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Oberbürgermeister wollen Moria-Flüchtlinge aufnehmen

Freiburg
Foto: dts Nachrichtenagentur

Freiburg- Die Oberbürgermeister von Hannover, Potsdam, Freiburg, Oldenburg, Düsseldorf, Göttingen, Gießen, Köln, Bielefeld und Krefeld haben in einem Brief an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ihre Bereitschaft erklärt, Flüchtlinge aus dem abgebrannten Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos aufzunehmen, und beide gebeten, den Weg dafür zu ebnen.

„Mit großem Bestürzen haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch beinahe vollständig abgebrannt ist“, heißt es in dem Brief, über den die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten.

„Die 13.000 Menschen, die dort leben mussten, haben nun auch noch ihr letztes Dach über dem Kopf verloren.“ Hinzu komme, dass, wie von vielen befürchtet, inzwischen auch mit dem Coronavirus infizierte Menschen darunter seien.

Als Oberbürgermeister, „die wir seit zwei Jahren unsere Aufnahmebereitschaft erklären, sind wir entsetzt darüber, dass es der Europäischen Union trotz vielfacher Warnungen nicht gelungen ist, diese Eskalation in Moria zu verhindern und die menschenunwürdigen Bedingungen in den Lagern an den europäischen Außengrenzen fortbestehen“.

Deshalb bekräftigen sie die Bereitschaft, „einen humanitären Beitrag zu einer menschenwürdigen Unterbringung der Schutzsuchenden in Europa“ zu leisten. „Wir sind bereit, Menschen aus Moria aufzunehmen, um die humanitäre Katastrophe zu entschärfen.“ Es müsse endlich gehandelt werden, schreiben die Oberbürgermeister der zehn genannten Städte, die die Bundesregierung darum bitten, „hier voranzugehen und nicht weiter auf eine gesamteuropäische Lösung zu warten“.

Europaweit seien Kommunen zur Mithilfe bereit. Dies müsse ermöglicht werden. „Lassen Sie uns den Menschen aus Moria die Würde zurückgeben, die ihnen anderswo genommen wurde.“ Seehofer hatte sich bisher geweigert, bereitwilligen Kommunen diese Möglichkeit zu eröffnen. (dts Nachrichtenagentur) 

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