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Nach Umgestaltung: Jockgrimer Ziegeleimuseum neu eröffnet

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Im großen Saal können sich die Besucher einen Überblick über die Ziegelproduktion „Von der Grube bis aufs Dach“ verschaffen.

Jockgrim – Die Ausstellung des Ziegeleimuseums Jockgrim wurde modernisiert und nach museumspädagogischen Richtlinien umgestaltet.

Aufgrund des Konzepts sind die Besucher nun auch „im Alleingang“ in der Lage, sich einen Überblick über die Ziegelproduktion „Von der Grube bis aufs Dach“ in den Jockgrimer Falzziegelwerken Carl Ludowici zu verschaffen.

Das passiert aufgrund von Hörstationen, Bildern, Texten und zahlreichen Exponaten. Jeweils ein Raum ist der Geschichte der Familie Ludowici sowie dem sozialen Engagement der Familie Ludowici und dem Leben im Dorf gewidmet.

Eine Außenstelle des Museums befindet sich seit neuestem in der Unteren Buchstraße 20 und zeigt Sonderwaren der Ziegelei und Kunst aus Jockgrim. Herzstück der Ausstellung bleibt weiterhin der gut erhaltene Ringofen.

Am Pfingstmontag fand die Neueröffnung des Museums statt. Unter den Ehrengästen befanden sich Christel Ludowici und ihre Tochter Rieke Ludowici-Wissing. Christel Ludowici war die Frau des letzten Ludowici-Geschäftsführers Helmo Ludowici. Darüber hinaus erschienen die Brüder Hans und Horst Wilser. Sie sind die Urenkel von Wilhelm Ludowici, der den Falzziegel Z1 und die Revolverpresse entwickelt hatte

Auch Bürgermeister Uwe Schwind gratulierte von Seiten der Verbandsgemeinde zu der gelungenen Umsetzung des Konzepts und zeigte sich insbesondere erfreut darüber, wie das sogenannte „Obdachlosenhaus“ der Verbandsgemeinde inzwischen von der Ortsgemeinde zu einer „sozialen Begegnungsstätte“ mit weiteren Ausstellungsräumen des Museums und Schulungssälen der Volkshochschule stilvoll umgewandelt wurde.

Sabine Baumann, die Jörg Scherer im Bürgermeisteramt und gleichzeitig als Vorsitzende des Museumsvereins nachfolgt, erhielt von Karl-Heinz Deutsch zur Einstimmung auf ihr neues Amt einen doppelt verfalzten Herzziegel aus Frankreich, ein Vorläufer des Z1.

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Der Ringofen bleibt weiterhin das Herzstück des Museums. v. li. Ute Terstappen, Jörg Scherer, Thomas Ullrich, Pia Terstappen, Georg Terstappen.

Jörg Scherer, den selbst viele Kindheitserinnerungen mit der Firma Ludowici verbinden, ist stolz auf das, was in dem Museum geleistet wurde. In seiner Rede bedankte er sich bei den zahlreichen Helfern, die bei der Umgestaltung mit viel Herzblut aktiv mitgeholfen hatten.

Der Bildhauer Karl-Heinz Deutsch beispielsweise ist seit den Anfängen im Förderverein mit dabei und macht über das Jahr hinweg viele Museumsführungen. Friederike Pfahler erarbeitete 2009 im Rahmen ihrer Studienarbeit das Grundgerüst für das heutige Ausstellungskonzept.

Die Weiterführung des Konzepts und die Gestaltung der Ausstellung wurden von der Kultur- und Medienwissenschaftlerin Pia Terstappen umgesetzt. Sie wurde dabei fachlich unterstützt von ihren Eltern, die mit ihrer Firma Komplettlösungen im Bereich des Formenbaus für die Dachziegelindustrie anbieten.

Die Ziegelmanufaktur Ullrich aus Forst stellte dem Museum als Dauerleihgabe eine komplette Produktionsstrasse zur Verfügung, bestehend aus Strangpresse, Batzenabschneider, Förderband und Revolverpresse. Thomas Ullrich, der in seiner Ziegelmanufaktur originalgetreue Ziegel, First- und Walmverzierungen für historische Gebäuden produziert, hat darüber hinaus einen Z1 Ziegel in ziegelrot eigens für das Museum hergestellt.

Eine Miniatur des ehemaligen Werksgeländes und ein Bild mit dem Produktionsablauf kommen von Werner Lonz. Architektin Stefani Wesner und Baustatiker Ralf Szontag waren mit der Sanierung des Gebäudes Untere Buchstraße 20 betraut.

Mit der Neueröffnung hat das Ziegeleimuseum auch erweiterte Öffnungszeiten: Mittwoch und Samstag 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Sonntag 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Mehr Informationen:

Ziegeleimuseum Jockgrim, Untere Buchstraße 22, 76751 Jockgrim, Tel. 07271/52895, www.ziegeleimuseum-jockgrim.de [3]

 

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Das Ziegeleimuseum wurde in der Buchstraße 20 um weitere Ausstellungsfläche erweitert.
Fotos: OG Jockgrim

 

Der Ringofen bleibt weiterhin das Herzstück des Museums. v. li. Ute Terstappen, Jörg Scherer, Thomas Ullrich, Pia Terstappen, Georg Terstappen

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