Stunden in der Woche ist völlig indiskutabel.“

In Westdeutschland gilt tarifvertraglich die 35-Stunden-Woche. „Eine weitere Absenkung würden viele Unternehmen nicht mitgehen“, warnt Heger vor der Erosion der Tarifbindung. Er erinnert zudem daran, dass der angedachte Teilentgeltausgleich dazu führen würde, dass die gleiche Arbeit im Betrieb unterschiedlich bezahlt würde.

„Mitarbeiter, die mehr arbeiten, würden auf die Stunde gerechnet weniger verdienen. Das ist nicht vereinbar mit der ansonsten von der Gewerkschaft proklamierten Forderung nach ,gleicher Lohn für gleiche Arbeit'“, sagt der PfalzMetall-Präsident.

Aber auch die diskutierte Entgeltforderung von sechs Prozent sei fern der Realität. „Unsere Tarifabschlüsse seit 2012 addieren sich auf fast 20 Prozent. Und das bei einem Produktivitätsgewinn in dieser Zeit von gerade mal einem Prozent“, sagt Heger. Eine weitere Verteuerung der Arbeitskosten sei Gift für Wachstum und Beschäftigung am Standort, warnt der PfalzMetall-Präsident abschließend.

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