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Neujahrsempfang der Stadt Edenkoben 2015: Kastner freut sich auf weitere Zusammenarbeit mit Bürgern

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Der im letzten Jahr neu gewählte Stadtvorstand v.l. Heiko Heymanns,  Helga Vogelgesang, Angelika Fesenmeyer mit Bürgermeister Kastner (r.) und Weinprinzessin Nina begrüßte die Gäste des Empfangs.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Edenkoben. Bürgermeister Kastner und sein Team im Stadtvorstand sowie Weinprinzessin Nina begrüßten beim Neujahrsempfang traditionell die Edenkobener persönlich per Handschlag.

Ganz traditionell waren wieder, wie jedes Jahr, die Sternsinger eingeladen. Auch das  Kreisjugend-Sinfonieorchester unter der Leitung von Dietmar Wiedmer gehören zum Neujahrsempfang wie der Kurpfalzsaal zu der Stadt. Und dort, in der Guten Stube Edenkobens, informierte Stadtbürgermeister Kastner  gut gelaunt über das, was im neuen Jahr ansteht.

„Es ist in unserer Stadt im abgelaufenen Jahr nicht soooo wahnsinnig viel passiert, aber das sollte für Sie kein Grund sein, sich bezüglich der Dauer meiner Neujahrsrede irgendwelchen Illusionen hin zu geben.
Ich habe mir wie immer mit dieser Ansprache sehr viel Mühe gemacht – Sie müssen da jetzt durch“, so Kastner, der zunächst im Rückblick an den langjährigen Stadtbeigeordneten Peter Ramsauer und den ebenso verdienten Bürger Heinz Fruth, die letztes Jahr gestorben sind, erinnerte.„Beide waren –jeder auf seine Art und auf seinem Gebiet- für unsere Stadt sehr wichtig“, so Kastner.

„Uns Pfälzern brachte 2014 Zuwachsraten im Tourismus und eine frühe Weinlese – die bedingt durch Hagelschäden im August und mit der Zuwanderung eines neuen Schädlings, der Kirschessigfliege – mehr als problematisch war.
Folgt man dem Autor des Weinbaujahres-Rückblicks Peter Graeber, können wir uns trotz aller Widrigkeiten auf sortentypische, charaktervolle Weine von guter Qualität freuen.“

Konflikte in der Welt sind auch in Edenkoben spürbar. „Hier kommen Menschen aus Syrien, Eritrea und anderen gefährdeten Regionen an, die in ihrer Heimat um ihr Leben fürchten müssen und hier Sicherheit und unsere Hilfe suchen.
Wir sind alle aufgerufen, diesen teilweise bettelarmen und verängstigten Menschen, darunter viele hilflose Kinder zu helfen – ihnen Unterkunft und die ersehnte Sicherheit zu bieten.“

Im  Mai wurde der Stadtrat sowie die zahlreichen Ausschüsse und Arbeitskreise neu gewählt.
„Ich versichere Ihnen, dass wir gemeinsam sehr engagiert und gewissenhaft arbeiten werden“, betont Kastner.

Im April wurde die neue Kita „Sternenstaub“ am Paul-Gillet-Platz
offiziell in Betrieb genommen.

Die Straßenbeleuchtung wurde auf LED umgestellt. Der Straßenausbau im NBG „Gainsäcker“,
der Endausbau der Straßen „In der Halde“ incl. der Nebenstraßen, „Im Heilig Kreuz“ und „In den Gainsäckern“ ist abgeschlossen.

Dann leitete der Stadtbürgermeister zu einem „nicht sehr erfreulichen Thema, der finanziellen Situation der Stadt über.

„Für 2014 hatten wir im Haushalt Einnahmen aus Gewerbesteuern in Höhe von 4 Millionen Euro veranschlagt – und natürlich auch erwartet.Vereinnahmen konnten wir bislang lediglich 2,9 Millionen Euro-ein Rückgangum 1,1 Millionen Euro.Unsere gesamten Steuereinnahmen betrugen im letzten Jahr rund 7,2 Millionen Euro; die Umlagen, die uns der Kreis, die VG und das Land Rhld.-Pfalz aufgrund unserer guten Vorjahresergebnisse abgeknöpft haben, belaufen sich auf etwas mehr als 8 Millionen Euro … wir haben also mal wieder nur drauf gelegt.“

Dieses Schicksal teile man bundesweit mit fast allen Kommunen.

„Ich möchte hier kein Fass aufmachen mit Themen wie Landesfinanzausgleichsgesetz und dessen Vereinbarkeit mit der Landesverfassung oder dem kommunalen Entschuldungsfonds Rheinland-Pfalz – ich möchte nur feststellen, dass die derzeitige Situation für die Kommunen eine sehr freudlose ist, weil immer mehr Aufgaben auf die Kreise, Städte und Gemeinden delegiert, also abgewälzt werden, ohne dafür ausreichende finanzielle Mittel bereitzustellen.

Ziemlich blass würden wir aussehen, hätten wir nicht unsere rund 6 Millionen Dollar schwere Voelcker-Stiftung, aus deren Kapitalerträgen wir viele unserer sog. freiwilligen Ausgaben mit finanzieren können.“

Als „rosig“ könne man die Ergebnisse im touristischen Bereich bezeichnen.
„Wir sind dank unserer guten touristischen Infrastruktur ein sehr bekannter und beliebter Ausflugs- und Urlaubsort. Im Jahr 2013  konnten wir uns über 33.000 Übernachtungsgäste freuen, die insgesamt 93.000 Tage bei uns verbrachten.

