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Menasse-Preis wird heute verliehen: Harsche Kritik von CDU und AfD

Staatskanzlei in Mainz.
Foto: pfalz-express.de

Mainz. Heute verleiht Ministerpräsidentin Dreyer die Carl-Zuckmayer-Medaille für Verdienste um die deutsche Sprache und um das künstlerische Wort an den Schriftsteller Robert Menasse. Dieser hatte in seinen Texten immer wieder Zitate frei erfunden und als Fakten dargestellt.

Jens Münster, Vorsitzender der Jungen Union Rheinland-Pfalz: Schlag ins Gesicht für alle Wissenschaftler, Studenten und Schüler

„Ministerpräsidentin Dreyer begeht einen großen Fehler, indem sie den Schriftsteller heute auszeichnet. Die Preisverleihung ist ein Schlag ins Gesicht für alle Wissenschaftler, Studenten und Schüler im Land. Wer Zitate erfindet oder Fiktion als Fakten darstellt, wird an den Schulen und Hochschulen des Landes sanktioniert oder gar entlassen.

Ministerpräsidentin [1] Dreyer hingegen zeichnet Herrn Menasse noch für dieses Fehlverhalten mit einer Ehrenmedaille aus. Die Ministerpräsidentin zeigt, dass sie und ihre Landesregierung kein Gespür mehr für die Belange von Wissenschaft und Schulen haben.

Menasse hat nachweislich in Reden und Aufsätzen erdichtete Sätze als Fakten ausgegeben. Dies ist eine Art Geschichtsfälschung, die nicht hingenommen und mit der Carl-Zuckmayer-Medaille gewürdigt werden darf.“

Joachim Paul, stellvertretender Vorsitzender der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: Preis darf nicht parteipolitisch instrumentalisiert werden

„Vor dem Hintergrund der Relotius-Affäre, die die Glaubwürdigkeit der Leitmedien beschädigt hat, ist die Preisverleihung an einen überführten Zitatfälscher taktlos und unangemessen.

Es drängen sich Parallelen auf: Relotius kam mit seinen fiktiven Geschichten – die keine journalistischen Reportagen, sondern weltanschauliche Erbauungstücke waren – lange Zeit durch, weil sie ein in sich geschlossenes Weltbild transportierten und andere in ihren Vorurteilen bestärkten.

Menasse operiert ähnlich: Es geht dem Preisträger nicht um Literatur, sondern um Stimmungsmache für linke Politik-Projekte, laut Menasse heiligt der Zweck offenkundig die Mittel, Zitatfälschung und für echt ausgeben, von Fiktion ohne jeden erläuterten Hinweis inbegriffen. Menasse hat sich mit dieser Arbeit für den bedeutenden Zuckmayer-Preis disqualifiziert.

Eine Verleihung des Preises würde diese fragwürdige Arbeitsweise belohnen und den Preis gerade vor dem Hintergrund der Relotius-Affäre beschädigen. Kunst lebt auch von Fiktion, aber wer zu Gunsten einer politischen Botschaft auf fadenscheinige Art Zitate und Ereignisse fälscht – also quasi ‚relotiert‘ – kann sich nicht auf die Kunst berufen, sondern ist lediglich ein skrupelloser und plumper politischer Stimmungsmacher – und damit nicht mehr preiswürdig.

Eine Verleihung des Zuckmayer-Preises würde deshalb eine parteipolitische Inszenierung bedeuten und den Preis, der mit dem Land Rheinland-Pfalz verbunden ist, abwerten, sein Ansehen beschädigen. Von einer Verleihung an Menasse sollte deshalb abgesehen werden.“ (red)

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