- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Modellprojekt für Rheinland-Pfalz: Gemeindeschwester plus startete in Edenkoben und Annweiler

Erfahrung in der Pflegedienstleitung: Die 54-jährige Patricia Niederer (Mitte) mit Landrätin Riedmaier und Dr. Husenbeth: "Ich setze mich mit ganzer Kraft ein!" Foto: Pfalz-Express/Ahme [1]

Erfahrung in der Pflegedienstleitung: Die 54-jährige Patricia Niederer (Mitte) mit Landrätin Riedmaier und Dr. Husenbeth: „Ich werde mich mit ganzer Kraft einsetzen!“
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Edenkoben. Sozialstaatssekretär David Langner und Landrätin Theresia Riedmaier begrüßten am Dienstag die Pflegefachkraft im Projekt Gemeindeschwesterplus im Landkreis Südliche Weinstraße für den Standort Edenkoben, Offenbach und Herxheim, Patricia Niederer.

Einen Tag später, wurde Bianca Schard offiziell für den Bereich Annweiler und Bad Bergzabern durch Riedmaier und Pfarrer Johannes Berthold willkommen geheißen. Die Veranstaltungen waren Teil der Demografiewochen des Landes Rheinland-Pfalz.

Das Modellprojekt der Landesregierung Gemeindeschwesterplus wird bis Ende Dezember 2018 in neun Landkreisen und kreisfreien Städten erprobt. Das Land übernimmt mit einem Festbetrag die Personal-und Sachkosten der insgesamt 12,5 Stellen an 13 Pflegestützpunkten.

In der Implementierungsphase von Juli 2015 bis Dezember 2016 werden die ausgewählten kommunalen Gebietskörperschaften zudem wissenschaftlich eng begleitet.

Das Bild der Gemeindeschwester von früher hat allerdings mit dem neuen Modell nur noch den Namen gemein.

Sozialstaatssekretär David Langner erklärte: „Der Begriff weckt Erinnerungen: Die Gemeindeschwester war früher die gute Seele im Dorf und hat sich um Vieles gekümmert und auch gepflegt. Daran wollen wir anknüpfen“.

Dabei steht der Pflegeaspekt nicht im Vordergrund. „Auch wenn wir heute in Rheinland-Pfalz eine gute Versorgungs- und Beratungsstruktur haben, kommt das Kümmern um hochbetagte Menschen in unserer Gesellschaft oft zu kurz. Mit dem Projekt Gemeindeschwesterplus fördern wir deshalb ein ganz konkretes Angebot für hochbetagte Menschen, die keine Pflege brauchen, aber in ihrem aktuellen Lebensabschnitt gern Unterstützung und Informationen annehmen möchten.“

Die Gemeindeschwesterplus wird die Menschen auf Wunsch zuhause individuell beraten: Zum Beispiel darüber, welche Angebote und sozialen Kontakte zur Stärkung der Selbständigkeit vor Ort genutzt werden könnten und welche präventiven Vorkehrungen getroffen werden können, um Pflegebedürftigkeit möglichst lange zu vermeiden. Ziel ist, die Selbstständigkeit hochbetagter Menschen lange zu erhalten.

Staatssekretär Langner dankte Landrätin Theresia Riedmaier für das Engagement des Landkreises bei der Einbindung der Gemeindeschwesterplus in die regionale Beratungsstruktur: „Dass die jeweiligen Landräte und Bürgermeister das Projekt Gemeindeschwesterplus zu ‚Ihrer Sache‘ machen, trägt ganz wesentlich zum Gelingen des Projektes bei.“

„Wir möchten immer oder so lange als irgend möglich in weitgehender Unabhängigkeit in unseren eigenen vier Wänden leben, mit unseren oder in der Nähe unserer Familien, bei einer guten Nachbarschaft, in einem vertrauten Kreis zugewandter Freunde.

Diese sehnlich gewünschte, optimale Form des Altwerdens ist nicht allen möglich und vergönnt, weil schwere Krankheiten, altersbedingte Behinderungen, die Mobilität der Familien und der jüngeren Generation und sich verändernde dörfliche/städtische Strukturen dazu führen kann, dass wir im Alter auf Hilfe und Unterstützung durch die Gemeinschaft und die Sozialen Netze der Kommunen und des Staates angewiesen sind.

Die Initiative des Landes für die ` Gemeindeschwesterplus´ wird unseren Strukturen dienlich sein. Ich bin dankbar, dass wir den Zuschlag bekommen haben“, so Landrätin Theresia Riedmaier.

Auch Dr. Helmut Husenbeth, stellvertretender Vorsitzender der Ökumenischen Sozialstation Edenkoben/Herxheim/Offenbach sowie die Beigeordenten der Stadt Edenkoben, Angelika Fesenmeyer und der VG Edenkoben, Sigrid Schwedhelm-Schreiner überbrachten Glückwünsche und sicherten Unterstützung zu.

„In der VG Edenkoben, die 20.000 Einwohner zählt, gibt es alleine 1154 Personen über 80 Jahre. Viele haben keine Familie – umso wichtiger ist die Aufgabe einer Gemeindeschwester“, so Schwedhelm-Schreiner.

Das Angebot ist kostenfrei und wird vom Land gefördert. Weitere Informationen zum Projekt Gemeindeschwesterplus gibt es auf der Projekthomepage unter www.gemeindeschwesterplus.rlp.de (desa/red)

Landrätin Theresia Riedmaier (rechts) mit der Gemeindeschwesterplus für die Region Annweiler/Bad Bergzabern, Bianca Schard (2. von rechts) und Pfarrer Johannes Berthold (links) sowie Mitarbeiterinnen der Ökumenischen Sozialstation e.V. Rita Schwarz und Edeltraud Kindler. Foto: kv-süw [2]

Landrätin Theresia Riedmaier (rechts) mit der Gemeindeschwesterplus für die Region Annweiler/Bad Bergzabern, Bianca Schard (2. von rechts) und Pfarrer Johannes Berthold (links) sowie Mitarbeiterinnen der Ökumenischen Sozialstation e.V. Rita Schwarz und Edeltraud Kindler.
Foto: kv-süw

 

Print Friendly, PDF & Email [3]