Gemäß der Erhebungen des Stat. Landesamtes Rheinland-Pfalz wurden in Edenkoben in 2013 von den Urlaubsgästen 9,8 Millionen Euro umgesetzt; rechnet man die Umsätze der sog.
Zulieferer (also Metzger, Bäcker, Lebensmittelhandel etc.) hinzu, kommt man auf fast 11 Millionen Euro. Kastner sieht auch in der LGS in Landau eine große Chance für Edenkoben zu werben.

„Mit unserem BfT, dem Künstlerhaus Edenkoben und unserer Forstverwaltung werden wir mit mehreren Aktionen in Landau präsent sein.“

Die im letzten Jahr turnusmäßig durchgeführte Überprüfung der Luftqualität hatte zum Ergebnis, dass die lufthygienischen Voraussetzungen für die Auszeichnung als „Luftkurort“ weiterhin, d.h. für die nächsten 10 Jahre erfüllt sind, berichtet Kastner.

Eine alla hopp–Bewegungsanlage im Wert von über 2 Millionen Euro schenkt die Dietmar-Hopp-Stiftung der Gemeinde Edenkoben, die sich unter etlichen anderen Mitbewerbern durchgesetzt hat.
„Die sog. Bewegung- und Begegnungsanlage, die in unsere Triefenbach-Anlage integriert werden soll, besteht aus zahlreichen hochwertigen Spielgeräten für die Kinder, einem Parcours mit vielen Geräten, die Erwachsene bis ins hohe Alter „bewegen“ sollen sowie einem Indoor-Spielplatz incl. Toilettenanlage.

Wir hoffen, dass die Planungen und die bauliche Umsetzung  baldmöglichst beginnen.
Die alla hopp – Anlage wird nach ihrer Fertigstellung zu einer tollen Attraktion nicht nur für die Kinder bzw. die Bevölkerung Edenkobens und Umgebung, sondern sie wird auch unserer Stadt als Tourismusgemeinde sehr gut tun.Das wird zweifellos ein Pfund, mit dem wir wuchern können.“

Das Gebäude der ehemaligen Ludwigsschule an der Weinstraße hat die Stadt erworben, mit dem Ziel, dort eine soziale Einrichtung anzusiedeln. Was das genau sein wird,konnte Kastner noch nicht sagen („es ist alles denkbar“.)

Der Bereich „westlich der Tanzstraße“ wurde neu geordnet. Dort soll in den nächsten Monaten ein Mehrfamilienhaus entstehen und die verkehrsmäßige Erschließung durch einen Fußweg zur Tanzstraße und eine Anbindung des Parkplatzes hinter der Sparkasse bewerkstelligt werden.

Damit sei dann ein weiteres Ziel der Stadtsanierung erreicht.

„Ganz ohne Zweifel hat Edenkoben infolge der Stadtsanierungsmaßnahmen in den letzten Jahren in hohem Maße an Attraktivität gewonnen.

Nach wie vor erfahren wir unheimlich viel Lob und Zuspruch für die Umgestaltung des Schafplatzes und die damit einhergehenden Sanierungsmaßnahmen.

Die Besucherfrequenz in unserer Innenstadt ist sehr gut; Dank der gastronomischen Betriebe in der gesamten Innenstadt, der dort ansässigen Arztpraxen, Kanzleien, Geschäfte sowie der in den letzten beiden Jahren entstandenen Wohnbebauung ist „Leben in der Stadt“.

Die Baumaßnahmen in den letzten Jahren hatten auch negative Auswirkungen:„Ich denke, dass wir im neuen Jahr erneut eine „Stadtmarketing-Initiative“ starten müssen, um auf unseren innerstädtischen Handel aufmerksam zu machen und möglichst Ladenleerstände zu vermeiden bzw. zu reduzieren.“

Auch das Thema Fusion der Vgs Edenkoben und Maikammer schnitt Kastner an.

„Keiner –oder nur ganz wenige- haben das gewollt – aber der Gesetzgeber !
Die Verwaltung ist noch in der „Findungsphase“ und arbeitet sehr engagiert daran, dass Normalität einkehrt und man sich wirkungsvoll um all die großen und kleinen Probleme unserer 18 Ortsgemeinden und der Stadt Edenkoben kümmern kann.

Unsere neue VG liegt mit einer Steuerkraft von 25,5 Millionen Euro kreisweit auf Platz 1 –
5 Millionen vor der großen VG Bad Bergzabern und weit vor den anderen Verbandsgemeinden.
Nicht anders ist es im Bereich Tourismus: hier werden 47 Millionen Euro erwirtschaftet – zum Vergleich: in der VG BZ incl. der Kurstadt Bergzabern 39 Millionen.“

Das größte und teuerste Projekt, der Bau der Schul- und Vereinssportanlage sowie der Neubau eines städtischen Bauhofes sollen zeitgleich dieses Jahr angegangen werden.

2015 soll die Innensanierung in der prot. Stadtkirche abgeschlossen sein.

Kastners Fazit: „Vieles in unserer Stadt wäre nicht möglich ohne das große Engagement vieler  Bürger. Ich freue mich darauf, auch im neuen Jahr mit Ihnen zusammen zu arbeiten.“ (red/desa)

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Stadtbürgermeister Werner Kastner.
Foto: Döringer

 

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„Shake hands“ zur Begrüßung.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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Der Kurpfalzsaal war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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