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Offenbach: Bürgerbus bringt Mobilität

Bürgermeister Axel Wassyl (rechts) übergibt den Schlüssel für den Bürgerbus an zwei der fünf ehrenamtlichen Fahrer, Marlies Kühner und Hans-Jürgen Lutz. Links der Seniorenbeauftragte der VG Offenbach, Karlheinz Frech. Foto: red [1]

Bürgermeister Axel Wassyl (rechts) übergibt den Schlüssel für den Bürgerbus an zwei der fünf ehrenamtlichen Fahrer, Marlies Kühner und Hans-Jürgen Lutz. Links der Seniorenbeauftragte der VG Offenbach, Karlheinz Frech.
Foto: red

Offenbach.  Bürger der Verbandsgemeinde Offenbach, die nicht mobil sind, haben ab sofort die Möglichkeit, die Dienste des „Bürgerbusses“ in Anspruch zu nehmen. Damit kommt man kostenlos innerhalb der Verbandsgemeinde und in Ausnahmefällen auch darüber hinaus ans gewünschte Ziel.

Schon seit Jahren ist Bürgermeister Axel Wassyl die dürftige ÖPNV-Verbindung zwischen den Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde, Hochstadt, Essingen und Bornheim mit der Sitzgemeinde Offenbach ein Dorn im Auge.

Möchte jemand aus den Ortsgemeinden beispielsweise beim Rathaus seine Verwaltungsgeschäfte erledigen, müsste er mit dem Bus nach Landau an den Bahnhof fahren, dort umsteigen und quasi wieder zurück nach Offenbach fahren.

Falls beispielsweise ein auf den Bus angewiesener Hochstadter Bürger um 9:00 Uhr einen Termin im Rathaus wahrnehmen möchte, müsste er um 7:32 Uhr in Hochstadt mit der Linie 590 wegfahren, um 8:44 Uhr mit der Linie 855 in Offenbach zu sein. 1 ¼ Stunde Fahrzeit liegen dann hinter ihm.

Die Busverbindung in Ost-West-Richtung ist relativ gut, aber in Nord-Süd-Richtung genau das Gegenteil, so der Offenbacher Bürgermeister. Versuche, diese zu intensivieren, sind aus finanziellen Gründen regelmäßig gescheitert.

Zuletzt war im März letzten Jahres im Bau- und Umweltausschuss der Verbandsgemeinde ein Vorstoß ohne Erfolg, eine eigenständige Kleinbusverbindung innerhalb der einzurichten. Also kam Wassyl die Idee eine „Bürgerbus“-Initiative zu starten. Vorbilder in anderen Kommunen gibt es bereits.

Das Ganze funktioniert nur dann, wenn sich Ehrenamtliche finden, die bereit sind, den Personentransport mit dem Kleinbus zu übernehmen. Ein derartiger Aufruf im Amtsblatt der VG war auf Anhieb erfolgreich: Fünf Fahrer sowie eine Person, welche den Telefondienst übernimmt, meldeten sich bei der Verwaltung.

Die Fahrgäste werden daheim abgeholt und von dort zu öffentlichen Einrichtungen wie z.B. Rathaus, Büchereien oder Mehrgenerationenhaus sowie zu Ärzten, Therapeuten, auch zu den verschiedenen Supermärkten oder sonstigen Einkaufsgeschäften gefahren und auch wieder dort abgeholt. Eine Fahrt zu Ärzten in die Stadt Landau ist für Personen mit Mobilitätseinschränkungen im Ausnahmefall ebenfalls möglich.

Den Offenbacher Bürgerbus können Einwohner der Verbandsgemeinde jeden Donnerstag von 9 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 17 Uhr und in der Sommersaison (bis 1.10.) bis 17.30 Uhr kostenlos nutzen.

Die Anmeldung zur Fahrt erfolgt auf der eigenen Telefon-Nr. 06348/986 199 bzw. per Mail unter der Adresse offbus@offenbach-queich.de und muss jeweils mittwochs bis 12:00 Uhr vorliegen. Danach werden die Anmeldungen an denjenigen Ehrenamtlichen weiter geleitet der am nächsten Tag als Fahrer eingeteilt ist.

Da in der ersten Versuchsphase der bereits vorhandene, nicht rollstuhlgeeignete Kleinbus der Verbandsgemeinde genutzt wird, ist die Beförderung von Personen, die ausschließlich auf den Rollstuhl angewiesen sind, leider nicht möglich. Um nicht mit den gewerblichen Krankentransportunternehmen in Konkurrenz zu trete, fallen Krankentransporte ebenfalls nicht in das Portfolio.

Sowohl Bürgermeister Axel Wassyl sowie Projektleiter Stefan Eckert von der VG-Verwaltung hoffen, dass das zusätzliche ÖPNV-Angebot gut angenommen wird und sich entsprechend etabliert.

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