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Leserbrief: Wo bleiben die Kandler?

Foto: red

„Geschichte wiederholt sich nicht. Aber man kann, nein man muss aus der Geschichte lernen.

Die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland der frühen 30er Jahre sind mit heute nicht zu vergleichen. Und dennoch: Als die ersten braunen Horden Anfang der 30er mit ihren Aufmärschen begannen, da duckten sich viele weg. Sie wollten damit nichts zu tun haben und haben genau mit diesem Verhalten den „braunen Durchmarsch“ erst ermöglicht.

Ich war bei allen Kundgebungen „gegen rechts“ in Kandel gewesen. Es waren immer wieder die gleichen Kandler zu sehen. Zahlenmäßig allerdings, gemessen an der Einwohnerzahl, im Promille-Bereich. Ist es Gleichgültigkeit oder schon Verängstigung, warum die Kandler zu Hause bleiben? Vor allem die Geschäftsleute, die Umsatzeinbußen beklagen, sind bei den Kundgebungen an einer Hand abzuzählen.

Den Verantwortlichen der Demonstrationen gegen das „Frauenbündnis Kandel“ muss ich allerdings den Vorwurf machen, dass mit Veranstaltungen à la „Bafög für Katzen“, oder „leise Töne“ auch kein überzeugender Gegenpol geschaffen wird. Schon gar nicht, wenn sich die Gruppen in Grüppchen zersplittern.“

Clemens Nagel

Minfeld

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