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Ökumenische Gottesdienste in Krankenhaus und Altenheim: „Verletzbarkeit der Welt hat sich allumfassend gezeigt“

Kirchenpräsident Schad (li.), Bischof Wiesemann.
Foto (Archiv): Bistum Speyer

Speyer – Die Botschaft des Weihnachtsfests angesichts der erschütterten Sicherheiten in der Welt und in der Kirche stellte der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in den Mittelpunkt seiner Weihnachtspredigt.

Die „globale Verletzbarkeit unserer Welt“ habe sich in diesem Jahr „einschneidend und allumfassend“ gezeigt. Selbstverständlich angenommene Sicherheiten seien ins Wanken geraten. „Meine äußere und innere Welt ist zutiefst erschüttert – nicht nur die pandemische Welt in der Corona-Krise, auch meine geistliche Welt und Heimat, in der ich groß geworden bin und für die ich mich habe in den Dienst nehmen lassen – meine geliebte Kirche“, so Bischof Wiesemann.

Es sei keine „Kerzenschein-Romantik“, dass die großen christlichen Feste Weihnachten wie Ostern in der Nacht gefeiert werden […]. Gott zeige sich im Dunkel der Nacht.

Seine Gedanken seien an diesem Weihnachtsfest, so Bischof Wiesemann weiter, überall dort, wo das Leben in seinen Grundfesten erschüttert sei. „Wo Menschen einsam sind und keinen Halt finden; wo Menschen um ihr Leben ringen und andere sich mit ihrem eigenen Leben für sie einsetzen; wo Menschen unausweichlich vor Entscheidungen gestellt werden, die sie überfordern und moralische Ordnungen zerbrechen lassen; wo Gerechtigkeit und Menschenwürde mit Füßen getreten wird, nur weil Menschen arm, anders, fremd, auf der Flucht sind.“ Als Kirchenmann hat er jedoch den Trost, dass „mitten in die Wunden der Welt hinein Gottes Liebe“ aufleuchte.

Ökumenische Gottesdienste im Krankenhaus und Altenheim

Mit ökumenischen Gottesdiensten im Evangelischen Krankenhaus in Bad Dürkheim und im Caritas-Altenzentrum St. Hedwig in Kaiserslautern am 24. Dezember wollten der Bischof und Kirchenpräsident Christian Schad die besondere Verbundenheit der Kirchen mit alten und kranken Menschen in der Corona-Pandemie zum Ausdruck bringen. „Der Besuch soll zeichenhaft deutlich machen, dass die Weihnachtsbotschaft gerade denen gilt, die unter der gegenwärtigen Situation besonders leiden“, erklären das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz.

Die Gottesdienste werden in der jeweiligen Hauskapelle gefeiert und zu den Patienten und Bewohnern auf die Zimmer übertragen. In der Kapelle sind nur die Mitwirkenden anwesend. „Damit tragen wir dem Gesundheitsschutz Rechnung, dem angesichts der hohen Infektionszahlen eine herausragende Bedeutung zukommt“, so Bistum und Landeskirche. Auch für den Besuch von Bischof und Kirchenpräsident gelten strenge Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Eine Teilnahme von weiteren Personen ist nicht möglich.

Gemeinsames Wort von Kirchenpräsident und Bischof: https://www.evkirchepfalz.de/aktuelles-und-presse/mediathek/#c4159 [1]

 

 

 

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