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Lugertalgemeinden: Kein Ausbau der B 10 ohne Lückenschluss-Radweg

Bislang bei Hauenstein eingezwängt zwischen Bahnlinie und „Felsnase“, die ab Anschluss A 8 vierspurige und von Hinterweidenthal bis zur A 65 (wechselseitig) dreispurige Bundesstraße 10.
Foto: W. G. Stähle

Lug (Südwestpfalz). Die B10 soll zwischen Hinterweidenthal und Landau ausgebaut werden. Als nächster Schritt wird entsprechend Beschlusslage demnächst begonnen, die Eng- und Gefahrenstelle an der „Felsnase“ bei Hauenstein zu beseitigen.

Dazu muss dieser Abschnitt der vielbefahrenen Fernverbindung zwischen den Autobahnen 8 und 65 wiederholt gesperrt werden. Der Umleitungs- und Ausweichverkehr wird sich unter anderen durch die Ortschaften Darstein, Schwanheim und Lug quälen (Verbandsgemeinde Hauenstein).

Dort kennt man aus Erfahrung die damit verbundenen Beeinträchtigungen und Gefahren für Fußgänger und Radfahrer. Deshalb darf mit den Bauarbeiten an der Felsnase nicht begonnen werden, bevor zwischen Lug und Sarnstall (Stadt Annweiler) die Lücke im Radweg geschlossen ist, lautet dementsprechend die Vorbedingung aus diesen „Lugertalgemeinden“.

„Trotz großräumiger Umleitungsausschilderungen werden die Dörfer … regelmäßig mit Umgehungsverkehren, insbesondere mit Transit-LKWs belastet“, wird in Resolutionen geschildert, welche die Gemeinderäte der genannten Orte sowie Dimbach jeweils einstimmig verabschiedet haben und dem Landesverkehrsministerium (MWVLW, Mainz) zuleiten wollen. Radfahren sei dann „nicht möglich und zu gefährlich“, heißt es dort.

Aus diesem Grund wird gefordert, die Verkehrssicherheit durch begleitende Maßnahmen zu erhöhen. „Vor allem aus Sicherheitsgründen sollte mit Baubeginn für diesen Streckenabschnitt eine alternative Verkehrsführung für Fußgänger und Radfahrer (z. B. Herstellung einer Radverbindung Lug – Annweiler) gefunden und ausgebaut werden.“

Die Trasse der vorgeschlagenen Radwegverbindung Lug – Annweiler ist vorhanden und wird allgemein als geeignet befunden, auch von Radlern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs [1] e. V. (adfc) Kreisverband Landau, die im September vorigen Jahres die Strecke testweise befuhren (wir berichteten [2]).

Bislang besteht sie zum Teil aus unbefestigten Wirtschaftswegen. Mit einer „wassergebundene Decke“ (verdichteter Feinschotter) können die betreffenden Abschnitte preisgünstig und naturverträglich für Radfahrer und Fußgänger tauglich gemacht werden, zeigte sich Lugs Ortsbürgermeister Hermann Rippberger im ergänzenden Gespräch überzeugt.

Er verweist auch auf Berufspendler, die künftig das Fahrrad nutzen könnten, sowie die Attraktivität für Touristen. „Der Lückenschluss Lug – Annweiler ergibt einen Radweg bis Landau. Damit wird sich eine durchgehenden Verbindung von Landau über Annweiler und Hinterweidenthal bis unter anderem Weißenburg im Elsaß eröffnen.“

Hermann Rippberger und seine Amtskollegen hoffen auf Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP), die im März 2021 als damalige Staatssekretärin und Wahlkämpferin bei einem Besuch in der Verbandsgemeinde Hauenstein bezüglich dem bei dieser Gelegenheit konkret angesprochenen Radweg Lug – Sarnstall Optimismus geweckt hatte.

Mit Unterstützung des Landes, darunter für die Schaffung zusätzlicher Radwege, soll der Tourismus weiter gefördert werden, hatte sie angekündigt (wir berichteten [3].) Bei ihrem Ortstermin zur Besprechung des Ausbaus der B 10 diesen Januar in Hauenstein wurde auch der bislang fehlende Radweg thematisiert. Ministerin Schmitt bestätigte dessen Notwendigkeit.
(Werner G. Stähle)

 

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