- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Milder Winter: EWL resümiert Streueinsätze – Klimawandel ist in Landau spürbar

Seit dem Winter 2011/12 hat sich der Einsatz von Streusalz und Sole in Landau halbiert – das belegt die Trendlinie (schwarz) der zusammengefassten Streumittel eindrucksvoll. Ursache ist zu einem geringen Teil die Einführung moderner Ausbringverfahren. Der Großteil der Entwicklung geht auf das Ausbleiben von Eis und Schnee durch die Klimaverschiebung zurück.

Landau. Der zurückliegende Winter hat kalendarisch stattgefunden. Mit Kälte und Eis war er allerdings sparsam – Schnee gab es zum Leidwesen der Kinder nur an einem Tag.

Doch auch unter diesen Rahmenbedingungen war der Winterdienst des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) an 37 Tagen unterwegs, um die Sicherheit auf Landaus Straßen sicherzustellen. „Die Kontrollen sind extrem wichtig.

Denn trotz automatisiert eingespielter Wetterdaten braucht es einen geübten Blick für heikle Stellen auf unseren Verkehrswegen. Die Mitarbeiter des Bauhofs haben auch im vergangenen Winter wieder erstklassige Arbeit geleistet. Die Bürger können sich auf den EWL verlassen“, erklärt Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, Verwaltungsratsvorsitzender des EWL.

Er dankte in diesen Tagen den 20 Frauen und Männern, die sich zwischen Mitte November und Mitte März für den Streueinsatz bereitgehalten haben. Der aktuellen Situation geschuldet, fiel der persönliche Austausch bei einem gemeinsamen Frühstück mit dem Winterdienstteam in diesem Jahr aus. Der Dank in Form eines geselligen Miteinanders soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.

Klimaverschiebung: Vergleich über die Jahre

Rund 31 Tonnen Auftaumittel in Form von Streusalz und Sole kamen in den zurückliegenden Wintermonaten in Landau zum Einsatz – so wenig wie nie zuvor. „Das freut natürlich die Umwelt. Die Mitarbeiter auf den Fahrzeugen handeln beim Ausbringen von Streusalz und Sole mit großer Umsicht“, unterstreicht Wolfgang Weichsel, Einsatzleiter des Winterdienstteams. Es gelte der Grundsatz „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“. Dazu seien viel Erfahrung, Ortskenntnis und die Einbindung der digitalen Wetterdaten nötig.

Nachdenklich stimme allerdings die Betrachtung der langjährigen Vergleichswerte: Betrachtet man die Winterdiensteinsätze seit 2011 lässt sich ein deutlicher Rückzug winterlicher Witterungslagen nachweisen.

„Das sind Auswirkungen des Klimawandels, den wir hier sogar im Arbeitsalltag spüren“, erklärt Falk Pfersdorf, Vorstandsmitglied des EWL. Das belege, wie wichtig es sei, das Klimaschutzkonzept der Stadt weiter voranzutreiben und die Maßnahmen zügig umzusetzen. Zwar habe der EWL im Winter 2019/2020 deutlich weniger für Kontrollen und Streumitteleinsatz ausgegeben. Doch die eingesparten Mittel werden mittelfristig an anderer Stelle der Kommune für Anpassungsmaßnahmen an die Klimaerwärmung benötigt – und vermutlich noch viel mehr.

 

 

 

Print Friendly, PDF & Email [1]