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Nach Aktion gegen Arab-Nil: Schura verurteilt „Anschlag auf multikulturelle Gesellschaft“

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Mustafa Cimşit, Vorsitzender Schura Rheinland-Pfalz. Foto: v. privat

Mainz – Der neugegründete Landesverband der Muslime, Schura Rheinland-Pfalz, verurteilt den Anschlag auf den Arab Nil-Rhein Verein als islamfeindliche und rechtsextreme Hasskriminalität.

Am 18. Mai gegen 1:45 Uhr hatten zwei Personen die Fenster des Gebäudes, in denen der Arab Nil-Rhein Verein seinen Sitz hat, mit –  laut Schura  – „islamfeindlichen Plakaten“ beklebt und eine Blutlache und ein Flugblatt einer rechtsextremen Gruppierung hinterlassen. Es handelte sich um Kopien der  Titelseite eines Time-Magazins aus dem Jahr 2010. Das Foto zeigt eine anmutige, junge Frau, die von ihrem Ehemann verstümmelt wurde, indem man ihr Nase und Ohren abgeschnitten hatte.

Die bundesweit steigende Anzahl politisch motivierter, extremistischer Gewalttaten sei besorgniserregend und bedrohe den inneren Frieden der multikulturellen Gesellschaft, sagte Mustafa Cimşit, Vorsitzender Schura Rheinland-Pfalz. Staat und Zivilgesellschaft müssten sich gemeinsam der Herausforderung stellen. Die Schura Rheinland-Pfalz erneuere ihr Kooperationsangebot zur Prävention von muslimischem und anti-muslimischem Extremismus. Eine Eskalation müsse unter allen Umständen vermieden werden.

„Die Medien, als auch alle Parteien müssen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und dürfen Minderheiten nicht zur Zielscheibe extremistischer Gewalt machen“, erklärte Mustafa Cimşit in Mainz. „Ziel des aktuellen Angriffs ist die Identität und das Selbstwertgefühl der Muslime und die Einschüchterung der muslimischen Community. Besonders schwerwiegend ist, dass am Samstagmorgen 80 Kinder im Alter von acht bis dreizehn Jahren durch Blutlachen zu ihren Unterrichtsräumen waten mussten. Sie und ihre Eltern sind die wahren Opfer dieses Anschlags. Ihr Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit hat schweren Schaden genommen.“

Die Schura Rheinland-Pfalz ruft Muslime und Mehrheitsgesellschaft zur Besonnenheit auf. „Guter Wille sollte stets die Voraussetzung unseres Handelns sein. Dies ist ein gemeinsames Gebot des Islams, des Christentums und des Judentums. Voraussetzung für ein friedliches Miteinander ist der Dialog auf Augenhöhe“, unterstrich Mustafa Cimşit. „Wir laden die Medien und alle demokratischen Parteien zum konstruktiven Diskurs für eine gleichberechtigte Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben ein. Hierzu bietet sich die Schura gerne als Gesprächspartner an. Unser gemeinsames Ziel muss die demokratische Gestaltung unserer multikulturellen Gesellschaft sein. Auch und gerade im Interesse unserer Kinder.“ (red)

 

 

 

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