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Lehrerverband fürchtet „amerikanische Verhältnisse“ in Deutschland

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Symbolbild: dts nachrichtenagentur

Berlin – Nach den Berichten über das Verbreitung von ISIS-Enthauptungsvideos und Morddrohungen gegen jüdische Schülerinnen an Berliner Grundschulen hat der Deutsche Lehrerverband (DL) vor Konsequenzen für das Zusammenleben der Religionen an Schulen gewarnt.

DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger sagte der „Bild“: „Das ist Gott sei Dank noch kein flächendeckendes Problem an deutschen Schulen. Aber es gibt eine wachsende Polarisierung und Verschlechterung der Zustände an Problemschulen in Brennpunkt-Bezirken. Beispiele finden sich in großen Ballungsräumen wie Berlin oder dem Ruhrpott. Auch dort, wo eine einseitige Sozialstruktur besteht oder eine bestimmte Quote an Migranten überschritten wird, kann es verstärkt zu Konflikten kommen.“

Überall dort, wo es Schulen mit einer Migranten-Quote von über siebzig Prozent gebe und wo „zusätzlich sozial-religiöse Konflikte zwischen Schülergruppen existieren, kann Schule selbst zum Austragungsort von Auseinandersetzungen werden“, sagte Meidinger weiter.

„Zu einem unter den Migranten selbst, zum anderen aber auch gegenüber den deutschen und jüdischen Mitschülern. Dabei erleben wir von den unterschiedlichen Seiten sowohl antisemitische als auch antichristliche, aber auch ausländerfeindliche Ausfälle“, sagte der DL-Präsident weiter.

An manchen Schulen seien sogar bewaffnete Schüler keine Seltenheit mehr, was sogar den Einsatz privater Wachleute nötig mache und „mit einer Kapitulation der Pädagogik gleichbedeutend“ sei.

Meidinger: „Manche Schulen werden inzwischen von privaten Wachdiensten beschützt. Sie sollen in den Gebäuden, auf den Schulhöfen und an den Eingängen für Sicherheit sorgen. Das ist zwar gleichbedeutend mit einer Kapitulation der Pädagogik, aber zum Teil auch nachvollziehbar, denn immer wieder bringen Schüler Messer oder Reizgas-Sprays mit in die Schule. Wenn wir bei der Integration in diesen Problembezirken keine Fortschritte machen, drohen amerikanische Verhältnisse. Und an einigen Brennpunkt-Schulen in Problembezirken laufen wir Gefahr, dass die Situation außer Kontrolle gerät. Das dürfen wir nicht zulassen.“

Weiter sagt Meidinger, dass es zwar schon vor der Flüchtlingskrise „massive Integrationsprobleme in einer Reihe von Brennpunktregionen“ gegeben habe, durch „den Zustrom nach 2015 hat sich aber der Problemdruck noch einmal verschärft.“ (dts Nachrichtenagentur) 

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