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Leserbrief: „Spaltende Politiker“

Bild von Reiner Kombüchen [1] auf Pixabay [2]

„Die Besserstellung von „Geboosterten“ ab dem nächsten Tag trägt zur Spaltung bei. Und sie ist auch epidemiologisch gefährlich. Denn erst rund 7 Tage nach der Auffrischungsimpfung ist der volle Impfschutz wiederhergestellt.

Wer demgegenüber vor 14 Tagen zum zweiten Mal geimpft wurde, der hat jetzt vollen Impfschutz, muss aber trotzdem testen.

Für die Auffrischungsimpfung braucht es keinen zusätzlichen Anreiz, sondern zusätzliche Impfangebote. Jetzt werden Boosterwillige und Erstimpfinteressierte in den Warteschlangen vor Impfstellen gegeneinander aufgebracht. Und nicht nur dort.

Und die Entscheidung, die Schulen bis zum letzten Tag offenzuhalten, anstatt die Wochen vor und nach den Weihnachtsferien als „Pufferwochen“ mit Arbeitsaufträgen zu Hause zur Kontaktreduzierung zu nutzen, ist genauso dämlich und realitätsfremd.

Der Versuch, Schulschließungen zu vermeiden, obwohl sie von Mitte Dezember bis Mitte, notfalls Ende Januar weniger tragisch wären, könnte im selben Desaster enden wie vor einem Jahr: Es wird zu spät geschlossen – und dann fehlt der Mut, wieder zu öffnen. Was ab Mitte April zu einem heftigen Notendruck führen wird, wenn dann endlich der „Corona-Dreikampf“ aus Lüften bei Winterwetter, Maske tragen und Testen nicht mehr notwendig sein dürfte.

Diese Pandemie verlangt uns allen sehr viel ab, nicht zuletzt den Kindern. Da braucht die Politik nicht noch verstärkend nachzuhelfen.“

Steffen Weiß

Wörth am Rhein

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