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„Omas gegen Rechts“ und Antifa warnen vor Facebook-Gruppe „Fridays gegen Altersarmut“ – Regionale Gruppe: „Sind keinesfalls rechtsextrem“

BEISPIELBILD: Logo der „Omas gegen Rechts“ aus Kandel.
Foto: Pfalz-Express

Pfalz – Die Facebook-Bewegung „Fridays gegen Altersarmut“ hat den Unmut diverser Gruppen auf sich gezogen – beispielsweise der „Omas gegen Rechts“ und einiger Antifa-Gruppierungen.

So habe die Gruppe „Fridays gegen Altersarmut [1]“ mehrere Gruppen, die sich so nennen und sich „zunächst rein optisch durch ihr Logo unterscheiden“, schreiben die „Omas“ in einem Statement auf Facebook.

Die größte Gruppe mit knapp 300.000 Mitgliedern wurde gegründet von Heinz Madsen, der auch als Administrator eingetragen ist. Der habe verschiedene Identitäten, z.B. Heinrich Madsen oder Heinrich von Graf. Auch H.G. Madsen ist auf Facebook zu finden.

Eine Antifa-Gruppe spricht von Alias-Namen wie „Aslan“ (türkisch für Wolf), was auf einen rechten Hintergrund hindeute.

Neben der 300.000-Mitglieder-Gruppe existieren noch einige kleinere Gruppen mit demselben Namen, aber anderen Logos. Deren Admins hätten teils AfD- und NPD-Seiten geliked und auch die „Gelbwesten Deutschland“ und „Intensiv Patrioten“, kritisieren die „Omas gegen Rechts“.

Die Gruppen „Fridays gegen Altersarmut“ hätten definitiv einen rechten Hintergrund, meinen die „Omas“: „Außer Forderungen und rechter Hetze sind keine konkreten Ziele, geschweige denn Hilfen für Betroffene ersichtlich! Die Rechten um Heinz Madsen nutzen einen sogenannten Triggerbegriff, nämlich „Altersarmut“, mit dem sie wie die Rattenfänger eine möglichst große Gefolgschaft um sich scharen wollen.“

In den Facebookgruppen werde Kritik nicht geduldet – wer widerspreche, fliege raus. „Die Omas gegen Rechts Deutschland-Bündnis warnen ausdrücklich vor diesen Gruppen!“, heißt es.

Die Antifa-Gruppe „Tuesday Nightfever“ rät: „Von der Teilnahme an den Demos raten wir ab. Die Gefahr, dass man sich auf einer „Patriotenversammlung“ mit Neonazis wiederfindet und vor den rechten Karren gespannt wird, ist hier enorm groß!“

„Regionale Gruppe nicht rechtsextrem“ 

Auf Nachfrage des Pfalz-Express am Montag bei verschiedenen Gruppenverantwortlichen kam am Dienstagabend die Antwort einer Gruppensprecherin aus der Vorderpfalz.

Eine Gruppenverantwortliche aus der Region antworte, sie selbst sei sehr darauf bedacht, sich aus allem Parteigeklüngel herauszuhalten. Das betreffe sowohl „Links“ als auch „Rechts“.

In der Gruppe habe sie selbst nie etwas gelesen oder bemerkt, was „mich stutzig werden lassen.“ Ob Madsen eine „kriminelle Person“ sei, könne sie nicht beurteilen. Es fehlten Beweise dazu ebenso wie zu seiner „angeblich rechtextremen Einstellung“. Madsen selbst weise die Vorwürfe in diversen Stellungnahmen stets zurück.

Die Alias-Namen könnten alle abgerufen werden. Sie selbst sei kein Fan von der „Person Madsen“, aber es gehe „einzig und allein um die Sache – was auch von Hr. Madsen immer und immer wieder betont wird. Und zwar ohne Gesinnung, ohne Parteien.“

Und weiter: „Ich würde mir vom Bündnis „Omas gegen Rechts“ wünschen, dass die Mahnwachen gegen Altersarmut von ihnen unterstützt werden! Es betrifft uns ALLE!“

Die regionale Gruppe sei keineswegs „rechtsextrem unterwandert“, betonte die Sprecherin: „Und ich erbitte mir auch vom Ordnungsamt und der Polizei dementsprechende Unterstützung, damit die Mahnwache ohne Zwischenfälle und nur zum Aufrütteln und Wachwerden über die Bühne geht.“

(red/aktualisiert) 

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