„Die AZ (Allgemeine Zeitung) hat über angeblich zum Teil linksradikale Gruppen in Kandel berichtet. ‚Angeblich‘ ist leider das Einzig zutreffende Wort. Dass man sich an der Stelle mit einer AFD politisch auseinandersetzt, dürfte eigentlich keinen verwundern, stellt doch diese Partei einen Großteil der Unterstützer und Redner dieses sogenannten Bündnisses, das seit über einem Jahr in Kandel und nun auch in Wörth Demos abzieht. Die Inhalte dieser Reden bestehen dabei vor allem aus Hetze gegen Ausländer, Personen anderer Hautfarbe, andere Religionen, sexuelle Orientierung und die politischen Gegner.
Mittlerweile versucht man sich auch in der Opferrolle, sei es auch nur um die ANTIFA zu diskreditieren. An der Stelle, ohne die Antifaschisten hätte es in Kandel und an anderen Orten wenig gezielten Gegenprotest gegen die Rechten gegeben. Ich teile nicht die Auftritte der ANTIFA in Hamburg und sonst wo, aber genauso wenig teile ich die Meinung, wie sie auch bei der Polizei verbreitet scheint, dass die Antifaschisten alles Linke Terroristen seien. Dem ist nicht so, lachhaft mir so was zu unterstellen. Seien Sie versichert, dass Ich schon vielen ans Bein getreten habe, die leben aber Alle noch!
Fakt ist, dass sicher Einige aus beiden Lagern nicht mehr die besten Freunde werden – aber wir sind in Guten Gesprächen. Schau mer mal.
Im Übrigen und das verschweigt der Herr Joa ja so gerne, sind in Kandel bei diesem bärtetragenden Frauenbündnis regelmäßig schon AFD Landes- und Bundestagsabgeordnete in schönster Eintracht mit Nazis und allem was in der rechten Szene Rang und Namen hat, mit marschiert und haben markige Reden geschwungen. Von diesen Rechten Wolldobeln geht mit Sicherheit eine größere Gefahr für unseren Landkreis und unsere Demokratische Grundordnung aus.
Wenn sich aktuelle und ehemalige SPD Abgeordnete und Mitglieder als Antifaschisten sehen, ist das wohl nur natürlich! Zeigt, dass wenigstens die SPD nicht das Leid vergessen hat, das Rechte, Nazis und andere vermeintlich nationalistisch gesinnte Gruppen schon über Deutschland, Europa und die Welt gebracht haben. Die zitierten Nitsches, Hitschler, Beck, Schweitzer, Neff-Butz und diverse andere SPD Funktionäre auf kommunaler Ebene haben sich als Antifaschisten geoutet. Dies ist manchem sicher nicht leicht gefallen, aus Angst mit den extremen Linken in einen Topf geworfen zu werden, auch die Herren von der CDU haben damit erkennbar ein großes Problem! Das hat die AFD weniger – sie ist Heim und Hort für die Rechten und bietet eine entsprechende Basis!
Zu den grundlegenden demokratischen Spielregeln gehört nicht, lautstarken Protest zu unterbinden. Wenn sich jemand an ein Mikrofon wagt, um seine geistigen Ergüsse einem breiteren Publikum mitzuteilen, kann es durchaus vorkommen, dass man nicht nur Beifall erntet. Das soll angeblich schon bei den Griechen und Römern so praktiziert worden sein, wenn man Tacitus Glauben schenken darf.
Was man von einer AFD in diesem Landkreis halten darf, werden wir nach der Kommunalwahl wissen. Was soll man von einer Partei halten, die anstelle Alternativen aufzuzeigen, sich lediglich darin geübt hat, Andere klein zu reden, gegen andere Religionen und politisch anders Denkende zu hetzen.
Nun versucht man den Spieß umzudrehen und sieht sich als Opfer. Es gibt zwar das Recht auf die freie Meinung, aber von politischem Terror im Kreis Germersheim hab ich noch nichts mitbekommen, wir sind ja nicht in Sachsen. Vielleicht ändert sich das nach diesen Zeilen. Wenn heute eine AFD Fairness herbei beten will, klingt das in etwa so, als würde der Papst Werbung für die Pille machen.
Was die Berichterstattung der Rheinpfalz anbelangt, muss man sich halt mit dem Gedanken vertraut machen, dass Einem je nach Standpunkt, das Eine oder Andere gefallen wird, oder eben nicht! Das soll ja angeblich das Wesen einer unabhängigen und überparteilichen Berichterstattung ausmachen. Zu Zeiten eines ‚Stürmers‘ oder der ‚Prawda‘ mag das nicht so gewesen sein. Aber da wollen wir ja nicht mehr hin. Unter keinen Umständen. Und selbst subtile Versuche in den sogenannten Social Media, FB usw. werden mit Sicherheit eine entsprechende Kommentierung erfahren.
Willi Hellmann
SPD Rheinzabern