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Merkel begrüßt Luftschlag durch Westmächte in Syrien – Russland droht mit Konsequenzen

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US-Luftbild.
Foto (Archiv): dts Nachrichtenagentur

Die USA, Großbritannien und Frankreich haben am Samstag zur Vergeltung für einen solchen mutmaßlichen Giftgaseinsatz Ziele in Syrien bombardiert. Nach Angaben des syrischen Staatsfernsehens sollen bei dem Luftschlag durch die Westmächte mehrere Menschen verletzt, aber niemand getötet worden sein. Viele Raketen seien abgefangen worden, hieß es.

Bundeskanzlerin Merkel hat den Militärschlag in Syrien [2] begrüßt. „Der Militäreinsatz war erforderlich und angemessen“, sagte Merkel am Samstagvormittag. Damit werde die Wirksamkeit der internationalen Ächtung des Chemiewaffeneinsatzes gewahrt und das syrische Regime vor weiteren Verstößen gewarnt.

„Wir unterstützen es, dass unsere amerikanischen, britischen und französischen Verbündeten als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats in dieser Weise Verantwortung übernommen haben“, so Merkel.

Im syrischen Duma seien vor wenigen Tagen durch einen „abscheulichen Chemiewaffenangriff“ zahlreiche Kinder, Frauen und Männer ums Leben gekommen. „Alle vorliegenden Erkenntnisse weisen auf die Verantwortung des Assad-Regimes hin, das auch in der Vergangenheit vielfach Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt hat“, sagte die Kanzlerin.

Zum wiederholten Mal habe Russland auch im vorliegenden Fall durch seine Blockade im UN-Sicherheitsrat eine unabhängige Untersuchung der Geschehnisse verhindert. 100 Jahre nach Beendigung des Ersten Weltkrieges sei die Weltgemeinschaft aufgerufen, „einer Erosion der Chemiewaffenkonvention entgegenzuwirken“.

Deutschland werde „alle diplomatischen Schritte in diese Richtung entschlossen unterstützen“, sagte Merkel.

Großbritannien zufrieden

Indessen ist Großbritannien mit Luftschlag auf Ziele in Syrien zufrieden. Es sei eine „hoch erfolgreiche Mission“ gewesen, sagte der britische Verteidigungsminister Gavin Williamson am Samstag.

Weitere Luftschläge sollen vorerst nicht geplant sein, es handelte sich um eine konzentrierte Aktion, mit der militärische Stellungen des syrischen Regimes getroffen werden sollten.

Der iranische „Revolutionsführer“ Ali Chamene’i bezeichnete Trump, Macron und May unterdessen im dortigen Staatsfernsehen als „Kriminelle“.

Russland verurteilte den Luftschlag und drohte mit „Konsequenzen“. Das syrische Regime verteidige sich lediglich gegen Terroristen. Moskau beantragte eine Eilsitzung des UN-Sicherheitsrats. Zuvor hatte Russland den Westmächten vorgeworfen, vermeintliche Beweise über einen Giftgaseinsatz durch das syrische Regime gefälscht zu haben.

(dts Nachrichtenagentur)

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