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Mittelstand hadert mit Baerbock: „Bisherige Auftritte lassen nichts Gutes erwarten“

Annalena Baerbock
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Der deutsche Mittelstand hadert mit Grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock.

„Die bisherigen Auftritte der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock lassen im Hinblick auf die Energie- und Steuerpolitik für den unternehmerischen Mittelstand nichts Gutes erwarten“, sagte Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Baerbock fremdele mit dem freien Unternehmertum als Kernstück der sozialen Marktwirtschaft. „Auf die Unterstützung des Mittelstands kann nur bauen, wer Unternehmer nicht länger als potenzielle Gegner begreift, die man mit Verboten und Strafsteuern in Schach halten muss, sondern auf unternehmerische Freiheit mit angepasster Regulatorik setzt“, so Jerger.

Dagegen hält Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) die Grünen durchaus für wirtschaftsfreundlich.

„Der Markenkern der grünen Wirtschaftspolitik ist die Vereinbarkeit von Klimaschutz und hoher Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, um den wirtschaftlichen Wohlstand zu sichern“, sagte der DIW-Chef der dts-Nachrichten-Redaktion. Und das sei schließlich das Interesse der Unternehmen.

Diese würden zunehmend realisieren, dass ein grundlegender Kurswechsel nötig sei. Die Partei habe klar umrissene Pläne vorgelegt, wie ihre Agenda umgesetzt und finanziert werden soll, so Fratzscher.

„Dabei geht für die Grünen kein Weg an höheren öffentlichen Investitionen und einer stärkeren Besteuerung der Hochvermögenden vorbei.“ Jedoch sieht auch der Mittelstand noch Chancen für eine gedeihliche Zusammenarbeit.

„Dass zumindest Teile der Grünen die Wirtschaft verstehen, beweist Ministerpräsident Winfried Kretschmann“, sagte Mittelstands-Vertreter Jerger den Funke-Zeitungen.

Kretschmann stehe für eine mittelstandsfreundliche, nachhaltige Wirtschaftspolitik im Autoland Baden-Württemberg. „Die Frage ist nur, ob er damit in der eigenen Partei mehrheitsfähig ist.“ (dts Nachrichtenagentur) 

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