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Messehalle 6C in Pirmasens: Impfzentrum für Stadt und Landkreis betriebsbereit

Dr. Susanne Ganster und Markus Zwick
Archivfoto: Werner G. Stähle

Pirmasens. Deutschland bereitet sich auf die Zulassung erster Impfstoffe gegen Covid-19 vor. Die größte Impfaktion in der Geschichte der Bundesrepublik stellt Bund, Länder und Kommunen vor große Herausforderungen.

Die Stadt Pirmasens und der Landkreis Südwestpfalz richten im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz ein gemeinsames Impfzentrum in der Messe Pirmasens GmbH ein, um für die freiwilligen Schutzimpfungen zentral durchführen zu können. Aktuell wird mit Hochdruck in Halle 6C gearbeitet. Die barrierefreie Einrichtung soll ab 15. Dezember 2020 betriebsbereit sein.

Je nach Verfügbarkeit des Impfstoffes wird der Echtbetrieb voraussichtlich frühestens ab 28. Dezember 2020 mit zwei Impfstraßen möglich sein.

Eine Erweiterung der Kapazitäten ist bei Bedarf möglich. Mit bis zu 30 Mitgliedern war die Ortsgruppe des Technischen Hilfswerks (THW) im Einsatz, um Funktionsräume in Holzständerbauweise zu errichten.

Parallel dazu hat eine Messebaufirma die Trennwände aufgebaut. Die Halle wird mit u.a. durch die Feuerwehr Pirmasens mit notwendiger Möblierung für Arztzimmer, Wartebereiche, Personalumkleiden, Sozialräume, Lager, Labor und Büro ausgestattet. Mehrere Handwerksbetriebe legen Elektro- und Telekommunikationsleitungen bzw. erstellten notwendige Sanitärinstallationen.

Ein Leitsystem soll die Impflinge im Einbahnstraßensystem durch den Parcours lotsen. Die Terminvergabe erfolgt über eine zentrale Hotline des Landes. Nach einer gesicherten Zugangskontrolle über den Eingang West erfolgen in Halle 6C die Anmeldung sowie das Ausfüllen der Dokumente.

Aus dem Wartebereich heraus werden die zu impfenden Personen im Gespräch mit Medizinern aufgeklärt, etwa über Kontraindikationen wie Allergien, Vorerkrankungen oder Unverträglichkeiten. Nach dem eigentlichen Impfen wird die Person so lange wie nötig beobachtet, bevor sie ihre Dokumente erhält und das Impfzentrum verlassen kann.

Die beiden Impfstraßen verfügen über mehrere Kabinen. Voraussichtlich bis zu 180 Impfungen können so täglich in der Anfangsphase bewältigt werden. Wenn die Einrichtung in Betrieb geht, werden dort u.a. je Impfstraße bis zu 20 Mitarbeiter tätig sein: der Koordinator oder sein Stellvertreter (zentraler Ansprechpartner), Bürokräfte (insbesondere um Termine zu bestätigen, Impfvoraussetzungen zu überprüfen und den Versichertenstatus zu erfassen), Ärzte, die über die Impfung aufklären, medizinisches Fachpersonal das impft und dokumentiert. Sowie darüber hinaus noch Apotheker und pharmazeutisches Fachpersonal, um den Impfstoff vorzubereiten, Sanitätshelfer, Sicherheitsdienst, Hausmeister sowie Reinigungskräfte.

Für die Impfung der von der ständigen Impfkommission (Stiko) priorisierten Personengruppen, die nicht mehr mobil sind oder nicht selbständig ein Impfzentrum aufsuchen können, sollen als Ergänzung mobile Impfteams eingesetzt werden. Sie sollen zum Beispiel Gemeinschaftseinrichtungen wie Alten- und Pflegeheime aufsuchen.

Die Messe Pirmasens GmbH ist als zentraler Standort des gemeinsamen Impfzentrums von Stadt und Landkreis prädestiniert. Die vorhandene Infrastruktur wie kostenlose Parkplätze, gute Erreichbarkeit mit dem ÖPNV, barrierefreier Zugang, Sanitäreinrichtungen, Notstromversorgung, etc. bieten beste Voraussetzungen. Mit dem Corona-Testzentrum und der Infekt-Ambulanz (Eingang West / Konferenzräume) sind zwei weitere wichtige Dienstleitungen zur Pandemie-Bekämpfung in zentralinnerstädtischer Lage angesiedelt. (red)

 

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