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Neustadt: Gemeinsame Strategie zur Unterbringung von Flüchtlingen in den Weindörfern

 

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Das Haardter Asylantenwohnheim, früher eine Klinik, sei, so war man sich unter  den Ortsvorstehern einig, ein „Erfolgsmodell“.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt. Gemeinsame Strategien, um Flüchtlinge in Neustadt an der Weinstraße angemessen unterbringen zu können, haben die Ortsvorsteher der Weindörfer mit der Neustadter Stadtverwaltung besprochen.

Wichtiges Ziel sei es, Wohnraumreserven vor Ort zu identifizieren und einer möglichen Nutzung zuzuführen, teilte Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer im Nachgang zu diesem Gespräch mit: „Die  Ortsvorsteher wissen in den Orten viel besser Bescheid als die Verwaltung und sind bereits heute schon durch gezielte Ansprache aktiv“.

Weiterhin war man sich einig, dass neben der räumlichen Unterbringung auch die soziale Verankerung der Flüchtlinge im Umfeld eine bedeutende Aufgabe darstellt.

Hier wurde die Bereitschaft erklärt, eine steuernde und koordinierende Funktion zu übernehmen – es gelte, das Erfolgsmodell Haardt auch in anderen Bereichen der Stadt durch wirksames Bürgerengagement umzusetzen.

Notwendig sei jedoch, so die Ortsvorsteher, eine rechtzeitige umfangreiche Informationen durch die Verwaltung bei geplanten Maßnahmen in den Weindörfern, was Ingo Röthlingshöfer ihnen auch zusicherte: „Nur zusammen können wir diese schwierige Herausforderung im Interesse der betroffenen Menschen meistern“, erklärte der Bürgermeister.

Dazu Ortsvorsteher Gerhard Syring-Lingenfelder aus Duttweiler: „Vor einigen Wochen hat uns das Sozialamt gebeten, bei der Suche nach entsprechenden Unterkünften behilflich zu sein. Auf Anregung von Claudia Albrecht haben wir uns dann – eher im privaten Rahmen – mit dem Bürgermeister getroffen, um uns untereinander auszutauschen und vor allem die Anforderungen an solche Unterkünfte kennenzulernen.“ Röthlingshöfer habe auch darauf hingewiesen, dass die Situation derzeit prekär sei und auch geprüft werde, ob Turn- und Festhallen zweckentfremdet werden könnten.

„Wir sind natürlich bereit, die Verwaltung bei der Suche nach geeigneten Unterkünften zu unterstützen und auch vor Ort zu helfen, wenn uns Flüchtlinge zugewiesen werden. Ich habe dem Sozialamt bereits mehrere Objekte genannt. Darunter sind derzeit leer stehende oder in Kürze leer werdende Wohnungen, teilweise von den Besitzern selbst gemeldet. Es gibt auch drei Häuser, die derzeit nicht bewohnt sind, weil die Bewohner anderweitig untergebracht sind, sowie ein Haus, das zum Verkauf ansteht“, so Syring-Lingenfelder.

Allerdings habe er bisher keine Rückmeldung erhalten, ob eine Kontaktaufnahme mit den Eigentümern erfolgt sei. (red/desa)

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