Samstag, 20. April 2024

Malu Dreyer besucht Geothermiekraftwerk Vulcan Energie Ressourcen in Insheim

25. Mai 2023 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional, Wirtschaft in der Region

Ministerpräsidentin Malu Dreyer lässt sich von SEO Dr. Horst Kreuter die Lithium-Gewinnung aus tiefengeothermischen Bohrungen erläutern.
Foto: (c): Vulcan Energie / Lukas Gawenda

Insheim – Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat am Donnerstag das Geothermiekraftwerk der Vulcan Energie Ressourcen GmbH in Insheim besichtigt.

Mit Blick auf die Wärmewende informierte sich die Ministerpräsidentin auch über das heimische Potenzial der Tiefengeothermie für die zukünftige Wärmeversorgung in der Region.

Die Vulcan mit Hauptsitz in Karlsruhe entwickelt Tiefengeothermieprojekte im Oberrheingraben zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Seit 2012 beliefert das Kraftwerk in Insheim nach eigenen Angaben Bürger „störungsfrei mit grünem Strom und Wärme.“ So hätten bislang rund 100.000 Tonnen CO2 eingespart werden können. 

Es gab aber auch kontroverse Diskussionen um das Geothermiekraftwerk. So beklagte eine  Bürgerinitiative ansteigende Erdbeben und Schäden an Gebäuden in Insheim und den umliegenden Gemeinden. 

Neben der Versorgung der Region mit erneuerbarer Wärme, betreibt Vulcan in Insheim zwei Pilotanlagen zur Sicherung von CO2-neutralem Lithium. Die Erkenntnisse aus dem Betrieb dieser Anlagen fließen in den Bau einer Demoanlage in Landau ein, die in den nächsten Monaten fertiggestellt wird. In seiner aktuellen Machbarkeitsstudie geht das Unternehmen davon aus, Lithium für rund 1,2 Millionen Autobatterien pro Jahr zu produzieren.

Die Tiefengeothermie im Oberrheingraben bietet ein wertvolles Potential zur regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung, meinte Ministerpräsidentin Dreyer. „Dies ist nicht nur eine Chance für den Klimaschutz, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz.“

Horst Kreuter, CEO der Vulcan Energie Ressourcen, sieht in der Geothermie einen „wesentlichen Beitrag“ zur Energiewende. Zusätzlich habe man mit dem aus Thermalwasser gewonnen Lithium die Möglichkeit, Europas Importabhängigkeit drastisch zu reduzieren. Aktuell beziehen die Mitgliedsstaaten der EU mehr als 80% des Lithiums aus Drittländern. „Wenn wir eigene Wertschöpfungs- und lieferketten aufbauen wollen, dann müssen wir die dafür notwendigen Lösungen und Technologien beschleunigen und befördern“, so Kreuter.

Führende Unternehmen aus der Automobil- und Batteriebranche, wie Stellantis, Volkswagen, LG und Renault haben bereits verbindliche Verträge mit Vulcan über die Abnahme von Lithium aus dem Oberrhein geschlossen. Im Januar 203 unterzeichneten Vulcan und Stellantis bereits eine Vereinbarung zur Unterstützung der Dekarbonisierung der Rüsselsheimer Automobilproduktionsstätte durch Energie aus Geothermie.

Erst vor wenigen Monaten hat Vulcan die endgültige Machbarkeitsstudie für Projektphase 1 vorgelegt. In Phase 1 will die Vulcan demnach 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat pro Jahr herstellen. Phase 2 zielt auf eine weitere modulare Produktion von 24.000 Tonnen ab. 

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