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Offener Brief von Bürgermeister Scherrer an die Hagenbacher Bürger zur Verkehrssituation

 

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Bürgermeister F.X. Scherrer bitte die Hagenbacher Bürger um Verständnis.
Foto:stadt hagenbach

Hagenbach – Der Hagenbacher Bürgermeister Franz Xaver Scherrer hat sich mit einem Offenen Brief an die Bürger gewandt.

Grund ist der Unmut der Anwohner über die Umleitung der gesperrten Fahrspur der B9 von Lauterbourg in Richtiung Kandel. Scherrer wirbt in dem Schreiben um Verständnis für die augenblicklichen Unannehmlichkeiten.

„Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Bundesstraße 9 zwischen Lauterburg und Kandel bedurfte in Teilstücken einer dringenden Sanierung. Da der Verkehrsfluss aufrecht erhalten werden muss, hat die zuständige Behörde, der Landesbetrieb Mobilität Speyer in einem Gespräch mit der Polizei, der Kreisverwaltung als übergeordnete Behörde sowie der Verbandsgemeinde Hagenbach nach Lösungen gesucht, um die Verkehrsströme zu lenken. So bleibt die Verbindung zwischen Kandel und Lauterburg auch während der Bauarbeiten mit einer Fahrspur erhalten.

Somit muss nur der Verkehr von Lauterburg nach Kandel umgeleitet werden. Wenn man von einer Variante über Büchelberg absieht, blieb am Ende nur eine Verkehrslenkung über Hagenbach übrig. Innerhalb Hagenbachs boten sich die Habsburger Allee und die Friedenstraße zur Verkehrsführung an.

Nach den Vorschlägen der Kreisverwaltung und dem Landesbetrieb Mobilität wurde die Habsburger Allee favorisiert. Dazu hatte die Verbandsgemeindeverwaltung empfohlen, auch die Stadt Hagenbach anzuhören.

Eine Durchfahrt durch die Friedenstraße scheiterte u.a. an zwei zu engen Kurven. Hier war es aufgrund der baulichen Gegebenheiten nahezu unmöglich den Verkehr , der unter anderem aus Lastkraftwagen mit einer Gesamtlänge von maximal bis zu 20 Metern bestehen kann, umzuleiten. Hätte man sich für diese Variante entschieden, wäre mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der komplette innerörtliche Verkehr zum Erliegen gekommen.

Des Weiteren ist in der Friedenstraße ein höheres Aufkommen an Fußgängerquerungen zu berücksichtigen. Außerdem ist bei einer Verkehrsführung durch die Friedenstraße die Zufahrt in das Industriegebiet sehr beschwerlich. Bei der Durchfahrt durch die Habsburger Allee mit den Änderungen hoffte man auf einen zügigeren Ablauf.

Hätte man die Situation so belassen wie es war, also ohne Änderung der Verkehrsführung, wäre es in der ganzen Gemeinde zu einem Verkehrszusammenbruch gekommen.

In einer Fraktionsführerrunde mit allen im Stadtrat vertretenen Gruppierungen haben wir uns im Rahmen der Anhörung nach langer Diskussion einhellig für die vorgeschlagene Lösung ausgesprochen. Wohl wissend, dass wir dadurch nicht überall auf Verständnis aller hoffen konnten. Eine Entscheidung nach dem St. Floriansprinzip gibt es nicht.

Bei all den Betrachtungen lässt sich festhalten: Die Rechte eines Ratsgremiums beschränken sich in diesem Zusammenhang faktisch auf Initiativen und Empfehlungen.

Die Zuständigkeiten bei unserem Straßennetz sind klar geregelt. Kommunen sind für ihre kommunalen Straßen zuständig, Land und Bund für den Rest. Sobald eine Kommune von der Baumaßnahme einer Landes- und Bundesstraße betroffen ist, endet auch die kommunale Hoheit über die kommunalen Straßen. Anders sind Baumaßnahmen an Landes- und Bundesstraßen nicht durchführbar.

Ich verstehe den Ärger und den Unmut über diese zusätzliche Belastung, appelliere aber an Ihr Verständnis. Jeder von uns fährt mit dem Auto auf öffentlichen Straßen und jeder von uns fordert einen verkehrssicheren Ausbau. Die o.g. Maßnahme war wichtig, dass in naher Zukunft wieder der PKW- und LKW Verkehr von Lauterburg nach Kandel störungsfrei verläuft und wir wieder eine große Entlastung in Hagenbach haben. Auch wenn wir zurzeit unter starken Belastungen leiden müssen.

F.X. Scherrer

Stadtbürgermeister“

 

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