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#NichtMitUns: Muslimische Anti-Terror-Großdemonstration in Köln – Ditib macht nicht mit

Gläubige Muslime beim Gebet in einer Moschee. Symbolbild: dts Nachrichtenagentur [1]

Gläubige Muslime beim Gebet in einer Moschee.
Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Köln – Mit einem Friedensmarsch wollen Muslime ein Zeichen gegen islamistischen Terror setzen. Bis zu 10.000 Menschen werden am 17. Juni am Heumarkt in Köln erwartet.

Unter dem Motto „#NichtMitUns – Muslime und Freunde gegen Gewalt und Terror“ haben die Islamwissenschaftlerin und Publizisten Lamya Kaddor und der Friedensaktivist Tarek Mohamad zu der Großdemonstration aufgerufen.

„Wir lassen es nicht zu, dass Terroristen im Namen des Islams, aber auch nicht im Namen anderer Religionen und anderer Ideologien Unschuldige töten und alles beschmutzen, was uns als Menschen im 21. Jahrhundert wichtig ist“, heißt es auf dem Online-Aufruf [2]. „Lasst uns ein mächtiges Zeichen gegen Gewalt und Terror setzen.“

Man trete für ein für eine solidarische Welt, „für Pluralismus innerhalb und außerhalb der Religion, gegen eine Spaltung unserer vielfältigen Gesellschaft in ´WIR´ und ´IHR´“, heißt es weiter.

Der Ramadan als „Monat des Friedens“ biete sich für ein derartiges Statement besonders an, so die Organisatoren. Perverserweise nutzten Terroristen ausgerechnet diese Zeit immer wieder für „besonders viele ihrer abscheulichen Taten“. Deshalb wolle man ihnen aus voller Kehle zurufen: „Nicht mit uns!“, „Ihr gehört nicht dazu!“

Eine Organisation ist allerdings nicht dabei: Der größte islamische Dachverband Ditib.

Ditib verteidigt Absage 

Der Generalsekretär des Islamverbands Ditib, Bekir Alboga, hat die Absage in Köln verteidigt.

„Ramadan ist für mich wie Weihnachten“, sagte er der „Bild“. „Da gehen Sie doch auch nicht demonstrieren. In dieser Zeit stehen Spiritualität und Frömmigkeit im Vordergrund.“

Ditib hatte unter anderem mit Verweis auf den Fastenmonat ihre Teilnahme abgesagt. „Am 22. Tag des Ramadan, an dem in Köln von 3:47 bis 21.55 Uhr gefastet, also nichts gegessen und getrunken wird, ist es den fastenden Muslimen schlichtweg nicht zumutbar, stundenlang in der prallen Mittagssonne bei 25 Grad zu marschieren und zu demonstrieren. Wenn jemand das trotzdem tut, werde ich ihn nicht aufhalten“, sagte Alboga weiter.

Die Idee der Demonstration sei gut, aber schlecht geplant. „Wir tragen nicht die Verantwortung für das, was Islamisten angerichtet haben. Wir sind traurig, dass unsere Religion missbraucht wird.“ (dts Nachrichtenagentur)

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