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Landauer CDU-Stadtratsfraktion will Saatkrähen abschießen lassen: „Belastend und gesundheitsgefährdend“

Krähen am OHG.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Die ewige Geschichte mit den Saatkrähen! Jetzt macht die Landauer CDU-Stadtratsfraktion einen neuen Vorstoß in Sachen „Vergrämung“.

„Saatkrähen stellen ganzjährig eine Gesundheitsgefährdung dar, weshalb wir nun endlich wirksame Schritte zur Lösung dieses immer drängenderen Problems brauchen“, so Peter Lerch, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion und sein Kollege Ralf Eggers.

Grund ist die erst jetzt bekanntgewordene, dem städtischen Umweltamt aber seit Anfang November vorliegende Stellungnahme des Gesundheitsamtes Landau.

Hierin heißt es wörtlich: „Vogelkot und auch, die durch das Brutverhalten der Saatkrähen in den Bäumen über dem Schulhof entstehenden Verschmutzungen mit toten Vogelküken, sehen wir als Grund für Besorgnis in Bezug auf die Übertragung von Krankheiten“.

Lerch: „Besonders aufschlussreich dann die Forderungen, der Experten des Gesundheitsamtes: „Aus infektionshygienischer Sicht ist es daher dringend geboten, der Verschmutzung vorzubeugen – am ehesten durch ein Fernhalten der Vögel vom Schulhof“. Deutlicher können die Gefahren und Risiken, welche durch Saatkrähen ausgehen kaum beschrieben werden.“

Und Ralf Eggers fragt: “Was muss denn noch passieren, bevor endlich etwas geschieht“? Dabei sei die ungebremste Zunahme der Saatkrähen im innerstädtischen Bereich gerade erst durch das jüngst Gutachten „eindrucksvoll dokumentiert“, so Lerch und Eggers.

Danach wurde an vier ausgewählten Standorten (OHG, Pestalozzischule, sowie Ostpark und Goethepark) von 2013 bis letztes Jahr eine Zunahme von 65 auf 425 Nester gezählt, was einer Steigerung um über 500% entspricht.

„Alle bisher ergriffenen Maßnahmen konnten hieran nichts ändern. Auch die Vorschläge aus dem teuer erstellten Gutachten, von Überdachung der Schulhöfe, bis zur Empfehlung die Einnahme des Pausenbrotes in geschlossenen Räumen einzunehmen erscheinen nicht nur teuer, sondern auch unrealistisch.“

Die CDU-Stadtratsfraktion nähme die mehrfach geäußerten Sorgen und Befürchtungen von Eltern, Elternbeiräten und Leitungen der betroffenen Schulen sehr ernst: „Wir fordern Umweltministerin Ulrike Höfken auf, endlich ihren Widerstand gegen eine landesweite Ausnahmeregelung zur letalen Vergrämung von Saatkrähen aufzugeben“, so Lerch.

„Dabei könnte ein begrenzter Abschuss von einzelnen Tieren bereits eine große Wirkung erzielen, wie in der Presse zu lesen war.“

Die von der Stadt beantragten Maßnahmen zum Rückschneiden der Bäume in den Schulhöfen wird von der CDU-Ratsfraktion zwar begrüßt, aber: „Aus den Erfahrungen in anderen Kommunen wissen wir, dass dies, wenn überhaupt, nur eine temporäre Wirkung erzeugt und regelmäßig wiederholt werden müsste.

Darum bedarf es endlich einer Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Frau Ministerin Höfken, Sie sind nicht nur dem Tierwohl verpflichtet, sondern auch dem Menschenwohl und der Gesundheit gerade unserer Kinder. Handeln sie endlich, bevor es zu spät ist“, so Eggers und Lerch.

„Eine Untersuchung hat ergeben, dass eine übermäßige Bestandszunahme ohne Bejagung nicht eintritt: Rabenvögel regulieren sich selbst durch Revierkampf, Nahrungs- und Brutplatzkonkurrenz“, so der NABU NRW in einer ähnlich geführten Diskussion. (desa/red)

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