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Neue Biovergärungsanlage in Betrieb genommen – Landrat Brechtel: Umweltfreundliche Energie aus der Biovergärungsanlage Westheim

Einweihung der neuen Biogutvergärungsanlage.
Foto: kv-ger

Westheim. In etwas mehr als einem Jahr Bauzeit ist es gelungen, das Kompostwerk in Westheim zu einer Biogutvergärungsanlage auszubauen. Jetzt wurde die Anlage offiziell in Betrieb genommen.

„Klimaschutz nehmen wir im Landkreis Germersheim ernst. Mit der Erweiterung unserer 20 Jahre alten Kompostanlage durch diese moderne Vergärungsanlage für kommunale Bioabfälle gehen wir einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung für Mensch und Umwelt.

Die Menge an umweltfreundlich erzeugtem Biogas entspricht in etwa der Energieerzeugung von sechs bis sieben Windrädern oder drei Mio. Litern Heizöl. Außerdem produzieren wir gleichzeitig weiterhin wertvollen Kompost und Flüssigdünger für die Landwirtschaft.

Ich freue mich, dass wir in guter interkommunalen Zusammenarbeit die Anlage realisiert haben“, sagt Landrat Dr. Fritz Brechtel. Er dankte allen Beteiligten, vor allem der Biogutvergärung Bietigheim GmbH (BVB) und den Kreistagsmitglieder, die durch ihren Beschluss den Bau der Anlage ermöglichten.

Die Anlage wird 48.000 t Biogut aus den Landkreisen Germersheim und Ludwigsburg sowie aus der Stadt Karlsruhe verwerten und einen wertvollen Beitrag zur Energiewende leisten. Aus diesen Mengen können jährlich 34 Millionen kWh Biogas, 17.000 Tonnen wertvoller Kompost und 16.000 m³ Flüssigdünger erzeugt und wieder in den Kreislauf gebracht werden. Die Anlage entlastet die Umwelt um 8.800 t C02.

Eingespeist wird das Gas direkt in das vorhandene Erdgasnetz, Kompost und Flüssigdünger nehmen weiterhin landwirtschaftliche Betriebe ab. Die Menschen in der Umgebung müssen durch die neue Anlage keine Nachteile fürchten.

Landrat Brechtel betont: „Wie schon bisher, müssen die Menschen rund um die Vergärungsanlage in Westheim und Bellheim nicht mit einer störenden Lärm- oder Geruchsbelästigung rechnen, da die Anlage komplett eingehaust ist.“

Biofilter der Anlage.
Foto: kv ger

Damit bei der Anlieferung der Bioabfälle aus den anderen Gebietskörperschaften die Einwohner der angrenzenden Orte nicht zusätzlich belastet werden, ist die An- und Anfahrt ausschließlich über die B9, die L539 und die L538 von Bellheim nach Westheim vorgesehen, der Ortskern Westheim wird nicht durchfahren.

Die Verkehrsbelastung wird sich von 30 auf 46 Lkw pro Tag erhöhen. Zudem wird über Rückfrachten die Transportbelastung um ca. 20 % verringert und die Spitzenbelastung der Fahrzeugbewegungen bei Ausbringung der Gärreste minimiert, indem bei regionalen Landwirten Silos aufgestellt und diese ganzjährig befüllt werden.

Bauherr der rund 17 Mio. Euro teuren Anlage ist die Biogutvergärung Bietigheim GmbH (BVB). Sie hat die Vergärungsanlage auf dem Gelände des Kompostwerkes Westheim errichtet. Das Gelände hat die Firma SUEZ Süd GmbH vom Landkreis Germersheim im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages gepachtet und dieses wiederrum an die Firma BVB zum Bau und Betrieb der Vergärungsanlage weiterverpachtet.

Bei der Inbetriebnahme am 10. Oktober zeigten sich alle Beteiligten zufrieden mit dem Ablauf und der konkreten Umsetzung des gesamten Projektes. „Die Anlage ist ein positives Beispiel für länderübergreifende und interkommunale Zusammenarbeit von Landkreisen und Kommunen der beiden Bundesländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg“, so Brechtel.

Er weist auch darauf hin, dass das Thema Biomüll schon 1993 mit der Einführung der Biotonne im Landkreis Germersheim seine bedeutende Rolle gespielt hat. „Die neue Vergärungsanlage ist somit ein konsequenter Schritt beim Thema Verwertung und Klimaschutz“, so der Landrat.

Foto: kv ger

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