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Leserbrief zu Kleiner Pfalzlösung – Gütertransport auf Schiene    

Foto: red [1]

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Leserbrief zum Beitrag „Gebhart und Brandl: Bund bleibt bei Nein zu Kleiner Pfalzlösung – Vorplanungen für Dammerstocker Kurve werden finanziert [2]

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„Die Argumentationsketten der Politik, gegen die „kleine oder große Pfalzlösung“ , basiert im Schwerpunkt immer auf dem Lärm, was ja grundsätzlich nicht falsch ist, aber im Kontext zu mehr Güter auf die Schiene, verpatztem Ziel der  CO2- Reduzierung und Halbierung des Bahnlärms ab 2020 und weiteren Bemühungen der Bahn zur Lärmreduzierung, zum Absurdum führt.

Und es erschwert, wenn nicht sogar verhindert, auch die bahntechnische Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs (Elektrifizierung für S-Bahn) im südlichen u. südwestlichen Teil der Pfalz! Die Politik betreibt Populismus und ist unsachlich weil sie die Fortschritte zum leiseren Gütertransport unter den Teppich kehrt.

Eine Beeinträchtigung des geplanten 1/2- Stunden Taktes sehe ich nicht. Mit der heutigen Digital-Technik sollte das kein Problem darstellen.

Desweiteren tragen örtliche Ausweisungen von günstigen Baugebieten an der Schiene zur weiteren Problematik bei. Damit lässt sich das Bahngesetz aber nicht aushebeln und die Hoffnung auf einen Platz in einem „Naturschutzgebiet“ zu haben schon gar nicht.

Die Grenzabstandsregelungen zu den Bahnkörpern gehörten vereinheitlicht und deutlich vergrößert.

Hier ist die Bahn, Landes-, Bundespolitik, gefordert für die Schiene größere Korridore frei zu halten. Die Umsetzung würde auch dazuführen, dass ein Sturm nicht ganze Verkehrsverbindungen „wegblasen“ kann, was wiederum hohe wirtschaftliche Millionenschäden verursacht .

Bis zum Jahr 2020 müssen alle vorhandene Transportmittel auf moderne Bremstechniken umgerüstet sein weil diese, durch ihre aufrauhende Wirkung auf die Laufräder, hohe Abrollgeräusche verursachen. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen an der Lärmquelle  möglich und im Werden. Alle neue Wagen seitens DB haben ab 2001 nur noch die neue Technologie an Bord.

Die gesetzlichen Maßnahmen zur Reduzierung des Lärms greifen seit einigen Jahren. Die Maßnahmen haben das Ziel einer flächendeckenden Lärmreduzierung um 10dB.

Das reduziert die menschliche Lärm-Wahrnehmung um die Hälfte!

Aber mit der jetzigen politischen Kopfhaltung wird das Ganze wieder kariert!

Die Lärmbewertungen sind kompliziert.

Vereinfacht gesagt verursacht eine  rote S-Bahn einen Schallpegel von 60dB und ein mit 20 Wagen langer Güterzug mit moderner Wagentechnik ca.76dB. Gemessen im Abstand von 7,5m von Gleismitte und bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h.

Griffig gesagt heißt dass, die Geräuschkulisse liegt zwischen einem elektrischen Rasenmäher und einem LKW!

Nun fragen sich natürlich 10-tausende von Bewohnern an Durchgangsstraßen, Land- und Bundesstraßen, die vom frühen Morgen bis spät in den Abend mit Umland- und Transitverkehr belastet sind, ja manchmal werden regelrecht Orte geteilt, wo bleibt hier die Gleichbehandlung?  Was haben die „Anderen“ was wir nicht haben?

Was sind vielleicht 40 Güterzüge für 1-2-3 Minuten gegen hunderte bzw. tausende von Fahrzeugen die sich stundenlang durch Ortschaften drängen?

Berechtigte Fragen, die Politiker glaubwürdig beantworten sollten.

Nur Umfahrungsstraßen, zu Umfahrungsstraßen, zu Umfahrungsstraßen kann nicht der große Wurf sein.

Es fehlt ein schlüssiges Verkehrskonzept, dass den steigenden Transitverkehr in die richtigen Bahnen lenkt.

Die Politik sollte sich vielleicht auch einmal in den 4.0-Modus bringen. Und sich von den vielen falschen „Einflüsterern“ auf Distanz halten, damit die Politik offener, zielorientierter, ehrlicher und gerechter wird.

Die  “ Weiter so- Politik „, auch in anderen Bereichen, wollen große Bevölkerungsteile nicht mehr mittragen. Das kann man auch an den Wahlergebnissen ablesen, nur viele haben das immer noch nicht begriffen!

Horst Rumpf    

Germersheim

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