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Leserbrief: „Die SPD macht die beste Kampagne“

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„Raschid ad-Din Sinan, der Alte von Pleisweilers Höhen hat sich wieder bemüßigt gefühlt, seine Weisheiten unters Volk zu streuen und den derzeit agierenden SPD Politikern ein bisschen ans Bein zu pinkeln.

Galt der Gute lange Jahre als linker Intellektueller, so muss man zumindest heute als SPD Mitglied den Eindruck gewinnen, dass sich bei ihm ein gewisser Altersstarrsinn breit macht. Wenn jemand im Kanzleramt Willy Brandt zugearbeitet und für dessen Bundestagswahlkampf mit verantwortlich war, heute der AFD attestiert, Sie würde die beste Kampagne machen, dann dürfen zumindest Zweifel angemeldet werden. Seitdem sind mal glatte 45 Jahre über Deutschland hinweg gezogen und nicht nur die Wahlbeteiligung hat sich geändert.

Wofür ist den die AFD die Alternative, oder wo sind deren Alternativen? Fehlanzeige! Glaubt jemand ernsthaft alle AFD Wähler machen Briefwahl in ihrem stillen Kämmerlein um sich zu trauen? Wohl kaum. Was das Ankreuzen eines Wahlzettels mit einer strategischen Leistung verbindet, kann offenbar nur ein Stratege wie Sinan erkennen.

Wie die Spitzenkandidaten der AFD rüberkommen, konnte man sich in den vergangenen Wochen ein Bild machen. Sehr viel rassistisch geprägtes Palaver, das einem die Haare zu Berge stehen lässt. Bei den Inhalten ebenfalls Fehlanzeige. Werbung für Viagra, wie wir unsere Deutschen selber machen. Lebensborn lässt grüßen. Und ich dachte immer das hätten wir hinter uns.

Burgunder und Dirndlwerbung, für Winzer und Damenschneider.  Sie mögen es mir nachsehen. Alphörner für die Schweizer, alles in allem nicht der große Wurf! Und bei ihrer Plakatierung schaffen sie es auch nicht sich an Regeln zu halten, siehe Rheinzabern!

Wenn der Alte mit seinem Interview die Mitglieder der SPD und ihre Kandidaten aufschrecken wollte, hat er das mitnichten geschafft, allenfalls bedauerliches Kopfschütteln ausgelöst.

Ich persönlich finde das Ganze unpassend und einen Schlag für alle Ehrenamtlichen, die momentan für die SPD und andere Parteien Wahlkampf machen. Egal wo, ob in Neuburg, Jockgrim, Eschbach oder sonstwo. Und die AFD für ihren Wahlkampf über den grünen Klee hochloben, ist eine seltsame Taktik, wenn es denn eine sein sollte.

Dass viele aus dem ursprünglichen Stammklientel der SPD heute nicht mehr oder andere Parteien wählen, dürfte zumindest in Teilen einer Agendapolitik geschuldet sein. Heute sind wir schlauer und wer dafür verantwortlich war ist bekannt. Dass sich diese Herren noch attraktive Aufsichtsratsposten sichern ist Teil der Geschichte, aber daran würde auch kein konfrontativerer Wahlkampf was ändern.

Wir haben Frieden in Europa. Gottseidank! Wir haben keinen in Syrien und im Irak und an verschiedenen anderen Orten. Weltpolitik! Und alle die hier leben können stolz auf Deutschland sein.

Aber warum können unsere Altvorderen nicht einfach mal die Schnauze halten, wenn sie sich aus der aktiven Politik verabschiedet haben und Kakteen züchten oder Bücher schreiben und die Jungen machen lassen. Anstatt schlaue Sprüche vom Stapel zu lassen, die keiner hören will.“

Willi Hellmann

Rheinzabern

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