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Neustadt: Ausstellungseröffnung in der Gedenkstätte für Opfer des Nationalsozialismus

Quelle: Gedenkstätte

Neustadt. Am 8. Mai wurde in der Gedenkstätte für Opfer des Nationalsozialismus – Neustadt die Ausstellung „Dornig wie die Alpenrose. Pfälzer NaturFreunde in der NS-Zeit“ eröffnet.

In seiner Begrüßungsrede führte Kurt Werner, Vorsitzender des Vereins die Gedenkstätte für NS Opfer in Neustadt [1] u.a. aus: „Für die Gedenkstätte war es nach über 10 Jahren Aufbauarbeit, in der viele Dokumente und auch Biografien aus den verschiedensten Archiven und durch Zeitzeugen in der Pfalz zusammengetragen werden konnten, überfällig auch dazu beizutragen, dass der Widerstand der Naturfreunde vor und in der NS Zeit für unsere Region dokumentiert wurde.

Und es geht hierbei nichts mehr verloren. Die Ergebnisse der Recherchen sind digitalisiert, veröffentlicht und archiviert. Sie sind jederzeit ergänzbar. Die Namen gelangen nicht mehr in Vergessenheit.“

Das Datum zur Eröffnung der Ausstellung ist nicht zufällig gewählt. Am 8. Mai 1945 endete mit der Kapitulation der Wehrmacht der 2. Weltkrieg auf dem europäischen Kontinent. Wäre es nach der Einschätzung der NaturFreunde gegangen, hätte es gar nicht so weit kommen müssen. Bereits vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten warnten sie die Bevölkerung Deutschlands vor den Nazis und deren Weltanschauung sowie Politik.

Nach dem 30. Januar 1933 betätigten sich sehr viele NaturFreunde aktiv im Widerstand und wurden so zum Ziel politischer Verfolgung durch die verschiedenen Organe der Nationalsozialisten.

Als am 3. April 1933 die NaturFreunde durch die Nazis verboten und die Häuser enteignet und ihre Funktionäre verstärkt verfolgt wurden, waren sie mit mehr als 200.000 Mitgliedern und 416 Naturfreundehäusern schon ein respektabler Teil der damaligen sozialistischen Arbeiterbewegung.

Von den 39 Neustadter Bürgern, die ab etwa Mitte März 1933 in der Kaserne in „Schutzhaft“ saßen, waren 11 Mitglieder des Touristenvereins „Die NaturFreunde“.

Info

Die Ausstellung kann in den Öffnungszeiten der Gedenkstätte bis zum 24.06.2022 ohne Anmeldung besucht werden.

Am Sonntag, 15. Mai 2022 wird das langjährige Mitglied der NatuFreunde, Hans-Jürgen Hemmerling ab 14.30 Uhr durch die Ausstellung führen und auch für Rückfragen zur Verfügung stehen.

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