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Nach Tierquälerei in Oldenburg: Grüne fordern bundesweite Videoüberwachung auf Schlachthöfen

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Nach der erneuten Veröffentlichung mutmaßlicher massiver Tierschutzverstöße in einem Schlachthof in Oldenburg haben sich die Grünen dafür ausgesprochen, Kameras in sämtlichen Betrieben zu installieren.

Das Deutsche Tierschutzbüro wirft dem Betrieb unter anderem vor, Rinder mit Elektroschocks misshandelt und offenbar ohne ausreichende Betäubung ausbluten gelassen zu haben.

„Wir fordern die Bundesregierung auf, eine Videoüberwachung an Schlachthöfen beim Abladen, Zutrieb, Betäubung und Tötung zu ermöglichen und einzuführen“, sagte der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Laut eines Gutachtens des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages sei das unter gewissen Voraussetzungen erlaubt, so Ostendorff. „Wir müssen den Schutz der Tiere, die für unsere Lebensmittel sterben, unbedingt sicherstellen.“

Zuvor hatte sich auch Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) für eine Videoüberwachung ausgesprochen. Ihr Ministerium prüfe, ob eine verpflichtende Einführung von Kamerasystemen möglich sei. „Ich halte das für ausgesprochen sinnvoll“, sagte die Ministerin.

Auch Tierärzte hatten sich dahingehend ausgesprochen. Thomas Blaha, Vorsitzender der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT), hatte der NOZ gesagt, Deutschland müsse sich hier ein Vorbild an England nehmen. Dort sind Kameras seit dem 5. November Pflicht in Schlachthöfen.  (dts Nachrichtenagentur)

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