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Leserbrief: Das Lied der Schiene-Woody Guthrie

Foto: red [1]

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„Die Abgeordneten Brandl und Gebhart CDU und nun Frau Schleicher-Rothmund SPD haben sich negativ gegenüber einer Ausweitung des Güterzugverkehrs auf der linken Rheinseite ausgesprochen. Zu Recht wie ich meine.

Der Herr Loge von den Grünen ist da etwas anderer Meinung, aber er wohnt ja auch nicht an der Strecke. Und der FDP und den Anderen fällt wie immer nichts ein.

Gestatten Sie mir deshalb einige Anmerkungen dazu:

Als den Kommunen an der Strecke Germersheim – Wörth der Ausbau dieser Linie für die S-Bahn und der durchgängige Anschluss nach Karlsruhe schmackhaft gemacht wurde, das dürften mittlerweile ca. 15 Jahre her sein seit Planungsstart, wurde immer wieder betont, dass diese Strecke nicht als Redundanz für die rechtsrheinische Güterverkehrsstrecke vorgesehen sei.

Wie hätte man sonst die Kommunen an der Stelle dazu gebracht, in diese Infrastrukturmaßnahme zu investieren und die Gemeindehaushalte zu belasten? Am Beispiel Rheinzabern, geografisch optimal an der Strecke gelegen, mit drei Haltepunkten, welche auch sehr gut angenommen werden, aber das muss auch mal gesagt sein, ein mittleres Loch in der Gemeindekasse hinterlassen haben.

Bei allen war auch die Entlastung der Straßen und die Förderung des ÖPNV in den Hinterköpfen und nicht zu vergessen, stimmungsvolle Debatten im Ortsgemeinderat mit der CDU, ob der Sinnhaftigkeit dreier Haltestellen. Sie sehen Herr Loge, wir und die anderen Gemeinden haben unsere Hausaufgaben gemacht und ihr Scherflein beigetragen! Wenn wir es denn noch schaffen die Haltetakte und die Zuverlässigkeit der Bahnen zu verbessern, haben wir unseren kleinen Teil zur Energiewende im Sinne einer Änderung der Klimapolitik geleistet.

Ob die DB AG es dagegen schafft die Geräuschemmisionen der Güterzüge zu reduzieren darf getrost bezweifelt werden. Das hängt nicht an den Flüsterbremsen! Die Züge sollen ja wohl fahren und nicht bremsen, sondern an der veralteten Fahrzeug, Antriebs und Achstechnik. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die DB AG an der Stelle investieren wird, bei anhaltenden Problemen mit der ICE Flotte.

Angeblich leben wir ja in der Technologieregion Mittlerer Oberrhein, zumindest les ich das immer! Da sollte eine entsprechende Verkehrsinfrastruktur durchaus selbstverständlich sein.

Das wird sich aber ohne LKW zumindest meiner bescheidenen Meinung nach nicht ganz machen lassen, da können Sonntagspolitakrobaten plappern was sie wollen. Mal abgesehen davon, dass der größte LKW-Hersteller in Wörth residiert und ganz nebenbei die meisten Arbeitsplätze bei uns zur Verfügung stellt, auch wenn nicht alles Gold ist was glänzt.

Zum Schluss noch was den Mut und die Ehrlichkeit in der Sache anbelangt. Das kann Herr Loge zumindest für seine Person durchaus beweisen, wenn er denn die kommenden Kreistagssitzungen mit dem Fahrrad oder der Pferdekutsche besucht, um diese Probleme mit den Mitgliedern des Gremiums auszudiskutieren.

Das gilt im übrigen auch für die Kollegen auf der rechten Rheinseite, die mit ihrer Verweigerungspolitik, insbesondere in Sachen zweiter Rheinbrücke und Anbindungen an vorhandene Bundesautobahnen, dem Ganzen noch ein Krönchen aufsetzen. Die Damen und Herren in und aus dem Großraum Karlsruhe und Stuttgart haben es nämlich in 60 Jahren nicht hingekriegt, zeitgemäße Maßnahmen in Sachen Verkehrspolitik abzuliefern. Das, Herr Loge, sind auch bekannte Abwehrreflexe – man könnte dieses ganze Theater auch als Klientelpolitik bezeichnen und Frau Splett ist da eine bekannte Größe.

Schlusssatz:

Nicht nur Ich, viele andere Bürger und Verkehrsteilnehmer werden sich bedanken, wenn Tag und Nachts die Bahnübergänge bei uns alle zwei Minuten für fünf Minuten geschlossen werden. Das Gebimmel erspart den meisten Anwohnern dann den Wecker.

Ich wünsche allen einen Guten Rutsch –  Rhe Na Rhe Na Rhe Na.“

Willi Hellmann

Rheinzabern

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