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Landauer Goldschmied sorgt für zweiten Schock im Museum Burda

Thomas Schleuning vor dem Kunstwerk. Er sorgte für einen kleinen Schock beim Aufsichtspersonal des Museums.
Foto: privat

Baden-Baden/Landau. „Banksy“ ist ein Aktionskünstler, der mittlerweile weltberühmt geworden ist. Banksy ist als Person nicht zu fassen. Niemand kennt seinen richtigen Namen und eigentlich lehnt er den Kunstbetrieb und dessen Vermarktung ab.

Im Oktober vergangenen Jahres hat er durch eine spektakuläre Aktion, noch mehr an seinem Mythos gebastelt.

Für sein Werk „Girl with Balloon“ fiel bei Sotheby’s in London gerade der Auktionshammer für die stolze Summe von 1,2 Millionen Euro, als das Kunstwerk durch einen vom Künstler selbst eingebauten Schredder in Streifen geschnitten wurde.

Das Ganze ist auch per Video dokumentiert worden. Glücklicherweise blieb die andere Hälfte noch übrig, denn der Schredder funktionierte nicht so, wie ursprünglich beabsichtigt war.

Banksy wollte Kritik am Kunstbetrieb üben, ihn ad absurdum führen, doch die Wirkung war eine andere. Die unbekannt gebliebene Bieterin, die die horrende Summe geboten hatte, bezahlte den Preis auch für das, jetzt wahrscheinlich um das vielfach wertvollere, Bild.

Die Kunstfreundin hat sich nun dazu entschlossen, das Bild, das sich jetzt „Love is in the bin“ (Die Liebe ist im Eimer) nennt, und das noch bis 3. März im Burda-Museum in Baden-Baden zu sehen ist, als Leihgabe an die Staatsgalerie Stuttgart zu geben, wo es ab 7. März ausgestellt wird.

Das Bild soll mit Vorträgen und einem Symposium herausgestellt werden und natürlich wird das Publikumsinteresse entsprechend groß sein.

Goldschmied Thomas Schleuning aus Landau ist als Mitglied des Kunstvereins „Villa Streccius“ an allem Kreativen interessiert.
Er sorgte am 8. Februar für den zweiten Schockmoment im Museum „Burda“, dieses Mal für den der Museumsaufsicht.

Da schaute die Aufsicht zweimal hin als Schleuning seiner Tochter Zoë zuzwinkerte und sagte:“ Jetzt schnell…!“

„ Ein DIN-A 4 Blatt und eine Schere waren schnell zu Hand und die Vorbereitungen für den Spaß schnell getroffen“, so Schleuning.

Übrigens „Die Papierschnipsel der Aktion sind immer noch vorhanden, aber unverkäuflich. Es geht um den Spaß an Sich“ schmunzelt Thomas Schleuning.

„Seit Bestehen der Konzept-Kunst hat es immer wieder künstlerische Versuche gegeben, die eigene Existenz des Kunstwerkes zu verflüchtigen oder gar zu zerstören und damit seinen materiellen Wert zu unterminieren oder in einen anderen Wertkontext zu transferieren. Mit Banksys sich selbst zerstörendem Bild „Girl with Balloon“ von 2006 hat diese künstlerische Strategie zweifellos einen neuen, radikalen Höhepunkt erreicht“, ist auf der Homepage des Museums zu lesen, das in diesem Zusammenhang von einer neuen „globalen Ikone“ spricht. (desa)

Mit Schere und Papier das Schreddern nachempfunden.
Foto: privat

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